Die Scheide ist eine feuchte, warme Höhle, die von einer Schleimhaut
ausgekleidet ist und einen pH-Wert von ungefähr 4 hat. Es sind Bakterien,
die diesen sauren Bereich aufrechterhalten, so genannte „Döderlein-Bakterien“.
Das saure Milieu bietet eine natürliche Barriere gegen krankmachende
Bakterien, allerdings wird dieses Gleichgewicht leicht gestört. Ungesunde
Ernährung (siehe Kapitel Ernährung), Stress, psychische Belastungen,
Einnahme von Hormonen, und Antibiotika können den natürlichen
Schutzwall schwächen. Dann können sich Bakterien, Viren oder
Pilze festsetzen. Auch übertriebene Intimhygiene kann eine Ursache
sein.
Frauen, die zu Scheideninfektionen neigen, sollten folgendes beachten:
Regelblut und Sperma sind der ideale Nährboden für Keime. Blut
und Sperma sind basisch und werden von der Scheidenflora einer gesunden
Frau ohne Probleme ausgeschieden. Bei einer Frau, die gesundheitlich labil
ist, kann das Scheidenmilieu leicht kippen. Sie sollte daher nach der
Regel und nach Verkehr mit Ejakulation eine Scheidenspülung machen.
Dazu braucht man ein Einlaufgerät. Auf 1 Liter Wasser 5 EL biologischen
Essig geben und damit eine Scheidenspülung machen. Auch eine so genannte
Frauendusche kann verwendet werden.
Tampons sollten nur bei starker Blutung verwendet werden. Besser ist
es, Binden oder Naturschwämme zu verwenden. Tampons trocknen die
Scheide stark aus, dies führt beim Einführen oder Entfernen
zu kleinen Verletzungen der Schleimhaut. Naturschwämme: Sie bieten
den Vorteil, dass sie der Scheide an den blutungsschwachen Tagen keine
Feuchtigkeit entziehen. Bei der ersten Anwendung wird der Schwamm angefeuchtet
und in die Scheide eingeführt. Nach spätestens 12 Stunden wird
dieser entfernt und ausgewaschen (nicht auskochen) und wieder verwendet.
(Es ist normal, dass der Schwamm nach der ersten Anwendung seine Farbe
verändert.) Am Ende der Tage wird der Schwamm für 48 Stunden
in eine Mischung aus biologischem Essig und Wasser (Verhältnis 1:1)
gelegt. Der Schwamm soll in der Lösung schwimmen. Danach wird er
ausgewaschen, an der Luft getrocknet und in einer Dose aufbewahrt. Haltbarkeit:
ca. 6 Monate.
Zur Kräftigung der Scheide eignen sich Joghurtpackungen; dazu ½
Teelöffel Joghurt mit ½ Teelöffel kalt geschlagenen Öl
(Sesam-, Oliven- oder Sonnenblumenöl), mit einer Spritze aufziehen
und vor dem Schlafengehen in liegender Position, um ein Ausfließen
zu vermeiden, in die Scheide applizieren. Der äußere Bereich
der Scheide, Schamlippen und Klitoris, werden mit Öl gepflegt, dies
beugt Rissen vor, die sich bei Pilzinfektionen oft bilden. Das Pflegen
der Geschlechtsteile hilft einen guten Kontakt zum Körper herzustellen
und beugt Schmerzen beim Geschlechtsverkehr vor. Oben genannte Scheiden-Joghurtpackungen
eignen sich auch hervorragend, um Scheidentrockenheit im Klimakterium
vorzubeugen, das heißt man soll sie 2 bis 3 Mal in der Woche anwenden.
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Von einer Veranstaltung, bei der ich einen Vortrag halten sollte, kam
eine etwa 60jährige Frau auf mich zu: „Frau Doktor“ sagte
sie, ich bin Ihnen so dankbar. Seit die Regel zu Ende ist, litt ich unter
Scheidentrockenheit. Nur ein bestimmtes Hormonpräparat half mir etwas.
Ich fürchtet schon den Zeitpunkt, da ich die Creme eventuell nicht
mehr kaufen kann. Aber seit ich die von Ihnen beschriebene Joghurt-Öl-Packung
gelegentlich mache, sind alle Beschwerden weg.“ Ich hoffe, dass
diese einfache Anwendung vielen Frauen hilft.
Frauen sollten ebenso wie Männer auf Reinigung nach dem Stuhlgang
achten. Kolibakterien, die ja mit dem Stuhl ausgeschieden werden, sind
oft die Auslöser von Entzündungen der Scheide und der Harnwege.
Die anatomischen Verhältnisse sind bei der Frau sehr beengt, daher
sollte der After Richtung Steißbein gereinigt werden. Idealerweise
sollte der Scheiden- und Afterbereich morgens und abends mit kühlem
Wasser abgeduscht werden. Das schafft eine gute Durchblutung und beugt
Hämorrhoiden vor.
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Ein paar Tropfen Lavendelöl oder Rosengeranie, auf den Slip gegeben,
beugen Entzündungen vor und sind bei der Regel oder im Sommer, wenn
man leicht schwitzt, natürliche Helfer, um sich immer frisch zu fühlen.
Ein Stück geschälte Aloe-Vera – auch ein fleischiges,
geschältes Stück eines Hauswurzblattes – hilft bei leicht
gereizter Scheide. Dieses ungefähr 1 cm große Blattstück
schiebt man in der Nacht tief in die Scheide. Durch Zusammenziehen der
Scheide fließt es beim nächsten Toilettengang meist von selbst
wieder heraus.
Jede Frau fühlt sich zu einem anderen Mittel hingezogen und sollte
ausprobieren, was für sie am besten passt. Je besser eine Frau über
ihren Körper Bescheid weiß, desto freier ist sie. Zu beachten
ist noch, dass sich Konsistenz und Farbe der Scheidenflüssigkeit
während des Monatszyklus ändern. Kurz vor der Regel und während
der fruchtbaren Zeit verändert sich der Scheidenschleim. Er bekommt
einen anderen Geruch und eine andere Konsistenz. Dies zu erkennen hilft
auch bei der Familienplanung (Näheres im entsprechenden Kapitel).
Literatur: Sexuelle Kraft - das heilende Feuer - Dr.
med. uni. Petra Zizenbacher
Copyright: Dr. med. uni. Petra Zizenbacher, Mackgasse 6, AT-1230
Wien, www.naturheilzentrum.at
Der gegenwärtige Augenblick,
das Jetzt,
ist der einzige Augenblick,
in dem wir wirklich leben.
Vergangenes ist vorüber,
Zukünftiges noch nicht geschehen.
Nur die Gegenwart
steht uns zum Leben zur Verfügung.
Das Jetzt ist die einzige Möglichkeit,
die wir haben,
um wirklich zu sehen,
wirklich heil
und gesund zu werden.
Jon Kabat-Zinn
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