Wut ist ein Gefühl welches sehr eng mit dem Kinderwunsch zusammenhängt.
Wut über die noch nicht eingetretene Schwangerschaft, Wut darüber,
dass alle anderen Kinder bekommen, Wut über die Ungerechtigkeit der
Welt, Wut über die Diagnosen und Ärzte, Wut über die eigene
Hilflosigkeit. Schauen Sie sich Ihre Wut genau an.
Wo fühlen Sie Ihre Wut? Wut können Sie im Bauch, in der Kehle,
im Brustbereich oder im Kopfbereich spüren? Was passiert in Ihrem
Körper? Spüren Sie Wärme, Feuer, Taubheit usw.? Gehen Sie
ganz in diese Körperempfindungen hinein! Spüren Sie achtsam
nach, was die Wut mit Ihrem Körper macht! Wut kommt meist plötzlich,
ohne große Vorwarnungen und mit gewaltiger Wucht.
„Es kommt sozusagen plötzlich über einen!“ Versuchen
Sie unbedingt die Wut in Worte zu fassen, denn verdrängte Wut blockiert
die Lebensenergie, führt zu Aggressionen, Traurigkeit, dem Gefühl,
dass alles egal bzw. schlecht ist. Es können sich aber auch Angstgedanken
einstellen. All das kann verhindert werden, wenn die Wut anerkannt wird,
die Körperempfindungen, die mit der Wut zusammenhängen achtsam
wahrgenommen und in Worte gefasst werden. Alles was man beschreiben
kann, was man detailliert wahrnehmen kann, verliert seine Bedrohung.
Büchertipp: Glückskinder
Haben Sie Angst vor dem Gefühl Wut? Denken Sie an schlechte Begebenheiten,
wenn Sie an Wut denken? Wie haben Ihre Eltern bzw. Bezugspersonen in Ihrer
Kindheit Wut ausgedrückt? Wichtig ist, dass Sie Wut nicht einfach
ausagieren ohne Rücksicht auf Verluste. Seien Sie präsent im
Augenblick, nehmen Sie Ihre Gefühle auch einmal von außen wahr,
sozusagen als Beobachter. Wut ist ein Gefühl, welches negativ besetzt
ist, viele Frauen schämen sich auch, dass Sie Wut empfinden und glauben,
dass sie das nicht dürfen, dass es ihnen nicht zusteht.
So gehen Sie produktiv mit Wut um:
- das Gefühl Wut zulassen, wenn es sich zeigt
- achten Sie darauf, dass niemand unter Ihrer Wut leiden muss
- spüren Sie in Ihren Körper hinein, wie fühlen Sie Ihre
Wut
- Wie ist Ihr Atem?
- Wo ist die Wut am stärksten in Ihrem Körper?
- Treten Sie einen Schritt zurück und beobachten Sie die Wut von
außen.
- Versuchen Sie die Wut detailliert wahrzunehmen?
- Wenn die Wut abgeklungen ist, sorgen Sie für Entspannung!
Büchertipp: Gelassen durch die Kinderwunschzeit
Wann immer Sie Ihre Wut detailliert wahrnehmen können, spüren
Sie achtsam, woraus Ihre Wut besteht. Meist gibt es nicht nur einen Auslöser,
sondern mehrere kleinere Splitter, die sich zu einem großen Ganzen
gefügt haben! Wenn Sie spüren, gewisse Situationen machen Sie
wütend, dann versuchen Sie diese langsam zu verändern bzw. einen
Weg zu finden, der Sie nicht mehr wütend macht. Wut ist wichtig,
sie kann auch Kraft und Stärke schenken, Wut ist kein negatives bzw.
schlechtes Gefühl. Sie will aufmerksam machen auf Missstände
bzw. Situationen, die nicht optimal sind. Vertrauen Sie darauf, dass Sie
Ihre Gefühle besser verstehen, wenn Sie diese achtsam spüren
und detailliert wahrnehmen, was hinter den einzelnen Gefühlen steht.
Wut ist oftmals eng mit "Kontrolle" verbunden, was kontrollieren
Sie in Bezug auf Ihren Kinderwunsch. Viele Frauen kontrollieren während
der Kinderwunschzeit ihr Gewicht, ihren Zyklus, ihr Essverhalten, ihren
Ehemann, ihr Sexleben, ihre Gesundheit und vieles andere mehr. Kontrolle
führt zu Wut, weil Sie sich immer unfreier in Ihrem eigenen Leben
fühlen und dies macht Sie logischerweise wütend und hilflos.
Wie können Sie aus diesem Kontrollzwang wieder aussteigen? Sex auf
Knopfdruck, genau nach Terminplan, macht keinen Spaß, ist nicht
spontan und führt unweigerlich zu Partnerschaftsproblemen, egal wie
sehr sich auch der Partner ein Kind wünscht. Handeln Sie einfach
aus dem Bauch heraus, nicht immer, aber immer öfters. Beschäftigen
Sie sich mit Ihren Wünschen, aber auch mit Ihrer Ängsten. Verbinden
Sie Sex wieder mit Leidenschaft und Sinnlichkeit und nicht mit "auf
Knopfdruck Schwanger werden".
Büchertipp: So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen
Essen Sie gesunde und hochwertige Lebensmittel, befassen Sie sich mit
einer gesunden Ernährung, kochen Sie mal etwas anderes, probieren
Sie neue Gemüsesorten oder Obstsorten aus, seien Sie einfach kreativ,
warum nicht mal die vegetarische Ernährung versuchen, leckere Kochbücher,
mit vielen praktischen Tipps finden sich heute auf dem Markt. Also einer
gesunden Ernährung steht nichts im Wege, aber legen Sie die Kontrolle
über Ihr Gewicht ab, wenn Sie sich vegetarisch und vollwertige ernähren
und für Bewegung in Ihrem Leben sorgen, dann sollten die Kilos von
alleine purzeln. Dann macht Essen wieder Spaß und der Genuss steht
an erster Stelle.
Sie können auch nicht Ihren Ehemann kontrollieren, ob er nun alle
verordneten Vitaminpillen nimmt, ob er sich in der Mittagspause wirklich
gesund ernährt, ob er sich an alle Empfehlungen des Arztes hält,
ob er genügend Entspannung hat. Ihr Partner ist ein eigenständiger
Mensch, mit einer eigenen Meinung, einem eigenem Leben und nicht Ihr Kind. Sie
sind weder für die Erziehung noch für sein Leben verantwortlich.
Das bedeutet nun nicht, dass Sie sich nicht interessieren sollten, wie
es Ihrem Mann geht usw. Aber Kontrolle beinhaltet leider immer, dass Grenzen
verwischt werden und der Partner keine Eigenständigkeit mehr
hat, hier ist Vorsicht geboten.
Büchertipp: Kinderwunsch
Auch Ihren Zyklus können Sie nicht kontrollieren, es spricht nichts
dagegen, den eigenen Zyklus besser kennenzulernen. Aber ständig Temperaturmessen
über einen langen Zeitraum ist nicht erforderlich und auch nicht
sinnvoll. Denn viele Frauen werden dann immer nervöser, machen sich
immer mehr Vorwürfe, warum der Zyklus nicht so ist, wie sie ihn haben
wollen oder wie er laut Arzt sein sollte. Der Druck auf den eigenen Körper
wächst immer mehr und zum Schluss streikt der Zyklus vollständig.
Den eigenen Körper zu kennen ist toll und gut, ihn zu standartisieren,
damit er in ein Schema passt, ist gefährlich. Freuen Sie sich, dass
Sie einen gesunden Körper haben, seien Sie gerne Frau, beschäftigen
Sie sich mit Ihrer Weiblichkeit, mit Ihrer Kreativität und mit Ihrer
Lebenslust. Wenn Sie wirklich Hilfe zur Normalisierung Ihres Zyklus benötigen,
können Ihnen die Pflanzenheilkunde, Schüßler-Salze und die Homöopathie
kompetent und schnell helfen.
Büchertipp: Vom Burnout zum Flow
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