Die Ohrakupunktur ist eine Sonderform der Akupunktur,
bei der die Abbildung des Menschen im Ohr (Somatotopie) Grundlage der
Therapie ist. Die Ohrakupunktur hat ihre Verbindungen zur chinesischen
Medizin (TCM / Akupunktur) und zu den Naturheilverfahren. Ihr Wurzeln
liegen in der französischen Aurikulotherapie.
Somatotopie setzt sich zusammen aus Soma, dem Körper
- und Topos, dem Punkt. Die Abbildung des Körpers in einem Punkt,
in einem Areal, in diesem Fall im Ohr. Von hier aus kann über das
Setzen von Nadeln der gesamte Organismus beeinflußt werden.
Da das Ohr entwicklungsgeschichtlich aus dem Gehirn entstanden
ist, gibt es eine sehr enge Beziehung zum zentralen Nervensystem (ZNS).
Die Aktivität der Punkte am Ohr lassen Rückschlüsse zu
auf die Aktivität der entsprechenden Zonen im Gehirn zu.
Mit anderen Worten: der Körper zeigt hier, was ihm zur Zeit wichtig
ist.
Jede Ohrakupunktur ist daher individuell verschieden,
denn sie richtet sich nach dem Zustand des Patienten (sozusagen nach den
Wünschen seines Körpers).
Es gibt eine "wissenschaftliche" und eine intuitive
Herangehensweise in der Ohrakupunktur. Die Verbindung beider Ansätze
führt zum besten Ergebnis in dieser Therapieform. Nach offizieller
Lehrmeinung ist die Ohrakupunktur nur bei Schmerzen und orthopädischen
Problemen angezeigt.
Meiner Erfahrung nach ist die Ohrakupunktur bei den verschiedensten Erkrankungen
sehr erfolgreich.
Insbesondere in der Psychosomatik schafft sie es, dem
Patienten seinen Körper bewusst zu machen, altes Verdrängtes
und Gespeichertes zu lösen (und auftauchen zu lassen) und Prozesse
anzustoßen. Störungen und Haltungen können so bearbeitet
werden.
Dem Körper wird sein eigenes Ich zum Spiegel. Die Ohrakupunktur
stellt wie die Homöopathie und viele Methoden der Psychotherapie
ein spiegelndes Verfahren dar.
Der Patient schafft es, Dinge, die er schon längst
weiß, in die Tat umzusetzen.
Der Körper kann sich neu strukturieren und die Therapien können
besser greifen.
Da die Ohrakupunktur direkt über das Gehirn ansetzt, modifiziert
sie die neuronale Verarbeitung. Im Gegensatz zu Medikamenten aber zwingt
sie den Körper nicht, in eine ganz bestimmte Richtung zu gehen.
Sie gibt Impulse und unterstützt dabei die Fähigkeit, eigene
Entscheidungen in Freiheit zu treffen und diese weiter zu verfolgen.
Beispielverzeichnis erfolgreicher Indikationen:
1.Schmerzsyndrome
Rückenschmerzen, Ischialgien, Schmerzen des Bewegungsapparates, Gelenkerkrankungen,
rheumatischer Formenkreis,
Kopfschmerzen, Migräne, Neuralgien
2.Vegetative Störungen
Schwindelformen, Durchblutungsstörungen,
niedriger / hoher Blutdruck, Herzrhythmusstörung
Erschöpfungszustände, „Zipperlein“
3.Regulationsstörungen
Schlafstörungen
Heuschnupfen, chron. Entzündungen,
Menstruationsbeschwerden (auch Wechseljahre), Ausbleiben der Regel (z.B.
nach Absetzen der Pille)
Hormonelle Probleme (z.B. Schilddrüse)
4.Psychovegetative Störungen
Psychosomatische Zusammenhänge, Unterstützung der Psychotherapie,
Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion
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