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letzte Änderung:
16.11.2018

Neuraltherapie
Neuraltherapie

 

Definition

Die Neuraltherapie, Geschichte, Indikationen, Kontraindikationen, Erfahrungen

Im Jahr 1925, entwickelten die Mediziner Ferdinand Huneke (* 1891, † 1966) und seinen Bruder Walter Huneke (* 1897, † 1925) die "Neuraltherapie". Basierend auf diesem Behandlungsverfahren, entdeckte Ferdinand Huneke im Jahr 1940 die Segmenttherapie, welche durch gezielte Procain-Injektionen (Einspritzungen in den Schmerz-Herd) das "Huneke-Phänomen" auslöst. Chronisch belastete übergeordnete Faktoren, sogenannte Störfelder, sollen ausgeschaltet / gelöscht werden.

Zur Behandlung werden in erster Linie Lokalanästhetika unter Anwendung verschiedener Techniken eingesetzt. Zum Beispiel Procain, Novocain, Lidocain, Huneke hat vorzugsweise Implentol verwendet. Durch gezielte Injektionen kleinerer Mengen des Lokalanästhetikums, wird in das Nervensystem eingegriffen, um eine Normalisierung dessen zu erreichen. Die Neuraltherapie bringt das Regelsystem in seine ursprüngliche Lage zurück.

Das Nervensystem des Patienten befindet sich je nach Entgleisung in einem "Teufelskreislauf" wie die Dauer-Sympathikotonie, Vasokonstriktion, Dauerreiz des Gewebes und Lymphabflussstörungen. Ziel der Neuraltherapie ist es nun diesen Kreislauf zu durchbrechen und eine spontane Symptomauslöschung zu bewirken. Neuraltherapie nach Huneke ist eine Ganzheitstherapie. Der mit Neuraltherapeutika gesetzte Heilreiz wird vom Gesamtvegetativum beantwortet, auf dessen Bahnen die Wege zur Krankheit und Heilung verlaufen.

Das Sekunden Phänomen

1940 entdeckte Ferdinand Huneke das Sekundenphänomen. Er hatte eine Patientin mit starken Schulterschmerzen erfolglos lokal und mit Segmenttherapie behandelt. Im Laufe der Behandlung trat eine Reizung einer alten Osteomyelitisnarbe am Unterschenkel auf. Als Huneke diese infiltrierte, verschwanden schlagartig die Schulterbeschwerden. Huneke erkannte, dass es sich hier nicht um einen Zufall handeln konnte. Als Ergebnis seiner Arbeit stellte er drei Lehrsätze auf:

  • Jede Chronische Erkrankung kann Störfeld werden
  • Jede Stelle des Körpers kann zum Störfeld werden
  • Die Procain-Injektion in das schuldige Störfeld heilt die störfeldbedingten
    Krankheiten, soweit das anatomisch möglich ist, über das Sekundenphänomen (die Heilung im Augenblick der Injektion)
  • Dosch sagte dazu: "Jede Stelle des Körpers kann durch einen abgelaufen oder
    noch aktiven örtlichen Reizprozess entzündlicher, chemischer, physikalischer odertraumatischer Art zum Störfeld werden und durch Störungen im neurovegetativen System an jeder anderen Stelle des Organismus die mannigfaltigsten Krankheitsprozesse auslösen".

Geschichte

1892 Schleich trägt auf dem Chirurgenkongress seine “Infiltrations-Anästhesie“ mit 0,1 % bis 0,2% Kokain-Lösung vor. Allerdings waren die damaligen Kollegen nicht sonderlich angetan von seiner "neuen Therapieform". Er wollte das Mittel als "Lokale Anästhesie" einsetzen. Zu dem damaligen Zeitpunkt kannte man nur die Narkose. Erst 10 Jahre später verschafft Mikulicz seiner Methode die Anerkennung. Schleich infiltrierte seine Lösungen auch zur Behandlung von Lumbago, Schulterrheuma und Interkostalneuralgien.

1898 Head, Entdeckung der "Headschen" Zonen, Zusammenhang zwischen Haut und inneren Organen. Abbildung der "inneren Organen" auf der Haut.

1905 Einhorn entdeckte das Novocain (Procain).

1917 Mackenzie entdeckte Hypertonus und Hyperalgesie im Unterhautgewebe und der Muskulatur bei viszeralen Erkrankungen.

1925 Entdeckung der Neuraltherapie von Ferdinand Huneke, durch Zufall injizierte Huneke ein Procainhaltiges Mittel, seiner an Migräne erkrankten Schwester, in die Vene. Der Migräneanfall verschwand sofort. Das war die Geburtstunde der Neuraltherapie.

1940 Ferdinand Huneke beobachtete das erste “Sekundenphänomen“ und erkannte sofort dessen therapeutische Bedeutung. Mit genialem Weitblick schließt er daraus, dass es nervale Reizzustände (Störfelder) gibt.

Indikationen der Neuraltherapie

  • Alle akuten Schmerz und Entzündungszustände
  • Chronische Erkrankungen, insbesondere bei Verdacht auf ein Störfeldgeschehen
  • Beschwerden bei Hormonellen Störungen
  • Cephalgien
  • Sinusitiden
  • Narbenschmerzen nach Operationen
  • Z. n. Bandscheibenoperationen
  • Warzen
  • WS Syndromen
  • Lumbago
  • Trigeminusneuralgien
  • Rheuma
  • Interkostalneuralgien

Kontraindikationen der Neuraltherapie

  • AV Block
  • Allergien gegen das Lokalanästhetikum (häufige Unverträglichkeiten bedingt durch
    Konservierungsmittel und unnötige Zusatzstoffe)
  • Bradykardie, Herzmuskelschwäche
  • Ablehnende Haltung des Patienten
  • Tbc
  • MS

Die häufigsten Störfelderkrankungen nach Dosch:

o Migräne

o chronische Augenentzündungen

o Tinnitus

o Trigeminusneuralie

o chronische Nebenhöhlenaffektionen

o Bronchialasthma. Allergien

o Hyperthyreose

o Herzrhythmusstörungen

o chronische Prostatitis

o Zyklusstörungen

o chronische Darmentzündungen

o orthop.- rheumatische Erkrankungen

o Durchblutungsstörungen

o vegetative Regulationsstörungen

Persönliche therapeutische Erfahrungen

Meine schönsten Erfahrungen habe ich im Bereich der Migräne und Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule gemacht. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Wirkung eine gezielte Injektion an der richtigen Stelle hat. Die Neuraltherapie ist aus einer Naturheilpraxis nicht mehr wegzudenken. Ich würde jedem Menschen, der an chronischen Schmerzen leidet, empfehlen sich dieser wunderbaren Therapie von Ferdinand Huneke zu unterziehen.

© Dimitrios Gorlas, Heilpraktiker, Lerchenweg 5, 73547 Lorch
Telefon: 07172/21674, http://www.gorlas.de, email: dimitrios.gorlas@t-online.de

     
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