Interview mit der Allgemein-
und Alternativmedizinerin Dr. med. Angela Krogmann
Fit durch die Wechseljahre: Frau sein – Frau bleiben!
„In unserer Gesellschaft werden Frauen nach Äußerlichkeiten
bewertet – entsprechend störend werden die Wechseljahre und
die damit möglichweise verbundenen Beeinträchtigungen empfunden.
Wer dagegen eine positive Einstellung zum Geschehen hat – wie es
beispielsweise in den fernöstlichen Heiltraditionen üblich ist
– und auch das Potenzial der neuen Lebensphase erkennt, wird etwaige
Probleme leicht in den Griff bekommen.“ Dr. med. Angela Krogmann
empfiehlt in ihrem neuen Ratgeber eine Reihe von hilfreichen, natürlichen
Methoden, um rundum gesund und zufrieden den neuen Lebensabschnitt zu
meistern.
Das Buch „Wechseljahre – ja natürlich!“
versteht diesen neuen Abschnitt im Leben einer Frau als Phase mit Potenzial.
Welche Chancen haben Frauen nach diesem Übergang?
Dr. Krogmann: Sie können ihrem eigenen Sein nun
endlich Zeit und Raum zu geben: Jetzt ist Gelegenheit, ihren persönlichen
Interessen und Bedürfnissen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. So bergen
die Wechseljahre die wunderbare Gelegenheit zu lernen, mit dem eigenen
Leben entspannter und bewusster umzugehen.
Bislang gelten die Wechseljahre als leidiges Thema und werden
nicht selten wie eine Krankheit behandelt. Was ist der Grund dafür
und wie lässt sich diese Wahrnehmung ändern?
Dr. Krogmann: Der Grund liegt darin, wie Frauen in unserer
Gesellschaft definiert sind. Dies erfolgt einzig durch Äußerlichkeiten
– schön, erotisch und vor allem jugendlich sollen sie sein.
Verändert sich an diesen Attributen etwas, wird das als extrem negativ
empfunden. Entsprechend werden die Wechseljahre als störend bewertet,
da sie die erwünschten Äußerlichkeiten möglicherweise
beeinträchtigen. Um diese Wahrnehmung zu verändern, muss Frauen
– jenseits von ihrem Aussehen – mehr Wertschätzung und
Respekt entgegengebracht werden, und zwar auch von ihnen selbst: Es geht
darum, den inneren Werten und dem eigenen Wesen wesentlich mehr Achtsamkeit
zu schenken.
„Frau sein – Frau bleiben“, heißt es
an einer Stelle des Buches. Was bedeutet dies beispielsweise für
die weibliche Sexualität nach dem Ende der Fähigkeit zur Fortpflanzung?
Dr. Krogmann: Dass Frauen nach ihren Wechseljahren genauso
sexuell erregbar, genuss- und orgasmusfähig sind wie früher.
Viele Frauen haben sogar noch mehr Spaß an Sex als bislang. Sie
werden sexuell aktiver und entdecken ihre Erotik vielfach ganz neu und
anders.
Die Schulmedizin hat bei Wechseljahresbeschwerden bisher gerne
auf die so genannte Hormonersatztherapie gesetzt. Was hat man darunter
zu verstehen und wo liegen die Risiken dieser Behandlungsmethode?
Dr. Krogmann: Dabei handelt es sich um den Ersatz der
Hormone, die im Zuge der Wechseljahre weniger werden. Dies erfolgt durch
entsprechende synthetische Hormonpräparate. In den letzten Jahren
hat sich immer mehr gezeigt, dass dieses Vorgehen eine ganze Reihe von
Gefahren birgt. So kann die Hormonersatztherapie unter anderem anfälliger
für Herz-Kreislauf-Krankheiten machen und das Risiko für Krebserkrankungen
erhöhen.
Der Fokus des Buches liegt auf der natürlichen Begleitung
mit alternativen Heilmethoden, die sich als besonders hilfreich in den
Wechseljahren erweisen. Welche Therapiekonzepte empfehlen Sie besonders?
Dr. Krogmann: Eine effektive, erfreulicherweise aber
auch unkomplizierte und kostengünstige Hilfe sind die Schüßler-Salze,
denen ich in meinem Ratgeber ein eigenes Kapitel gewidmet habe. Diese
regulieren überaus sanft und nebenwirkungsfrei den Mineralhaushalt
und können so die meisten Beschwerden lindern. Ich gebe im Buch für
eine ganze Reihe von Symptomen entsprechende Einnahmeempfehlungen. Ganz
grundsätzlich haben sich aber drei Schüßler-Salze als
besonders wertvoll erwiesen, um die hormonelle Umstellung zu unterstützen
und die körperlichen und seelischen Folgen auszugleichen: Nr. 1 Calcium
fluoratum, Nr. 7 Magnesium phosphoricum und Nr. 24 Arsenum jodatum –
da würde es sich wirklich lohnen, die Hausapotheke entsprechend zu
ergänzen.
Andere Kulturen, beispielsweise in Asien, sehen die Wechseljahre
gar nicht so kritisch. Von hier stammen auch die Therapieformen, die besonders
viel zum eigenen Wohlbefinden beitragen können. Was könnte der
Grund für diese Sichtweise und den Erfolg der Methoden sein?
Dr. Krogmann: Zum Einen, dass die fernöstlichen
Verfahren wie Ayurveda oder die Traditionelle Chinesische Medizin den
Menschen stets ganzheitlich betrachten und entsprechend behandeln. Dieser
Ansatz ist bei allen Beschwerden, jedoch insbesondere bei jenen in den
Wechseljahren, weitaus erfolgreicher als das Vorgehen der Symptom-orientierten
westlichen Schulmedizin. Zum anderen trägt die andere Sichtweise
– nämlich die positive Einstellung zum körperlichen Geschehen
– zum Therapieerfolg bei. Indem die Wechseljahre nicht als Krankheit,
sondern als ganz natürlicher Vorgang bewertet werden, lassen sich
etwaige Probleme wesentlich besser in den Griff bekommen.
Das Gespräch wurde im März 2012 geführt.
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Dr. med. Angela Krogmann
Wechseljahre – ja natürlich!
Sanfte Begleitung mit Heilpflanzen, Yoga, Ernährung,
Kneipp-Anwendungen & Co.
Mit großem Extra: Schüßler-Salze für die Wechseljahre
Mankau Verlag, 1. Auflage April 2012
Klappenbroschur 233 S., 14,95 € (D) / 15,40 € (A)
ISBN 978-3-86374-043-6
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