Sanfte Wirbelsäulentherapie nach Dorn
Kontraindikationen:
Für akute Notfallzustände ist diese Therapie ungeeignet. Solche
Zustände sollen mit dieser Therapie ja gerade verhindert werden,
indem rechtzeitig behandelt wird hochgradig schmerzhafte und entzündliche
Situation Absolut verboten ist die Behandlung bei einer frischen Verletzung,
etwa durch einen Unfall. Hier muß selbstverständlich eine Röntgenaufnahme
gemacht werden, um festzustellen ob eine Wirbelverletzung vorliegt. Bei
Krebsmetastasen in der Wirbelsäule. Die Korrektur bei Dorn kann nur
in der Dynamik, der Bewegung, erfolgen. Daher ist sie kontraindiziert,
falls der Patient weder stehen noch sitzen kann, weil er die dazugehörenden
dynamischen Bewegungen nicht ausführen kann.
Indikationen:
Um mögliche Indikationen benennen zu können, muß man die
Auswirkungen von Wirbelverschiebungen auf den Menschen betrachten:
Verschiebungen von Wirbeln und Bandscheiben können Reizungen des
Nervensystems verursachen und die Strukturen, Organe und Funktionen beeinträchtigen,
was zu den in der Tabelle im Anhang angegebenen Beschwerden (Indikationen)
führen kann.
Zusätzlich werden Gedankenmuster aufgeführt (Nach Luise Hay),
die den Wirbelverschiebungen zugeordnet werden und neue Denkmuster, die
man im Sinne eines Lösungsvorschlags sehen könnte.Obwohl die
Hauptindikation das große weite Feld der Wirbelsäulenbeschwerden
sind, lohnt es sich bei den meisten Erkrankungen das entsprechende Wirbelsäulensegment
in das Therapiekonzept mit einzubeziehen.
Die Dorn-Methode:
Das Therapieprinzip:
Jeder vergrößerte Gelenkspalt (subluxation) stellt eine Blockade
im Lebensenergiefluss dar.
Solche Gelenke sind nicht voll belastungsfähig und es gilt: Der Schmerz
als Schrei nach fließender Energie.
Die Übung ist im Prinzip immer gleich:
Das Gelenk (z.B. Fuß, Knie, Schulter, Elle, Hand, Finger, Kiefer,
etc.) um 90 Grad abwinkeln und unter Druck wieder in die Normalstellung
bewegen.
Die Beinlängenprüfung:
Bei der Untersuchung sollten Sie sich einen gewissenhaften, regelmäßigen
Untersuchungsablauf angewöhnen, um keine Befunde zu übersehen
und am Ende der Beinlängenprüfung noch zu wissen, welche Gelenke
betroffen waren. Zu Beginn der Untersuchung, nachdem sich der Patient
mit dem Rücken auf eine Untersuchungsliege gelegt hat, werden die
im Knie gestreckten Beine angehoben und dabei wird nach einer Beinlängendifferenz
geschaut.
Findet man eine Beinlängendifferenz, wird diese mit dem Therapiegriff
nach Dorn für das Hüftgelenk behandelt. Nach dem Therapiegriff
an der Hüfte wird die Beinlänge wieder durch das Hochheben der
gestreckten Beine geprüft. Für den Fall, daß die Beine
durch diesen Therapiegriff noch nicht gleich lang sind, folgt anschließend
die Prüfung des Knie- und eventuell Sprunggelenks. (Die Reinfolge
Hüfte - Knie - Sprunggelenk ist umkehrbar. Wichtig ist der Beinlängenausgleich!)
Ist in diesem Fall die Beinlänge ausgeglichenen, so war die therapierte
Hüfte subluxiert.
Nach einem solchen Umstand dürfen Sie sich aber nicht zufriedengeben,
in dem Glauben, jetzt seien alle Schäden behoben. Sie müssen
grundsätzlich nach der Überprüfung der einen Seite auch
das gleiche Gelenk der Gegenseite, in diesem Fall die Hüfte untersuchen.
Nach der Untersuchung der zweiten Hüfte tritt womöglich eine
bisher verborgen gebliebene restliche Subluxation der ersten Seite zu
Tage. Wenn Sie nun diese Seite abermals therapieren, erhalten Sie meist
einen Beinlängengleichstand.
Ist die Beinlängendifferenz nicht zu beseitigen, gibt es zwei Möglichkeiten:
entweder ist noch ein anderes Beingelenk durch eine Subluxation betroffen,
oder es liegt eine sehr alte Hüftgelenkssubluxation mit Bänderkontraktion
vor. Als nächster Schritt wird nun das Kniegelenk eines Beines behandelt.
Konnte durch die Dorn´schen Griffe für das Knie kein Ausgleich der
Beinlänge erreicht werden, so untersucht man nun das Sprunggelenk
des gleichen Beines. Bleibt auch nach der Prüfung des Sprunggelenks
eine Beinlängendifferenz bestehen, liegt entweder eine chronisch
schwere Hüftsubluxation mit Bänderkontraktion vor, oder eine
echte Beinverlängerung oder Beinverkürzung. Wird nach einer
Gelenksreposition an Knie- und Sprunggelenk eine Beinverlängerung
der Gegenseite festgestellt, so muß folgerichtig am gegenseitigen
Bein nach einer Gelenkssubluxation am Knie- oder Sprunggelenk gesucht
werden. Sie können jedoch durch die Vielzahl der möglichen Kombinationen
von Subluxationen verschiedener Beingelenke folgende Grundregel aufstellen:
Prüfen Sie bitte immer beide Hüftgelenke und dann ein Bein in
Knie- und Sprunggelenk.
Bleibt danach eine Verlängerung der Gegenseite, muß dieses
Bein ebenfalls noch untersucht werden. Achten Sie immer darauf, daß
nach scheinbarem Beinlängenausgleich nicht doch noch eine Kombination
von Gelenkssubluxationen vorliegt, deren Subluxationslängen sich
an den beiden Beinen gegenseitig aufheben, z.B. rechtes Knie und linkes
Sprunggelenk.
Es besteht zu guter Letzt noch die Möglichkeit, daß Sie alles
nach Vorschrift gemacht haben, aber die Beinlängendifferenz mit den
vorgeschriebenen Griffen an den verschiedenen Gelenken nicht zu beseitigen
war, auch die forcierte Hüftgelenksreposition brachte keinen Erfolg.
Hier besteht noch die Möglichkeit, daß außer einer echten
Beinverkürzung die Ursache nicht an einem Beingelenk, sondern am
Kreuzbein zu suchen ist.
Dabei ist oft auffallend, daß der Patient die Beine im Hüftgelenk
bei der Beinlängenprüfung nicht auf 90° anheben kann, sondern
daß die Gesäßmuskulatur so verspannt ist, daß der
Patient bei der Untersuchung der Beinlänge mit dem ganzen Gesäß
von der Untersuchungsliege abgehoben wird. Die Untersuchung bereitet dem
Patienten große Schmerzen.
Es existieren zwei Hinweise auf eine Kreuzbeinsubluxation: Der erste besteht
darin, daß nach dem Ausgleich der Beinlängendifferenz ein Vorfuß
höher steht als der Vorfuß der Gegenseite. Die Fersen zeigen
einen Gleichstand an, der die ausgeglichene Beinlängendifferenz signalisiert.
Der zweite Hinweis auf eine Kreuzbeinsubluxation kann der sein, daß
wenn beide Beine bei der üblichen Beinlängenprüfung ausgeglichen
sind und sie jetzt auf die Unterlage abgelegt werden, plötzlich wieder
eine Beinlängendifferenz zu sehen ist. Diese Beinlängendifferenz
hat nun nichts mehr mit den Beingelenken zu tun, sondern ist Folge einer
noch zu korrigierenden Subluxation des Kreuzbeins.
9 Grundregeln der Klarheit beider Beinlängenüberprüfung:
Es muß immer ein Beinlängenvergleich zu Anfang der Beinlängenuntersuchung
durchgeführt werden und nach jedem weiteren Behandlungsschritt. Auch
bei anfänglichem Fehlen einer Beinlängendifferenz müssen
trotzdem immer beide Hüften und ein Bein zusätzlich in Knie-
und Sprunggelenk untersucht werden, bevor Sie behaupten, alle Gelenke
sind in Ordnung.
Sollte durch eine Gelenksbehandlung eine Beinlänge ausgeglichen worden
sein, muß immer das gleiche Gelenk der Gegenseite und danach die
tiefer gelegenen, nachfolgenden Beingelenke untersucht werden. Bei einer
verbleibenden Beinlängendifferenz müssen immer solange beide
Beine in den verschiedenen Gelenken untersucht und behandelt werden, bis
keine Beinlängendifferenz mehr feststellbar ist.
Sollte eine Beinlängendifferenz trotz Untersuchung und Behandlung
der verschiedenen Beingelenke nicht auszugleichen sein, sollten Sie dann
die forcierte Hüftgelenksbehandlung des längeren Beins, und
dieses zur Not mehrmals, machen. Sollte, trotz forcierter Hüftgelenksbehandlung
mit verstärktem Druck, kein Beinlängenausgleich zu erzielen
sein, kann eine echte Beinverlängerung oder Beinverkürzung vorliegen
und der Patient braucht einen Schuhsohlenausgleich. Die Diagnose einer
echten, nicht manuell zu beseitigenden Beinlängendifferenz sollte
aber erst nach der Untersuchung und Behandlung des Kreuzbeins gestellt
werden.
Sollte ein Schuhsohlenausgleich verordnet worden sein, muß man von
Zeit zu Zeit prüfen, ob der Schuhsohlenausgleich noch notwendig ist.
Durch das Tragen eines Schuhsohlenausgleichs können sich die Bänder
und Muskeln der Hüfte und des kleinen Beckens so entspannen, daß
letztlich auf einen Ausgleich verzichtet werden kann, weil dann doch noch
ein manueller Beinlängenausgleich möglich ist. Sind beide Beine
nach der Untersuchung und Behandlung beider Hüften und der restlichen
Beingelenke gleich lang, kann man nun zu Recht behaupten, daß keine
Beinlängendifferenz mehr vorliegt.
Ablauf einer Wirbelsäulenbehandlung:
Die Untersuchung und Behandlung der Wirbelsäule beginnt immer am
Kreuzbein. Dann folgt als nächstes die Lendenwirbelsäule, wobei
man am stehenden Patienten bis hin zum sechsten bis achten Brustwirbel
behandeln kann. Bei der Therapie der Lendenwirbelsäule fängt
man wie bei der Untersuchung am fünften Lendenwirbel an und gehe
dann nach oben.
Der Patient macht seinen Rücken frei. An einer Tischkante oder Stuhllehne
stützt er sich mit den Händen ab und beugt sich leicht nach
vorne. Der Therapeut steht hinter dem Patienten. Nach leichtem Einölen
des Rückens (zu Beispiel mit kaltgepreßtem Olivenöl),
gleiten die beiden Daumen des Therapeuten mit mittlerem Druck rechts und
links an den Dornfortsätzen der Wirbel vom Steißbein bis zum
mittleren Rückenbereich (ca. 8. Brustwirbel) nach oben. Dabei spürt
der Behandler die Fehlstellungen der Wirbel. Im Idealfall fühlt er
die Dornfortsätze der Wirbel wie eine gerade senkrechte Perlenkette:
Ein Dornfortsatz genau über dem anderen liegend. Abweichungen werden
durch das gleichzeitige doppelseitige Tasten mit beiden Daumen gut gefühlt.
Das Anschauen des Rückens zeigt weitere wichtige Hinweise auf Wirbelabweichungen,
bzw. Blockaden: Unsymetrische Falten, Farbänderungen, Warzen, unterschiedliche
Muskelspannungen, Krümmungen über mehrere Wirbel (Skolliosen),
Wirbelverschiebungen nach "innen" also "Löcher", oder Hohlkreuz.
Verschiebungen nach aussen, z.B. Rundrücken, Kreuzbeinverschiebungen
usw..
Nach dieser Diagnose agiert der Therapeut die Fehlstellungen mit seinem
Daumendruck in die Ideallage zurück. Diese Korrektur erfolgt nur
in der Dynamik - also in der Bewegung.
Eine Korrektur in der Ruhe ist nicht möglich, weil die Beharrungsskräfte
der Muskulatur und Sehnen eine Veränderung der Wirbellage in der
Ruhe nicht zulassen würden. Pendelt der Patient aber kräftig
mit einem Bein (immer das der Druckseite entgegengesetzte), so ist die
Muskulatur durch die leicht drehende Bewegung der Wirbelsäule so
abgelenkt, daß eine Verschiebung der einzelnen Wirbel durch seitliche
Druck relativ leicht erfolgt. Diese Korrekturen nimmt der Körper
gerne an. Ein zurückrutschen der Wirbel ist sehr selten.
Das seitliche Drücken der Wirbel an den Domfortsätzen ist meist
schmerzhaft. Mit beenden des Daumendruckes verschwindet auch der Schmerz
sehr schnell. Ist der Wirbel zur linken Körperseite verschoben, so
druckt der Behandler mit dem rechten Daumen oder dem rechten mittleren
Fingergelenk den Wirbel wieder in Richtung Körpermitte. Dabei halten
Sie den rechten Arm (in Verlängerung mit Hand und Daumen) etwa in
45 Grad zur Rückenebene. Mit der anderen Hand halten Sie den Patienten
um den Bauch herum am rechten Hüftknochen fest, damit er nicht umfällt.
Ist der Wirbel zur rechten Seite verrutscht, so gilt das gleiche Seitenverkehrt.
Danach fordert man den Patienten auf, sich hinzusetzen, damit die mittlere
und obere Brust- und die Halswirbelsäule untersucht und behandelt
werden kann. Grundsätzlich muß jeder Therapeut die ihm angenehmste
und bequemste Art und Weise des Drückens herausfinden, da kann es
durchaus Variationen geben. Das Abtasten und die Verschiebung mit dem
Daumen bleibt gleich, der Patient pendelt jetzt mit dem entgegengesetzten
Arm. Dabei hält der Therapeut den Patienten von vorne an der pendelnden
Schulter fest.
Das Drücken eines Wirbels erfolgt mit einem langsam steigenden und
dann langsam abflachenden Druck beim Ausatmen des Therapeuten und Patienten.
Dies erfolgt mehrmals hintereinander. Dann kommen die Streicheleinheiten:
gegenseitigem kreisendes Drücken der Daumen auf beiden Seiten der
Wirbelsäule und dann großflächiges Streichen nach unten.
Danach kontrolliert der Behandler erneut den Stand der Wirbel/Dornfortsätze
mit seinen beiden Daumen. Wenn keine Abweichungen mehr gespürt werden,
ist die Behandlung an der Brustwirbelsäule beendet.
Als letzte Untersuchung und letzter Therapieschritt bleibt die Halswirbelsäule:
In der Verlängerung der Brustwirbelsäule tastet der Behandler
mit gleicher Technik der Daumen auch den 7. bis 5. Halswirbel. Die Korrektur
dieser Wirbel wird wie bei den Brustwirbeln durchgefülut. Statt des
Armpendelns - wird der Kopf gleichmässig hin und hergedreht (Nein-Bewegung
des Kopfes).
Der siebente Halswirbel hat eine funktionelle Zwischenstellung zwischen
Hals- und Brustwirbelsäule, da er auf Bewegungen und Haltungen der
Brust- und Halswirbelsäule reagiert. Gerade bei der Therapie des
siebenten Halswirbels muß man oft einen erheblichen Druck aufwenden,
um seine Blockierung zu beseitigen. Hier muß darauf geachtet werden,
daß der Patient den Kopf nicht zu weit nach vorne neigt. Ansonsten
erhöht sich der Spannungszustand der Muskulatur und der Bänder,
die Untersuchung und Therapie wird noch beschwerlicher.
Die Halswirbel 1 bis 4 lassen sich nicht über die Dornfortsätze
tasten (der 2. Halswirbel ist eine Ausnahme).
Sie werden an den seitlichen Querfortsätzen getestet und korrigiert.
Dicht unter den Ohren im Spalt zwischen Kiefer und Schädel, läßt
sich häufig der 1. Halswirbel (Atlas) finden. Dicht darunter, noch
etwas tiefer im Hals, spürt man auch die Querfortsäzte der 2.
bis 5. Halswirbel.
Beim symmetrischen Spüren an beiden Halsseiten mit den Kuppen der
Mittelfinger fühlt man die möglichen Ungleichheiten verrutschter
Halswirbel. Spürt man z.B. auf der rechter Halsseite einen Querfortsatz
deutlicher als auf der linken Seite, so wird das durch einen seitlichen
Druck in Richtung Wirbelsäulenmitte mit dem Mittelfinger oder Daumen
korrigiert. Dabei dreht die andere Hand am Kinn des Patienten den Kopf
hin und her. Der Druck bleibt immer nur 1 - 2 Sek. (weil er häufig
sehr schmerzhaft ist) und wird mehrmals wiederholt.
Eine besondere Wichtigkeit hat der 1. Halswirbel, der Atlas, auf dem der
Schädel ruht.
Die Korrektur des Atlas erfolgt mit drei gleichzeitigen Handbewegungen
des Therapeuten:
seitlicher Druck auf den rechten oder linken Querfortsatz der Halswirbel,
drehen des Kopfes, sanftes Hochziehen des Kopfes mit beiden Händen.
Durch regelmäßiges Abwechseln zwischen Prüfüngs-
und Behandlungsschritten muß es gelingen, der Wirbelsäule ihre
natürliche, von hinten betrachtet, gerade Form zurückzugeben.
Bei diesen Bemühungen sollte man natürlich auf das Lebensalter
des Patienten und das Alter seiner Wirbelsäulenschäden Rücksicht
nehmen. Wie Rom nicht an einem Tag erbaut wurde, so kann man auch nicht
erwarten, daß eine Jahre oder gar Jahrzehnte bestehende Skoliose
oder Blockierung der Wirbelsäule in einer Sitzung gänzlich zu
beseitigen wäre. Bei sehr alten Schäden ist eine regelmäßige
Behandlung über einen langen Zeitraum notwendig, einschließlich
der regelmäßigen Selbstbehandlung durch den Patienten, soweit
er dazu körperlich in der Lage ist.
Nach dieser Gesamtkorrektur der Wirbelsäule sollte der Patient 2
- 3 Tage Anstrengungen jeder Art vermeiden. Es ist die Zeit, in der an
den korrigierten Wirbeln ein dumpfer Muskelkater-Schmerz auftreten kann.
Es ist auch ein Zeichen für die Stabilisierung der neuen Wirbellage
durch den "Inneren Arzt". In dieser Zeit sollte auch mehr Wasser oder
Kräutertees getrunken werden, um den sofort eintretenden Entgiftungsprozess
(aufgestaute Schlacken wie: überflüssige Salze, Säuren
und Gifte werden frei zu unterstützen.
Häufige Therapiesitzungen und Selbsttherapie durch den Patienten
sind bei der Dorn´schen Therapie nicht schädlich, sondern notwendig.
Das hat mehrere Gründe:
Der erste Grund ist der, daß bei einer Blockierung eines oder mehrerer
Wirbel oder einer Skoliose die Muskeln und Sehnen auf der konkaven Seite
des Wirbels verkürzt und auf der konvexen Seite verlängert sind.
D. h. für die Therapie und deren Dauer, daß die verkürzten
Muskeln und Sehnen sich aufdehnen müssen und die verlängerten
Muskeln und Sehnen sich wieder zusammenziehen sollen. Dieser Vorgang dauert,
je nach Alter des Schadens, entsprechend lang. Die Dorn´sche Therapie
ist als einzige Behandlungsform in der Lage Skoliosen erfolgreich zu behandeln
und, mit Geduld, zu begradigen.
Der zweite Grund ist der, daß bei alten und langanhaltenden Schäden
der Wirbelkörper, wenn auch oft unmerklich für das Röntgenbild,
seine quadratische Form verliert. Er wird etwas dreieckig. Diese Tatsache
hat zur Folge, daß es gerade am Anfang der Therapie zu regelmäßigen
Reblockierungsvorgängen kommt. Muskeln und Sehnen und die Wirbelkörper
haben sich noch nicht den veränderten Verhältnissen angepaßt.
Besonders dann tritt eine Reblockierungstendenz auf, wenn der Patient
noch nicht gelernt hat, die Verhaltensanweisungen zur Verhinderung von
Reblockierungstendenzen zu beachten. Der Patient muß selbst aktiv
mitarbeiten. Diese Forderung ist sicher einer der allerwichtigsten Punkte
der sanften Wirbelsäulentherapie nach Dorn.
Die Prüfung und behandlung anderer Gelenke:
Das Gelenk (z.B. Fuß, Knie, Schulter, Elle, Hand, Finger, Kiefer,
etc.) um 90° abwinkeln und unter Druck wieder in die Normalstellung bewegen.
Aus diesem Therapieprinzip kann man sich die Behandlungsbewegungen erschließen,
in Folge die Beispiele des Schulter- und erneut des Kniegelenkes:
Beispiel Schulter:
Schmerzen im Schulter-Arm-Bereich werden am häufigsten durch Verschiebungen
der HW 7 und BW 1 verursacht. Ist das nicht der Fall, so kann auch eine
Gelenkspaltvergrößerung im Schultergelenk die Schmerzen oder
Bewegungseinschränkung des Armes auslösen. Bei dieser Ursachenkette
darf man nie vergessen, daß es immer Energieblockaden sind, die
Schmerzempfindungen auslösen. Die Energieblockaden entstehen sofort
bei Gelenkspaltvergrößerungen (subluxationen).
Übung für das rechte Schultergelenk:
Der Patient sitzt. Der Therapeut (Rechtshänder) steht hinter dem
Patienten an seiner rechten Seite. Die linke Hand des Therapeuten liegt
auf der rechten Schulter des Patienten.
Mit der rechten Hand faßt der Therapeut den rechten Ellenbogen des
Patienten an und bringt den Oberarm des Patienten in die waagerechte Lage
(90 Grad Abwinkelung von Normallage).
Die linke Hand des Therapeuten hält die Schulter fest und drückt
leicht nach unten.
Die rechte Hand des Therapeuten drückt am Ellenbogen kräftig
in Richtung Schulter des Patienten. Unter Druck bewegt die rechte Hand
des Therapeuten den Oberarm des Patienten langsam wieder an den Oberkörper
zurück. Dabei atmet der Therapeut aus, der Vorgang ist beendet. Die
Übung kann 5-10 x wiederholt werden.
Übung für das linke Schultergelenk:
Der Patient sitzt. Der Therapeut ( Rechtshänder ) steht vor dem Patienten
an seine linke Seite. Die linke Hand des Therapeuten liegt auf der linken
Schulter des Patienten.
Mit der rechten Hand faßt der Therapeut den linken Ellenbogen des
Patienten an und bringt den Oberarm des Patienten in die waagerechte Lage.
Dann erfolgt die gleiche Bewegung unter Druck wie beim rechten Arm.
Beispiel Kniegelenk:
Der Gelenkspalt kann manchmal um einige Millimeter vergrößert
sein, das verursacht Schmerzen, manchmal auch in Ruhephasen, häufiger
bei Belastungen (Treppensteigen, Bergabgehen).
Übung:
Der Patient liegt auf dem Boden, das rechte Kniegelenk wird um 90 Grad
abgewinkelt, der Therapeut sitzt oder kniet z.B. neben dem zu behandelnden
Knie. Seine linke Hand liegt am Oberschenkel gleich oberhalb des Knies.
Seine rechte Hand hält die Ferse des rechten Fußes. Mit dem
eigenen Wangenknochen des Kopfes druckt der Therapeut auf die Kniescheibe
und schaut den Patienten dabei an. Unter kräftigem Druck der beiden
Hände des Therapeuten aufeinander zu, wird der Unterschenkel des
Patienten nach oben bewegt, bis das Knie gestreckt ist. Bei diesem Druck-
und Bewegungsvorgang sollte der Therapeut ausatmen Die Übung ist
5 - 10 x zu wiederholen. Gleicher Vorgang beim linken Knie. Der Therapeut
hat nur die Hände gewechselt, rechte Hand überm Knie, linke
Hand an der Ferse.
Der Patient wird wieder angesehen. Der Druck ist beendet, wenn das Knie
des Patienten gestreckt ist, nicht mit Gewalt strecken, nur bis zum Widerstand.
Die Korrektur des Kniegelenks bei Schmerzen kann der Patient auch in Selbsthilfe
durchführen.
Übung:
Der Patient sitzt auf einem Stuhl ( nur auf der Flächenkante ), der
Fuß des schmerzenden Knies steht fest auf dem Boden, der andere
Fuß wird etwas angehoben. Mit beiden Händen übereinander
stützt sich der Patient mit gestreckten Armen auf das schmerzende
Knie ab.
Unter Druck des Oberkörpers über die beiden übereinanderliegenden
Hände auf das Knie steht der Patient langsam auf Dieser Vorgang wird
unter Ausatmung mehrmals wiederholt.
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