Kindergartenangst - wie Sie Ihrem Kind helfen können
Viele kleine Kinder haben Angst und Furcht vor dem Kindergarten. Kaum
werden Sie zum Kindergarten gebracht, schreien sie herzzerreißend
und möchten am liebsten sofort wieder mit Mama oder Papa mit. Was
dann, fragen sich viele Eltern, die wieder berufstätig sind und auf
den Kindergarten angewiesen sind.
Ganz wichtig, haben Sie als Mutter oder Vater keine Angst vor der Trennung!
Signalisieren Sie Ihrem Kind, du schaffst es, ich vertraue dir. Denn das
Kind spürt auch die Angst des Elternteils und fühlt sich unsicher.
Die Unsicherheit führt dazu, dass die neue Umgebung und die fremden
Menschen ihm Angst einflössen.
Die Trennung von den Eltern ist immer ein besonderer Einschnitt im Kindesalter.
Damit die Trennung nicht allzu schwer fällt, kann versucht werden,
dass Kind einfach und ohne große Ängste an eine Trennung zu
gewöhnen. Fangen Sie schon vor dem Kindergarten damit an, dass das
Kind sich eine Weile selbst beschäftigt, in dieser Situation merkt
das Kind, dass es auch ohne Mama und Papa sein kann, dass nichts schlimmes
passiert, da es in der Nähe der Mutter oder des Vaters ist, kann
es jederzeit zu ihnen kommen. Verlustängsten kann so natürlich
vorgebeugt werden.
Sollten Sie schon ein älteres Kind haben, das schon in den Kindergarten
geht, haben Sie natürlich einen klaren Vorteil. Jüngere Kinder
haben in gewissem Sinne das Geschwisterteil als Vorbild, wo Bruder oder
Schwester hingeht, möchten sie auch gerne hingehen. Hier ist der
Übergang in den Kindergarten leichter zu vollziehen. Wenn Sie ein Einzelkind haben, ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind langsam
und vorsichtig auf den Kindergarten vorbereiten. Eine Möglichkeit
ist, schon bevor das Kind in den Kindergarten kommt, mit dem Kind die
Kindergartengruppe zu besuchen, sozusagen einen Tag im Kindergarten mit
Mama oder Papa zu verbringen, so kann das Kind sehen, wie ein Tag im Kindergarten
aussehen kann.
Achten Sie darauf, dass Sie Ihrem Kind Sicherheit und Vertrauen vermitteln.
Jedes Kind, das eine echte Bezugsperson hat, auf die es sich verlassen
kann, wird offener und weniger ängstlich der neuen Situation entgegen
sehen. Ein Eingewöhnungsphase dauert erfahrungsgemäß 4
Wochen und sollte in Schritten erfolgen. Zuerst sollten Sie gemeinsam
mit Ihrem Kind einige Zeit in der Kindergartengruppe verbringen, während
dieser Zeit kann die Haupterzieherin eine persönliche Beziehung zu
Ihrem Kind aufbauen. Die Zeit, die Sie gemeinsam mit Ihrem Kind im Kindergarten
verbringen wird sich immer mehr steigern.
In dieser Zeit wird sich Ihr Kind immer mehr für die angebotenen
Spiele, Rituale, die anderen Kinder usw. interessieren. Sobald eine persönliche
Beziehung zur Erzieherin hergestellt wurde, können Sie sich als Mutter
bzw. Vater etwas mehr im Hintergrund halten, Ihr Kind spürt, dass
Sie da sind und traut sich dann leichter auf die anderen Kinder zuzugehen.
Mit der Zeit ziehen Sie sich immer mehr zurück und gehen etwas aus
der Sichtweite Ihres Kindes, alles natürlich in Absprache mit der
Erzieherin. Sie spüren, wenn die Eingewöhnung abgeschlossen
ist, dies merken Sie daran, dass sich Ihr Kind von der Erzieherin trösten
lässt und auch von selbst auf die Erzieherin zugeht.
Ein ganz wichtiger Tipp: Beginnen Sie die Eingewöhnungsphase früh
genug, warten Sie nicht, bis Sie wieder Ihren Berufsalltag aufgenommen
haben, dann werden Sie nervös und haben Angst, wenn es nicht klappt.
Daher ist es wichtig, dass Sie die Eingewöhnungsphase so einrichten,
dass Sie keinen Druck haben, dass es klappen muss. Sie können dann
frei und offen in die neue Situation gehen, diese Sicherheit überträgt
sich auch auf Ihr Kind.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was ihm wichtig ist, natürlich
in kindgerechter Art und Weise. So ist es wichtig, dass die Erzieherin
weiß, dass sie ein Elternteil anrufen kann, wenn das Kind sich verletzt
hat oder ihm übel ist. Sagen Sie Ihrem Kind: „ Wenn Du Dich
verletzt hast oder Dir schlecht ist, wird die Erzieherin Mama oder Papa
verständigen. Wir kommen dann sofort in den Kindergarten.“
Dies schafft Sicherheit für das Kind und es merktnatürlich,
dass Sie seine Sorgen und Nöte ernst nehmen und es sich auf Sie darauf
verlassen kann.
Einige wichtige Tipps:
- sprechen Sie mit den Erzieherinnen über die Angst Ihres Kindes
- vereinbaren Sie, dass Sie angerufen werden, wenn sich Ihr Kind nicht
beruhigen lässt
- achten Sie darauf, dass Sie Ihr Kind pünktlich zur vereinbarten
Uhrzeit abholen
- fragen Sie Ihr Kind, was es im Kindergarten gemacht hat und achten Sie
genau auf die Reaktionen
- sprechen Sie auch mit Ihrem Kinderarzt/Kinderärztin über die
Angst
- bei starken Ängsten kann eine Familientherapie nach Jesper Juul
sehr erfolgreich sein
- stärken Sie das Selbstvertrauen Ihres Kindes
- Ihr Kind muss spüren, dass Sie immer für Ihr Kind da sein,
nur dann kann es loslassen
- mehrmalige Gabe der Bachblüte: Honeysuckle - diese Bachblüte
ist wirksam gegen Heimweh
Sollte das Kind einen Verlust erlebt haben, durch den Tod eines Elternteils
oder durch Scheidung, ist es häufig notwendig, dass ein Familientherapeut
konsultiert wird, da sonst schwere Verlustängste aufgebaut werden
können, wenn das Kind im Kindergarten bleiben soll und Mama oder
Papa weggehen. Achten Sie in diesem Fall verstärkt auf die Gefühle
und Empfindungen Ihres Kindes und zögern Sie nicht, sich Hilfe zu
holen, es ist auch im Interesse Ihres Kindes.
Tai Chi für Kinder
Wenn Ihr Kind wenig Selbstvertrauen hat und darunter leidet, dass es im
Kindergarten nicht voll in die Gruppe integriert ist, kann die östliche
Bewegungslehre Tai Chi sehr gut helfen. Tai Chi stärkt das Selbstvertrauen
schon bei kleinen Kindern immens. Die Kinder lernen ihren Körper
kennen und verstehen. Tai Chi fördert die Entspannung und die Ausgeglichenheit.
Zudem wird in der Tai Chi Gruppe immer daraufhin gearbeitet, dass die
anderen Kinder Mitspieler sind und keine Gegner, dies hilft Ihrem Kind
dann später auch im Kindergarten, sich leichter in eine Gruppe zu
integrieren. Tai Chi macht aus ängstlichen Kindern, selbstbewusste
Kinder, die auch in Gruppen bereit sind ihren eigenen Weg zu gehen und
trotzdem ein Teil der Gruppe zu sein.
Webtipp: Haus
der kleinen Forscher
Reformpädagogische Kindergärten :
Musik-Pädagogischer Kindergarten in Berlin: Kita am Kleistpark
Montessori-Kindergarten in Konstanz: Montessori Kita
Natur-Pädagogischer Kindergarten in Donaueschingen: Naturkindergarten Apfelbäumchen
Waldkindergarten: Waldkindergarten Wichtelfreunde
Waldorfkindergarten Gräfelfing: Waldorfkindergarten
Pädagogischer Ansatz Emmi Pikler: Kindertagessstätte
Regenbogen
Integrationskindergarten in Berlin: Spreesprotten
Kindergarten für freie Entfaltung: Maturanahaus
Freier aktiver Kindergarten: FASKA
Montessori Kindergarten Mettmann
Angebote für Kinder:
kreativer
Kindertanz nach Rudolf von Laban
Feldenkrais mit Kindern
Alexandertechnik
für Kinder
Naturerfahrung für Kinder
im eigenen Garten
Gedankensplitter:
„ Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen
und vor sich hinzuschauen.“
(Astrid Lindgren)
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