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letzte Änderung:
16.11.2018

Mobbing in der Schule
Mobbing in der Schule

 


Mobbing in Schulen nimmt immer mehr zu, war dieses Problem früher eher in Hauptschulen zu finden, kommt Mobbing heute an allen Schulen vor. Sogar schon in der Grundschule! Mobbing verletzt das Mobbingopfer schwer, vor allem seelisch. Heute ist bekannt das Mobbing Kinder seelisch fertig macht, sie sogar in den Selbstmord treiben kann.

Mobbingopfer werden systematisch ausgegrenzt aus der Schulgemeinschaft, leider fällt das nicht immer sofort auf, sodass das Mobbingopfer nicht selten über einige Monate immer wieder Ziel von verbalen oder körperlichen Attacken wird, ohne das Hilfe in Sicht ist. Viele Kinder trauen sich nicht einmal ihre Eltern ins Vertrauen zu ziehen, zu groß ist die Scham und die Angst, von den Eltern nicht ernst genommen oder abgewiesen zu werden.

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Mobbingopfer werden systematisch tyrannisiert, ausgegrenzt und beleidigt. Dieses Verhalten der anderen Kinder gräbt sich tief in die Seele der Opfer ein. Mobbing kann sich aber auch durch soziale Ausgrenzung aus der Gemeinschaft zeigen oder durch Cybermobbing. Kinder können Opfer von Gerüchten werden oder ihre Sachen werden versteckt. Sie werden vor anderen beschämt oder ausgelacht. Mobbing kann viele Gesichter haben. Durch die ständigen Schikanen kommt es nicht selten zu Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und anderen Leiden bei den Opfern, die zerschundene Seele schreit auf körperlicher Ebene um Hilfe. Das Selbstwertgefühl des Mobbingopfers wird immer schlechter und die Zuversicht auf eine positive Zukunft wird immer geringer. Nicht selten leiden Mobbingopfer unter Depressionen und Panikattacken.

Kinder, die über längere Zeit Mobbingopfer sind, werden immer einsamer, unsicherer und schämen sich immer mehr. Sie ziehen sich in sich selbst zurück. Die Angst vor der Schule bzw. dem Schulweg nimmt immer mehr zu. Nicht selten werden auch die Schulnoten schlechter, der Spaß am Lernen geht zurück, die Konzentration lässt nach und die Motivation sinkt rapide. Manche Kinder isolieren sich auch in ihrer Freizeit, gehen nicht mehr nach draußen, werden schüchtern und ziehen sich mehr und mehr zurück. Viele Eltern fragen sich, wie sie frühzeitig erkennen können, dass Ihre Kinder zum Mobbingopfer geworden sind.


Hinweise auf Mobbing:

- ständige Bauchschmerzen, bevor Ihr Kind in die Schule soll
- Angst vor dem Schulweg
- zunehmende Nervosität
- keine Freunde
- zerrissene Kleidung
- blaue Flecken
- kaputter Rucksack
- weinend aus der Schule kommen
- Albträume und Panikattacken

Wenn Sie ein Anzeichen an Ihrem Kind erkennen, dann versuchen Sie unbedingt mit Ihrem Kind zu sprechen. Schenken Sie Ihrem Kind viel Aufmerksamkeit, sprechen Sie das Thema an, erklären Sie, dass es nicht schlimm ist, ein Opfer von Mobbing zu sein, dass Ihr Kind sich nicht schämen muss und dafür nichts kann. Erkennen Sie die Verletzlichkeit Ihres Kindes an, ermutigen Sie Ihr Kind dazu, zu seiner Verletzlichkeit zu stehen und regen Sie Ihr Kind an, gemeinsam mit Ihnen nach Lösungen zu suchen.

Bedenken Sie immer, dass die Gefühle Ihres Kindes in der Schule "mit Füßen getreten werden", daher ist es extrem wichtig, dass Sie im häuslichen Umfeld die Gefühle Ihres Kindes ernst nehmen und respektvoll und achtsam mit Ihrem Kind umgehen. Ein familiäres Umfeld welches Geborgenheit und ein einfühlsames Miteinander lebt, bietet Kindern eine sehr gute Basis und hilft dabei, Mobbing besser zu verarbeiten und Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes, arbeiten Sie die Stärken hervor und geben Sie Ihrem Kind emotionalen Rückhalt. Selbstverteidiungskurse wie z.B. Judo, Karate u.a. stärken das Selbstvertrauen des Kindes und vermitteln Stärke und das Gefühl nicht mehr hilflos zu sein. Bilden Sie ein Team mit der Schule, damit auch die Lehrer informiert sind und etwas tun können.

Denn Lehrer können durch Rollenspiele den Mobbingtätern sichtbar machen, wie sich ein Mobbingopfer fühlt, wenn es ständig ausgegrenzt wird und nicht im Klassenverband integriert ist. So können sich Mobbingtäter als Mobbingopfer fühlen und sich in das Opfer hineinversetzen und spüren, wie sich das anfühlt. Viele Mobbingtäter können die Folgen ihres Handelns garnicht abschätzen.

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Was können Eltern tun, um Ihrem Kind, welches gemobbt wird zu helfen:

- Eltern sollten Ihre Kinder bedingungslos lieben
- Eltern sollten Ihren Kindern echte Wertschätzung entgegenbringen
- frei Entfaltung des Kindes, ohne Zwänge oder Einschränkungen
- Leistung sollte nicht überbewertet werden und niemals an Liebe gekoppelt sein
- das Selbstwertgefühl des Kindes unbedingt stärken
- Werte vermitteln und selbst vorleben
- Selbstachtung und Selbstwert
- die individuellen Begabungen des Kindes fördern
- zu hohe Erwartungen auf ein realistisches Niveau senken
- eine andere Schule aussuchen, wenn auf Dauer keine Besserung eintritt
- für Gespräche auf Augenhöhe mit dem Kind führen
- täglich abends vor dem Schlafengehen über den Tag sprechen
- Strategien erarbeiten, wie die verlittenen Verletzungen (seelischer und körperlicher Natur) verabeitet werden können
- als Eltern gemeinsam hinter dem eigenen Kind stehen
- niemals die Erfahrungen, die das Kind macht, abwerten oder als nicht so schlimm darstellen
- viele Kinder machen gute Erfahrungen mit der "gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg"
- Traumatherapien in Betracht ziehen, wenn das Kind sich mehr und mehr verschließt
- immer im Dialog mit den Lehrkräften bleiben und nicht nachlassen

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Welche Kinder werden oft zu Mobbingopfern?


- fleißige und strebsame Kinder
- unsportliche und dickliche Kinder
- Migrantenkinder
- introvertierte und schüchterne Kinder
- sensible und einfühlsame Kinder
- Kinder, die leicht weinen
- Kinder, die sehr begabt sind und gute Noten schreiben
- Kinder, die ihren Klassenkammeraden überliegen sind
- höherer oder niedrigerer Sozialstatus als der Klassendurchschnitt
- keine Markenkleidung oder andere Zugehörigkeitszeichen
- religiöse Rituale
- behinderte Kinder
- Kinder, die auffällige Äußerlichkeiten haben
- Kinder, die einen Sprachfehler haben
- Kinder, die nur ein geringes Selbstwertgefühl haben


Dies ist nur eine Aufstellen, Mobbing kann jedes Kind treffen. Deshalb kann diese Liste nicht absolut gesehen werden.
Wichtig ist, wie Ihr Kind die Situation erlebt und wenn Ihr Kind spürt, es wird gemobbt, auch wenn dies noch subtil
passiert oder Ihr Kind eigentlich beliebt und sportlich ist, dann nehmen Sie die Gefühle Ihres Kindes ernst und leiten
Sie sofort Maßnahmen ein, um das Mobbing zu stoppen.

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Warum werden Kinder zu Mobbern bzw. Mobbingtätern?

Nicht nur Mobbingopfer, sondern auch Eltern, Pädagogen und die Gesellschaft fragen sich, warum Kinder zu Mobbern bzw. Mobbingtätern werden. Dafür gibt es viele Gründe, natürlich ist jeder Mobber individuell zu bewerten und kann nicht in eine Schublade gesteckt werden. Aber gerade bei Kindern stecken meist ähnliche Probleme hinter dem Mobbing. Die Gesellschaft verändert sich ständig, Zeit und Geld sind wichtige Komponenten, das Zwischenmenschliche und die Bedürfnisbefriedigung von Kindern steht dann häufig hinten an.

Dieses Verhalten seitens der Eltern hat Folgen, Bestätigung und Wahrgenommenwerden werden durch schlechtes Verhalten erzwungen, die einzige Anerkennung wird über Machtausübung erhalten. Einige Mobbingtäter erleben zu Hause ebenfalls Brutalität und Missbrauch, für diese Kinder gehören Geschrei, Schläge und Schlimmeres mit zur Tagesordnung, es ist für diese Kinder "normal" geworden, somit haben sie auch eine niedrige Hemmschwelle andere Kinder zu schlagen, zu treten oder ihnen weh zu tun, ihnen wird schließlich zu Hause auch immer weh getan und niemand kümmert sich um sie und ihre Bedürfnisse, Ängste und Wünsche.

Ein verzerrtes Bild der Wahrnehmung, welches Kinder schon in jungen Jahren haben. Bekannt ist, dass die meisten Mobbingtäter unter einer emotionalen Verwahrlosung leiden, niemand ist für diese Kinder da, die Eltern haben keine Zeit für ihre Kinder, deren Bedürfnisse sind ihnen einfach zu viel, denn Arbeit und Haushalt fressen ihre Energie fast vollständig auf. Andere soziale Bindungen z.B. zu Großeltern, Verwandten oder engen Freunden gibt es nicht, die Großeltern wohnen zu weit entfernt, Verwandten gibt es nicht bzw. sie sind miteinander verstritten, Freunde haben selbst keine Zeit, so bleiben Kinder immer mehr isoliert in der Wohnung sitzen, ohne Ansprache und ohne Geborgenheit.

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Kinder fehlen Ansprechpartner zu Hause, nicht der Hort bzw. die Schule sind Ansprechpartner, sondern die Eltern und diese müssen verfügbar sein. Sie müssen als Gesprächspartner zur Verfügung stehen, Liebe und Geduld für ihre Kinder aufbringen und ihnen zeigen, dass man Verantwortung für sein eigenes Handeln übernehmen muss. All dies lernt und spürt ein Kind nur in der familiären Gemeinschaft und an dieser fehlt es in der heutigen Zeit immer mehr. Ein Horterzieher kann niemals die Eltern und ihre Erziehung ersetzen, auch wenn sich dies heute viele Eltern wünschen. Eltern sind die Hauptpersonen für ihre Kinder, sie sind das Vorbild ihrer Kinder und daher wichtige Vertrauenspersonen, die durch nichts zu ersetzen sind. Über die Eltern lernt das Kind, wie man Streit schlichten kann, wie man die Bedürfnisse von anderen Menschen wahrnehmen kann, wie man mit anderen Menschen umgeht, wie man mit den eigenen Gefühlen umgeht. Wenn Kinder sich nicht geliebt, wertgeschätzt und geachtet fühlen, entwickeln sie ein geringes Selbstwertgefühl und unter Minderwertigkeitskomplexen.

Kinder und Jugendliche haben kein richtiges Unrechtsbewusstsein mehr, ihre Eltern haben ihnen zu diesem Thema nichts vermittelt oder die Erziehung mehr oder weniger Kindergarten oder Hort überlassen und dort kam das Thema nie zu Sprache. Kinder müssen bereits in jungen Jahren lernen, dass es Unrecht gibt, wie sie Unrecht erkennen können und wie sie richtig und gut handeln können. Dies lernen sie in der Familie, mit ihren Freunden und in der Verwandtschaft. Je mehr Menschen ihr Kind kennt, je mehr Wert auf einen guten und gleichberechtigten Umgang unter einander gelegt wird, je höher die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder spielerisch lernen auf schwächere Rücksicht zu nehmen, falsches Verhalten selbst zu erkennen und ihr Verhalten zu verändern.

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Ebenfalls ist es wichtig, dass Kinder lernen, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken, ohne anderen zu schaden. Schon Kindern kann man eine gewaltfreie Kommunikation und Deeskalationsmöglichkeiten vorstellen und diese mit ihnen einzustudieren, viele Kinder nehmen diese neuen Denkmodell und Verhaltensweisen gerne an und integrieren sie in ihren Alltag. Nur so lernen Kinder nach und nach, was es bedeutet eigenes Konfliktbewältigungspotenzial zu haben und wie ein respektvolles Miteinander in Kindergarten und Schule gelingen kann.

Kinder lernen aus eigenen Fehlern, daher ist es wichtig, den Mobbingtäter nicht zu verteufeln, sondern ihm zu helfen, aus seinem Fehlverhalten herauszufinden, mit Hilfe der Eltern und Pädagogen, in schweren Fällen auch mit einem Kinderpsychologen. Kinder, die Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen, sind auch bereit, sich für die Gemeinschaft einzusetzen und Rückgrat zu zeigen. Wenn Kinder spüren, dass sie ernst genommen werden, dass Eltern versuchen, die Bedürfnisse nach Geborgenheit und Liebe, ihrer Kinder zu erfüllen, dann hat es kein Kind nötig, zum Mobbingtäter zu werden, denn es bekommt zu Hause genügend positive Aufmerksamkeit.

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Artikel aus der Berliner Morgenpost zum Thema: Rassismus und Antisemitismus

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