Bandscheibenregenerationsmassage (nach Rudolf Breuss) -
auch Breuss-Massage genanntt
Lagerung Patient:
Der Patient liegt unbedingt locker und entspannt auf dem Bauch. Der Kopf
liegt auf der Massagebank und wird entsprechend gepolstert gelagert (Oder
besser: Liege mit Nasenschlitz und negativ verstellbarem Kopfteil verwenden).
Die Arme liegen neben dem Rumpf; die Handflächen locker nach oben
oder innen zeigend. Die Beine liegen leicht gegrätscht und werden
etwas erhöht (mit einer Fußrolle etc.) gelagert. Dadurch sollte
das Gesäß locker und entspannt liegen (des öfteren kontrollieren).
Die Breuss-Massage sollte für den Patienten schmerzfrei sein und
in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre zelebriert werden. Der
Behandler steht als Rechtshänder rechts von dem Patienten, als Linkshänder
links von dem Patienten (wegen der Magnetisierung).
Schmerzprobe:
Zuerst wird mit den Fingern oder der ganzen Hand die Lendenwirbelsäule
und das Kreuzbein abgetastet. Falls hier Schmerzen vorhanden sind, liegt
mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Osteoporose vor! Das Einrichten und
Massieren ist dann verboten! Behandlungsverbot bei Schmerzen beim Abtasten
der Lendenwirbelkörper und/oder des Kreuzbeins (Für Fortgeschrittene
und erfahrene Behandler gilt das Verbot der Massage bei Schmerzen nicht.
Hier kann sehr sanft massiert werden, aber unter keinen Umständen
wird eingerichtet!)
Streckung der Wirbelsäule:
Auf der Wirbelsäule wird mit dem Handballen nach unten ein Zug über
das Steißbein hinaus ausgeübt. Dabei zeigen die Finger der
Massagehand zu den Füßen des Patienten hin. Die Wirbelsäule
kann zwischen Zeige- und Mittelfinger der Massagehand geführt werden.
Die zweite Hand kann quer auf der Massagehand liegen und ein ruckartiges
Abgleiten verhindern.
Am unteren Ende des Steißbeines wird der Zug nur langsam zurückgenommen,
damit kein Peitschenschlag-Effekt auf der Wirbelsäule entstehen kann.
Der Druck der Massagehand ist eine reine Gefühlssache - beobachten
Sie Ihren Patienten. Für die Streckung werden drei Durchgänge
mit jeweils sechs bis acht Ansätzen angewendet, wobei jeder Ansatz
(die nächste Streichung) immer etwas höher angesetzt wird als
der vorhergehende Ansatz. Als Option kann vor dieser Art der Streckung
der Wirbelsäule eine Streckung der Wirbelsäule mit gekreuzten
Armen des Behandlers erfolgen. Dabei kommt die eine Hand des Behandlers
auf dem Kreuzbein zu liegen (Finger dieser Hand zeigen nach unten) und
die andere Hand auf den oberen Brustwirbeln (Finger dieser Hand zeigen
nach oben). Mit der Ausatmung des Behandlers wird so ein starker entgegengesetzter
Zug auf die Wirbelsäule ausgeübt. Beim Einatmen löst der
Behandler den Kontakt zum Patienten. Dieser Vorgang wird drei- bis fünfmal
wiederholt.
Johanniskraut auf Olivenöl-Basis:
Die Wirbelsäule wird über die ganze Länge rund um die Wirbelkörper
gut mit Johanniskrautöl eingerieben (ca. einen halben Eßlöffel
Öl). Dabei sollte auf die Qualität des Johanniskrautöl's
geachtet werden. Olivenöl hat eine bedeutend größere und
bessere Wirkung als das sonst üblich verwendete Sojaöl. Bitte
beachten: Der Patient soll seine eigenen Handtücher mitbringen und
vielleicht ein älteres T-Shirt dabei haben, da das Johanniskrautöl
sehr stark die Wäsche verfärbt!
Streckung der Wirbelsäule:
Die Wirbelsäule wird wie oben beschrieben gestreckt. In geringen
Abständen wird jeder Strich etwas höher angesetzt als der vorhergehende
Strich. Jeder Strich wird über das Steißbein hinunter ausgeführt
und langsam, mit einer leichten Rückführung, losgelassen, damit
kein Peitschenschlag auf die Wirbelsäule entsteht. Hier wird mit
wenig Druck gearbeitet!
Einrichten der Wirbelsäule:
Mit zwei Fingern einer Hand wird mit Druck in die tastbare Muskelrinne
zwischen Querfortsatz und Dornfortsatz der Wirbel gearbeitet. Dabei wird
an der Lendenwirbelsäule in Richtung Steißbein auslaufend begonnen.
Insgesamt werden hier sechs bis neun Ansätze pro Durchgang gemacht
(3 Durchgänge). All diejenigen, deren Finger nicht an diesen Druck
gewöhnt sind, können auch die Knöchel ihres Zeige- und
Mittelfingers benutzen. Außerdem kann die zweite Hand den Druck
zusätzlich durch Auflage auf die Massagehand erhöhen.
Massage:
Vor der nun folgenden Massage wird, sofern nötig, nachgeölt.
Der Bereich einer quer gelegten Handfläche beidseits der Wirbelsäule
sollte gut geölt sein. Breuss beschreibt die nun folgende Massage
mit zwei Händen: Mit beiden Händen und gestreckten Fingern,
die Finger der Massagehände zeigen ab nun zum Kopf des Patienten,
wird kreisförmig am Gesäß beginnend stufenweise nach oben
bis zum Nacken in ovalen Kreisen nach oben gearbeitet.
(Es kann auch nur mit dem Handballen einer Hand massiert werden.) Dabei
beschreiben die Hände einen ovalen Kreis, der nach außen und
oben von der Mitte des Gesäßes beginnt und jeweils wieder rechts
und links an der Wirbelsäule nach unten gleitet. Die Ovale werden
immer größer. Der Patient ist nun ganz entspannt, so daß
es gut möglich ist, kleinste Unebenheiten und Wirbelverschiebungen
zu tasten!
Insgesamt werden sechs bis zehn Durchgänge gemacht!
Seidenpapier:
Über die gesamte Wirbelsäule wird nun Seidenpapier (aus dem
Schulbuchbedarf!) etwa in der Größe 20 x 80 Zentimeter gelegt.
Dabei sollte die glänzende Seite die Haut des Patienten berühren.
Magnetismus:
Von jetzt an ist die Behandlung, die auch bisher mit einer üblichen
Massage wenig zu tun hatte (wer massiert schon direkt die Wirbelsäule?!),
eher mit dem Heilmagnetismus zu vergleichen. Breuss nennt das Ausstreichen
und Entkrampfen "Magnetisieren". Dabei wird drei- bis sechsmal mit beiden
Händen abwechselnd von oben nach unten mit langen, nicht unterbrochenen
Strichen in der Wirbelsäulenmitte bis über das Gesäß
hinunter und über das Seidenpapier hinweg gestrichen. Die Einzelstriche
werden in der Luft beendet, wobei die Hände jeweils über die
Füße des Patienten hinaus ausgeschleudert werden. Das Seidenpapier
sollte nun wieder über der gesamten Wirbelsäule liegen (wenn
nicht, bitte wieder so hinlegen!). Jetzt wird ein Handtuch über das
Papier gelegt.
Energiearbeit:
Der Therapeut steht als Rechtshänder LINKS vom Patienten (Seitenwechsel!).
Bei der nun folgenden Einergiearbeit (oder Heilmagnetismus) muß
der Therapeut darauf achten, daß die Kraft nicht aus ihm selbst
kommt. Seine Hände sind nur Kondensatoren, die als Aufnehmer und
Wegwerfer fungieren. Alles andere wäre zu anstrengend und zu gefährlich.
Breuss selbst schützte sich bei einer solchen Behandlung mit diesem
Gebet:
"Allmächtiger ewiger Gott - Gott Schöpfer des Himmels und der
Erde, ich bitte Dich im Namen unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus,
Deines vielgeliebten Sohnes, für diesen Deinen Sohn (Tochter) Nachname
um Gesundheit für Leib und Seele, ganz besonders für seine Seele."
Alternativvorschlag: Ich glaube und weiß, daß Dein Leben vom
Gehirn in den ganzen Körper fließt. Strahlen des Lichts fließen
durch Dein Gewebe. Die Lebensflut sprüht und schäumt durch Wirbelsäule
und Rückenmark. Alle Zellen regenerieren sich durch die sie umströmende
Energie.
Die Hände werden nun, ohne daß sich diese berühren dürfen
(um einen Magnetkurzschluß zu vermeiden), auf die Wirbelsäule
aufgelegt. Dabei wird die eine Hand auf die HWS gelegt (die Handinnenfläche
berührt den Prominenz (7. Halswirbel)) und die andere Hand auf das
Kreuzbein. Die Fingerspitzen beider Hände zeigen in Richtung Kopf
(energetische Öffnung der Wirbelsäule).
Im Anschluß daran werden die Hände auf die Wirbelsäulenmitte
gelegt. Die eine Hand zuerst auf das Kreuzbein, die andere Hand auf die
Lendenwirbelsäule. Die Finger zeigen dabei zum Kopf des Patienten.
Vorher dürfen die Hände aufgeladen werden (kräftig aneinander
reiben).
Diese Arbeit kann mit Atemübungen und dem Gebet unterstützt
werden. Die Hände bleiben ca. eine bis zwei Minuten auf der Stelle
liegen, bis der Behandler eine Reaktion bemerkt; z.B. eine angenehme Wärme,
ein Prickeln, ein Vibrieren etc. Im Anschluß daran wird die Wirbelsäule
energetisch wieder geschlossen (eine Hand auf die HWS gelegt (die Handinnenfläche
berührt den Prominenz (7. Halswirbel)) und die andere Hand auf das
Kreuzbein. Die Fingerspitzen beider Hände zeigen in Richtung Kopf).
Nie vergessen!
In Folge an die Magnetisierung wäscht sich der Behandler kräftig
unter fließend kaltem Wasser die Hände, um eventuelle Restenergien
(Magnetisierungsrückstände) abzuleiten! Dieser Vorgang ist unbedingt
zu beachten!
Abschluß: Streckung der Wirbelsäule und Ruhephase
Nun wird das Handtuch entfernt. Mit der nicht eingeölten Seite des
Seidenpapiers wird der Patient abgerieben (oder mit handelsüblichem
Küchenpapier). Mit einem Waschlappen/Gästetuch werden die letzten
Reste des Öls abgerieben. Als Nachbehandlung wird wie weiter oben
beschrieben die Wirbelsäule nochmals gestreckt. (Hierbei ist es interessant,
den Zustand nach der Behandlung zu erkennen. Meistens sind die einzelnen
Dornfortsätze deutlicher zu spüren und man merkt ganz deutlich
was sich verbessert hat und wo Wirbel noch verschoben sind.) Im Anschluß
daran wird der Patient mit dem Handtuch zugedeckt und mit einer Wolldecke
zusätzlich bedeckt. Er wird angehalten, solange liegenzubleiben,
wie es ihm angenehm ist.
Er soll die Ruhe und Harmonie noch einige Zeit genießen. Die meisten
Menschen empfinden diese Ruhephase nach der Behandlung als besonders wohltuend.
Je nach Veranlagung und Typ wird es der Patient mehr oder weniger gut
genießen können. Manche Patienten schlafen ein; diese werden
dann sanft geweckt. In der Ruhezeit werden nochmals die Hände gründlich
mit Seife und kaltem Wasser gewaschen!
Rezeptvorschläge:
Johanniskrautöl:
Die frisch gepflückten gelben Blüten des Johanniskrautes werden
bis oben hin in eine Flasche gefüllt. Anschließend gießt
man bestes Olivenöl (kalt gepreßt, erste Pressung) dazu und
stellt die gut verschlossene Flasche drei bis sechs Wochen lang in die
Sonne.
Der Inhalt wird jeden Tag vorsichtig verschüttelt, bis das Öl
eine intensive rote Farbe angenommen hat. Am Ende wird das Öl abgesiebt
und kann nun verwendet werden.
Kräutertinkturen:
Zwei Eßlöffel Kräuter werden in einem Viertelliter hochprozentigem
Alkohol (klarer Schnaps, Obstler, Korn o.a.) angesetzt. Die Mischung wird
zwei bis vier Wochen oder länger täglich verschüttelt und
je nach Färbung abgesiebt und mit dem Johanniskrautöl gemischt.
Die Flasche mit dieser Mischung muß man vor jedem Gebrauch gut schütteln,
weil sich der Alkohol nicht dauerhaft mit dem Öl verbindet. Der Vorteil
einer Tinktur-Öl-Mischung ist, daß der Alkohol dafür sorgt,
daß das Öl besser einziehen kann.
Bei harter Muskulatur eignet sich diese Mischung
4 Teile Erdnußöl
1 Teil Brennessel-Tinktur
1 Teil Hirtentäschel-Tinktur
Bei schwammigem Gewebe nimmt man zum Hartmachen:
6 Teile Olivenöl
1 Teil Zinnkraut-Tinktur
1 Teil Johanniskraut-Tinktur
1 Teil Ringelblumen-Tinktur
© Herr Gerd Paul, Heilpraktiker, Theaterstr. 8, 97070 Würzburg
Telefon 0931/8692129, info@gerdpaul.de
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