Augen sind Spiegel der Seele, sie sind Eingang und Ausgang der Seelenwelt.
In ihnen spiegeln sich Gefühle. Mit ihnen können wir seelische
Nähe und Distanz ausdrücken - Augen sprechen Bände. Besonders
beeindruckend ist es, dass sich die Menschen nicht einmal bei den Fingerabdrücken
so sehr unterscheiden wie in Ihren Augen. Sie sind auch die einzige Stelle
am Körper, die einen direkten Einblick von außen in das Bindegewebe
erlaubt.
Eine starke Vergrößerung der Augen erinnert an eine Landkarte.
Augendiagnostiker sehen viele Zeichen und haben gelernt, sie zu deuten.
Augendiagnostik ist eine Diagnosestellung aufgrund der Zeichen, Strukturen
und der Farbverschiebungen in der Iris. Sie sind an eine bestimmte Feldeinstellung
der Iris gebunden. Augendiagnostik ist aber auch das Erkennen von Organkrankheiten
aus Befunden der gesamten Augengegend, d.h. der Zustand der Augenlieder,
des Augenweißes, der Pupille und der Iris werden in ihrer Gesamtheit
miteinbezogen. Die Augendiagnostik macht in ihren physiologischen und pathologischen
Aussagen einen wesentlichen Unterschied zwischen klinisch Gesunden und konstitutionellen
Gesunden. Sie zeigt die anlagedingten Schwächen eines Menschens auf.
Sie sind genetisch geprägt und daher sehr individuell.
Die Übersetzung und Diagnosestellung aus dem Auge erfordert große Übung, die sich nur
durch intensive Beschäftigung mit der Materie erreichen lässt. Dabei ist die Iris ein
besonders differenziertes und sensibles Strukturmerkmal ihres Trägers. Sie legt wie
jede andere Einzelheit des Menschen Zeugnis von seiner Ganzheit ab. Diese Diagnostik ist
also keine Zauberei. Sie schenkt uns wertvolle Hinweise für die weitere Diagnostik und
die Behandlung von Krankheiten - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Geschichtliches
Die ersten Quellen dieser Diagnostik reichen bis 1000 v. Ch. zurück.
Die Japaner und die Chinesen wussten schon vor mehreren Tausend Jahren das
Erkennen von Organkrankheiten aus Befunden der gesamten Augengegend abzuleiten.
In den Schriften der Heiligen Hildegard von Bingen erscheint eine größere
Ausführung über das Auge als Spiegelbild seelisch-leiblichen Dynamik.
Dies waren sicher gesammelte Erkenntnisse aus den Erfahrungen von weisen
Frauen und Männern aus dem Volke, in deren Händen im 12. Jahrhundert
damals zum größten Teil die gesundheitliche Betreuung lag.
Von Ignaz von Péczely (Naturheilkundiger und später Arzt) erschien das Buch
" Anleitung zum Studium der Augendiagnose" (1881). Er ging nach Wien zu Billroth,
um sich anhand der Befunde von Magensektionen zu orientieren und die Topographie
und die Einteilung der Iris nach Feldern definitiv festzulegen.
Der schwedische Pastor Liljequist, der mit Jod und Chinin schlimme Erfahrungen gemacht
hatte, 17 Jahre krank war und sich zum Schluss selber heilte, beschrieb die Augenfarben
und den Einfluss der allopathischen Gifte auf das Colorit der Iris. Besonders Arsen,
Chinin, Eisen, Jod, Blei, Schwefel, Salicysäure und Opium verändern die ursprüngliche
Irisfarbe. Dass er damit, ebenso wie in Ungarn Péczely, auf den Widerstand
der
Schulmedizin stieß, ist klar. Jedoch war die Sache nicht mehr aufzuhalten.
Pastor Felke (geb. 1858), der auch der "Lehmpater" genannte wurde, beschäftigte sich
mit der Irisdiagnose. Sein Ruf als Heilkundiger und Irisdiagnostiker drang weit über
Deutschlands Grenzen hinaus. Unzählige fanden bei ihm Hilfe und Heilung. Seine Verdienste
liegen in der Klärung topographischer Punkte. Er hatte Typologien in der Irisdiagnostik
geschaffen und konnte sie psychosomatisch werten. Das Kernstück seines Arbeitens liegt in
dem Satz: "Die Iris diktiert das Rezept".
Magdalena Madaus (1857-1925) hatte 7 Kinder. Ihr jüngster Sohn erkannte
an einer spinalen Kinderlähmung. Dabei wurde sie auf die Erfolge der
Naturheilkunde aufmerksam. Sie machte Bekanntschaft mit Pastor Felke und
er führte sie in die Grundlagen der Augendiagnostik ein. Sie drang
mit unermüdlichem Eifer tief in diese Methode ein, gründete den
Verband der Iridologen und brachte bereits 1915 ein Lehrbuch über die
Augendiagnostik heraus.
Ich könnte noch viele Namen nennen und ich halte es für sehr wichtig,
sich mit der Geschichte dieser Diagnostik zu beschäftigen. Aus meiner
eigenen Praxiserfahrung weiß ich, wie gut es ist, mit der Irisdiagnose
arbeiten zu können. Denn es gibt viele Menschen, die sich krank oder
unwohl fühlen und kein Schulmediziner fand dafür eine Erklärung
oder die Ursache für Ihre Beschwerden. - Austherapiert? Andere Menschen
fühlen sich gesund, sind aber darauf bedacht, Ihre Gesundheit auch
zu erhalten. Eine Patientin verglich sich selbst mal mit ihrem Auto, das
sie regelmäßig prüfen lässt. So etwas wäre für
die Menschen auch wichtig. - Mit der Irisdiagnose lassen sich differenzierte
Empfehlungen geben, weil zunächst einmal eine Einteilung nach der Konstitution,
einen bestimmten Augentyp aus Farbe und Struktur der Iris, erfolgt.
Hier lassen sich differenzierte Empfehlungen geben. So neigt z.B. der eine
Augentyp zu Allergien, der andere zu Gicht, für die einen wird Wärme
als unangenehm empfunden, für andere ist Kälte schädlich.
Es lässt sich z.B. auch erkennen, ob jemand ein schlechter Esser mit
schwacher Magen-Darm-Peristaltik ist oder ob er viel und gerne isst, ob
jemand zur Bindegewebsschwäche oder zu Blähungen neigt, wie es
mit der nervlichen Innervation aussieht, ob z.B. der Nervus sympathicus
oder vagus mehr arbeitet, ob hier eine Dysregulation des vegetativen Nervensystems
vorliegt, Schwäche oder Krankheitszeichen des Magen-Darm-Trakts, wie
sensibel ein Mensch ist, ob z.B. Herzbeschwerden auf Grund von Mineralstoffmangel
(Kalium und Magnesium) auftreten und/oder auf Grund von Überblähungen
des Darms? - Neigt jemand zur Übersäuerung oder zu mangelnden
Säftebildung des Magens, Wucherungen der Schleimhaut des Magens, zur
Zuckerkrankheit, Lebererkrankungen oder - Schwächen, Durchblutungsstörungen,
kalte Füßen, Nierenerkrankungen, Atemwegsbeschwerden, Schmerzzuständen
durch Verkrampfungen? Osteoporose, Arthrose, Gelenkerkrankungen, aber auch
Vergiftungserscheinungen, z.B. durch Atropin, sind zu erkennen. Ebenso akute
und chronische Entzündungsprozesse, erhöhte Druckverhältnisse
im Gefäßsystem, Gefahr motorischer Störungen? Grübelsucht,
Depressionen, verminderte Harnstoffausscheidung, verstärkte Wetterfühligkeit,
Druckschmerz des Kopfes, mangelhafte O² - Versorgung, Vitamin B-12-Mangel,
Störungen des Magnesiumshaushaltes, allgemeine Leistungsschwäche,
vorzeitige Erschöpfung. Ich freue mich immer wieder, wenn z.B. Kinder
in meine Praxis kommen, bei denen die Eltern bemerkten, dass das Kind sich
plötzlich anders verhält als früher, sich zurückzieht,
nicht mehr mit anderen Kindern spielt, oder das Kind war schon sauber und
nässt wieder ein, hat manchmal Bauchweh, manchmal Husten, kann aber
noch nicht richtig sagen, was ihm fehlt. - Auch hier hat sich die Irisdiagnose
als segensreich bewährt. Ich hatte schon Kinder in meiner Praxis, deren
Augen Bände sprechen. Auch hier konnten Krankheiten erfolgreich behandelt
werden, weil die Ursache geklärt war. Ein Kind hatte z.B. eine Stirnhöhlenentzündung
mit heftigen Kopfschmerzen, zog sich deshalb zurück, kam in der Schule
nicht mehr mit, weil es unkonzentriert war und wurde von anderen Kindern
gehänselt. Es konnte seine Beschwerden nicht konkret mitteilen. Mit
der Irisdiagnose, Krankengeschichte und körperlichen Untersuchung konnte
ich aufzeigen, die Beschwerden liegen nicht daran, dass die Eltern geschieden
waren, wie die Mutter dachte. Heute kann sich das Kind wieder konzentrieren
und kommt in der Schule wieder mit.
Das Angebot der Augendiagnostik an die Medizin und damit an den Menschen in seinen
gesunden und kranken Tagen liegt besonders auf dem Felde der Prävention, der Vorbeugung
von Krankheiten. Gesundheitliche Probleme werden von Betroffenen oft als
Alterserscheinung bewertet, weil die Ursache schulmedizinisch noch nicht erkannt
wurde
oder einfache Verhaltensregeln zur Gesunderhaltung nicht beachtet worden sind - häufig
aus Unwissenheit (Befindlichkeitsstörungen sind häufig Vorboten von schweren Krankheiten,
die rechtzeitig abgewehrt werden könnten). Durch das wachsende Bewusstsein der Menschen,
dass jeder für seine Gesundheit selbst Verantwortung trägt, nehmen immer mehr Menschen
die Augendiagnose in Anspruch. Sie antwortet auf das Bedürfnis der Menschen nach
ausführlicher gesundheitlicher Aufklärung und berücksichtigt die Individualität des
Einzelnen.
Somit ist die Augendiagnose eines der großen Lichter am medizinischen Horizont.
© Frau Hiltrud Stäblein, Heilpraktikerin, Wredestr. 18, 97082 Würzburg,
Telefon 0931/4502143, www.naturheilpraxis-staeblein.de, info@naturheilpraxis-staeblein.de
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