Die meisten werdenden Väter sind heute während der Geburt im
Kreißsaal dabei. Für die Väter ist dies ein unvergessliches
Erlebnis. Das Geburtserlebnis ist eine besondere Angelegenheit, deshalb
sollte jeder werdende Vater auch gut darauf vorbereitet sein. Die Zeit,
die der Vater im Kreißsaal verbringt, kann zwischen 3-10 Stunden
sein, je nachdem, ob die Geburt schnell oder langsam vorangeht. Dies ist
individuell verschieden. Heute gehen viele Frauen selbstverständlich
davon aus, dass der Partner auf jeden Fall bei der Geburt dabei sein muss.
Leider werden dabei aber die Männer oft nicht nach Ihren Wünschen
befragt. Denn nicht jeder Mann, kann sich vorstellen bei der Geburt dabei
zu sein.
Folgende Gründe können werdende Väter haben, die
nicht bei der Geburt dabei sein wollen:
- sie können kein Blut sehen
- sie können Ihre Partnerin nicht leiden sehen
- Angst vor der Entbindung allgemein
- die Krankenhausatmosphäre mit etwas negativem verbinden
- traumatische Erinnerungen an einen eigenen Krankenhausaufenthalt
- sehr viel Stress und Anspannung
- Ohnmachtsneigung
Manche dieser Gründe, können entkräftet werden, andere
nicht. Eine Geburt ist ein unvergessliches, aber auch sehr anstrengendes
Erlebnis. Daher ist es ratsam, sich bereits vorher mit allen Eventualitäten
und Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Am wichtigsten ist es, sich
als werdender Vater mit den eigenen Ängsten auseinanderzusetzen.
Die Partnerin sollte auf jeden Fall die Ängste und Befürchtungen
Ihres Partners wahrnehmen und ernst nehmen. Sehr oft denken Frauen, dass
sie es doch sind, die das Kind gebären und nicht der Mann.
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Manchmal kann es werdenden Vätern helfen, dass Sie sich mit anderen
Vätern über die bevorstehende Geburt unterhalten. Väter,
die bereits eine Geburt erlebt haben, berichten oft ernsthaft und wahrheitsgetreu,
wie die Geburt verlaufen ist. So kann der Partner mit einem anderen Mann
über seine Befürchtungen sprechen. Einige Hebammen bieten auch
Informationsabende für werdende Väter an. Sprechen Sie doch
einfach Ihre Hebamme an oder fragen Sie im Geburtsvorbereitungskurs an.
Wichtig ist auch, dass der werdende Vater den Ablauf einer Geburt kennen
lernt, nehmen Sie Ihren Partner auch zur Kreißsaal-Besichtigung
und zum Informationsabend in die Entbindungsklinik mit. Es gibt auch einige
Videos zur Geburt auf dem Markt, die der werdende Vater anschauen kann,
um sich ein realistisches Bild vom Ablauf der Geburt zu machen.
Sollte Ihr Partner kein Blut sehen können, dann ist es wichtig,
dieses Problem nicht unter den Tisch zu kehren. Wenn er trotzdem mit möchte,
zuerst die gute Nachricht, oftmals verliert die Frau während der
Geburt nicht viel Blut, zudem kann der Partner am Kopf der Frau sitzen
oder stehen, so dass er das Geburtsgeschehen gar nicht so richtig mitbekommt,
denn am Ort des Geschehens sind die Hebammen und die betreuenden Ärzte.
Wenn Ihr Partner aber generell bei Blut in Ohnmacht fällt oder ihm
schlecht wird und er sich übergeben muss, dann ist es wichtig, sich
im Vorfeld genau zu überlegen, ob es Sinn macht, dass Ihr Partner
während der gesamten Geburt dabei ist.
Bachblüten stärken des Organismus und helfen Ihrem Mann sich
gut und entspannt zu fühlen, ebenfalls können pflanzliche Kreislauftropfen
z.B. Korodin dem werdenden Vater helfen, nicht in Ohnmacht zu fallen.
Wenn der Partner Hunger hat, ist es wichtig, dass er etwas Kleines essen
kann, damit er gestärkt ist. Die allgemeine Angst vor der Entbindung
kann durch Gespräche mit anderen Vätern genommen werden, ebenfalls
durch das Ansehen von Videofilmen oder durch Bücher zum Thema Geburt.
Wenn sich Ihr Partner sehr ängstlich oder nervös zeigt, kann
auch EFT (Klopfakupressur) helfen, den wahren Hintergründen auf die
Spur zu kommen. Wenn alles nichts hilft, dann kann auch eine Freundin,
Ihr Mutter oder eine Doula eine wunderbare Begleiterin während der
Geburt sein.
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Viele Männer können sich nicht vorstellen, dass sie es ertragen
können, die Partnerin leiden zu sehen. Sie sehen die Partnerin in
schrecklichen Qualen bereits vor ihrem geistigen Auge. Hier ist es schwer
einen Tipp zu geben, der Sinn macht, vielleicht bieten Sie Ihrem Partner
an, Sie in den Kreißsaal zu begleiten und solange zu bleiben, wie
er es sich vorstellen kann. Machen Sie Ihrem Partner keinen Druck, sondern
lassen Sie ihn selbst entscheiden. Werdende Väter die traumatische
Erinnerungen bzw. Erfahrungen mit Krankenhäusern haben, sind natürlich
aus einer anderen Warte zu betrachten, daher sollten Sie in diesem Fall
psychologische Hilfe einholen oder sich Rat bei einem Arzt suchen.
Wenn Stress und Anspannung sehr hoch sind, ist es wichtig, dass der werdende
Vater erst einmal zur Ruhe kommt, bevor er der Geburt beiwohnt. Wichtig
ist, dass er etwas essen kann, sollte er hungrig sein, dass er sich hinsetzen
kann und dass die Hebamme in Ruhe den Ablauf erklärt. Ruhe und Gelassenheit,
auch von Seiten der Ärzte und Hebammen ist sehr wichtig. Die meisten
Krankenhausmitarbeiter sind routiniert und haben auch einen Blick für
eher ängstliche Väter. Es ist ein bewegendes Erlebnis, wenn
der Vater die Nabelschnur durchtrennt, wenn das Neugeborene das erste
Mal an der Brust der Mutter ist. Eine Geburt ist immer noch ein Wunder,
ein Glückmoment, ein Moment in dem Himmel und Erde für Sekunden
eins werden.
Wir wünschen Ihnen und dem werdenden Vater eine entspannte und wunderschöne
Geburt!
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