Bei normalem Geburtsverlauf kann die Unterwassergeburt in Betracht gezogen
werden. Das warme Wasser wirkt sehr entspannend und wohltuend, die Eröffnungsphase
ist kürzer, die Wehen sind weniger stark und werden häufig auch
als weniger schmerzhaft empfunden. Heute weiß man, dass die Unterwassergeburt
sehr sanft ist. Die Gebärende kann sich frei im Wasser bewegen und
findet die Stellung, die für sie die geeigneteste ist. Die Unterwassergeburt
kann für jede Gebärende etwas sehr schönes sein, natürlich
sollten Sie sich zuerst mit Ihrer behandelnden Gynäkologin oder Ihrem
Gynäkologen besprechen und abwägen, ob auch für Sie eine
Unterwassergeburt in Frage kommt.
Achten Sie bei der Auswahl der Klinik darauf, dass Wassergeburten häufig
durchgeführt werden und die Gebärwanne in einem schönen
Ambiente steht. Wenn nötig, sprechen Sie mit mehreren Entbindungskliniken
und schauen Sie sich diese auch an. Bei einer Wassergeburt sollten die
Wehen nicht vor der 38. Woche einsetzen, denn vorher ist eine Wassergeburt
zum Schutz des ungeborenen Kindes nicht durchführbar. Wie auch unten
aufgeführt, sind Wassergeburten bei Zwillingen nicht möglich,
ebenfalls nicht wenn sich das Ungeborene in der Steißlage befindet.
Die positiven Seiten
der Wassergeburt:
- es werden weniger Schmerzmittel benötigt
- die Geburt geht schnell voran
- es werden kaum Dammschnitte durchgeführt
- es kommt auch seltener zu Dammrissen
- ein höheres Wohlgefühl bei der werdenden Mutter
- eine entspanntere Atmosphäre
Die Wassergeburt ist heute in vielen Krankenhäusern bereits im Leistungsprogramm
enthalten. Die Wassergeburt ist hygienisch unbedenklich, Auch wenn etwas
Blut oder Fruchtwasser in die Wanne gelangen, ist dies nicht weiter schlimm,
da es sich um körpereigene Keime handelt. Wenn das Wasser abkühlt,
kann warmes Wasser zugeführt werden. Viele Frauen fragen sich, ob
die Wehen im Wasser schlimmer sind oder nicht. Das Schmerzempfinden ist
bei allen Frauen unterschiedlich, man kann aber allgemein sagen, dass
Wehen im Wasser effektiver sind und einige Frauen empfinden die Wehen
während einer Wassergeburt als weniger schmerzhaft.
Bei einer Wassergeburt geht die Geburt oftmals schneller voran.
Das Wasser hat einen wehenfördernden Effekt, der von vielen Geburtshelfern
gerne genutzt wird. Ob der werdende Vater auch in die Gebärwanne
mit soll, ist unklar, in einigen Kliniken ist dies möglich, aber
nicht in allen. Auf jeden Fall kann der werdende Vater am Beckenrand sitzen
und Sie stützen und für Sie da sein. Alle Wannen sind so konzipiert,
dass Sie nicht ausrutschen oder nach unten rutschen. Es gibt Haltegriffe
und Seile an denen Sie sich festhalten können. Die Herztöne
des Kindes können heute mit dem Herztonschreiber auch unter Wasser
aufgezeichnet werden. So ist die Überwachung der Geburt lückenlos
möglich.
Nach der Geburt wird das Neugeborene sanft aus dem Wasser gehoben und
dann in Ihre Arme gelegt werden, erst dann beginnt es zu atmen. Achten
Sie darauf, dass bei der Unterwassergeburt eine Hebamme und wenn möglich
auch ein Arzt dabei ist, damit bei Problemen sofort eingegriffen werden
kann. Denn sollte es zu Komplikationen kommen, müssen Sie sofort
aus dem Wasser. Für alle Untersuchungen von Seiten der Hebamme oder
des Arztes müssen Sie nicht aus der Wanne steigen. Ebenfalls sind
Tastbefunde unter Wasser möglich.
Ihr Baby ist mit Wasser vertraut, denn es war 9 Monate im Fruchtwasser.
Es hat somit einen Tauchreflex. Dieser verhindert, dass Wasser in die
Lunge des Babys kommt. Sobald das Kind mit der Luft in Berührung
kommt, öffnet es Mund und Nase zum Atmen. Die Wassergeburt ist somit
auch für Ihr Kind sicher. Sie können Ihr Baby noch in Ruhe in
der Wanne begrüßen und manchmal kann sogar die Plazenta noch
im Wasser geboren werden, dies kommt auf die Entbindungsklinik an. Eine
Wassergeburt ist ein wunderschönes Erlebnis für Sie und Ihr
Kind!
Bei folgenden Indikationen ist die Wassergeburt nicht geeignet:
- Steisslage
- Zwilligen
- Frühgeburten
- Risikoschwangerschaften
- grünes Fruchtwasser
- schlechte Herztonkurve
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