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letzte Änderung:
16.11.2018

Intimhygiene bei Frauen
Intimhygiene bei Frauen

 

Die Scheide ist eine feuchte, warme Höhle, die von einer Schleimhaut ausgekleidet ist und einen pH-Wert von ungefähr 4 hat. Es sind Bakterien, die diesen sauren Bereich aufrechterhalten, so genannte „Döderlein-Bakterien“. Das saure Milieu bietet eine natürliche Barriere gegen krankmachende Bakterien, allerdings wird dieses Gleichgewicht leicht gestört. Ungesunde Ernährung (siehe Kapitel Ernährung), Stress, psychische Belastungen, Einnahme von Hormonen, und Antibiotika können den natürlichen Schutzwall schwächen. Dann können sich Bakterien, Viren oder Pilze festsetzen. Auch übertriebene Intimhygiene kann eine Ursache sein.

Frauen, die zu Scheideninfektionen neigen, sollten folgendes beachten:

Regelblut und Sperma sind der ideale Nährboden für Keime. Blut und Sperma sind basisch und werden von der Scheidenflora einer gesunden Frau ohne Probleme ausgeschieden. Bei einer Frau, die gesundheitlich labil ist, kann das Scheidenmilieu leicht kippen. Sie sollte daher nach der Regel und nach Verkehr mit Ejakulation eine Scheidenspülung machen. Dazu braucht man ein Einlaufgerät. Auf 1 Liter Wasser 5 EL biologischen Essig geben und damit eine Scheidenspülung machen. Auch eine so genannte Frauendusche kann verwendet werden.

Tampons sollten nur bei starker Blutung verwendet werden. Besser ist es, Binden oder Naturschwämme zu verwenden. Tampons trocknen die Scheide stark aus, dies führt beim Einführen oder Entfernen zu kleinen Verletzungen der Schleimhaut. Naturschwämme: Sie bieten den Vorteil, dass sie der Scheide an den blutungsschwachen Tagen keine Feuchtigkeit entziehen. Bei der ersten Anwendung wird der Schwamm angefeuchtet und in die Scheide eingeführt. Nach spätestens 12 Stunden wird dieser entfernt und ausgewaschen (nicht auskochen) und wieder verwendet. (Es ist normal, dass der Schwamm nach der ersten Anwendung seine Farbe verändert.) Am Ende der Tage wird der Schwamm für 48 Stunden in eine Mischung aus biologischem Essig und Wasser (Verhältnis 1:1) gelegt. Der Schwamm soll in der Lösung schwimmen. Danach wird er ausgewaschen, an der Luft getrocknet und in einer Dose aufbewahrt. Haltbarkeit: ca. 6 Monate.

Zur Kräftigung der Scheide eignen sich Joghurtpackungen:

dazu ½ Teelöffel Joghurt mit ½ Teelöffel kalt geschlagenen Öl (Sesam-, Oliven- oder Sonnenblumenöl), mit einer Spritze aufziehen und vor dem Schlafengehen in liegender Position, um ein Ausfließen zu vermeiden, in die Scheide applizieren. Der äußere Bereich der Scheide, Schamlippen und Klitoris, werden mit Öl gepflegt, dies beugt Rissen vor, die sich bei Pilzinfektionen oft bilden. Das Pflegen der Geschlechtsteile hilft einen guten Kontakt zum Körper herzustellen und beugt Schmerzen beim Geschlechtsverkehr vor. Oben genannte Scheiden-Joghurtpackungen eignen sich auch hervorragend, um Scheidentrockenheit im Klimakterium vorzubeugen, das heißt man soll sie 2 bis 3 Mal in der Woche anwenden.

Von einer Veranstaltung, bei der ich einen Vortrag halten sollte, kam eine etwa 60jährige Frau auf mich zu: „Frau Doktor“ sagte sie, ich bin Ihnen so dankbar. Seit die Regel zu Ende ist, litt ich unter Scheidentrockenheit. Nur ein bestimmtes Hormonpräparat half mir etwas. Ich fürchtet schon den Zeitpunkt, da ich die Creme eventuell nicht mehr kaufen kann. Aber seit ich die von Ihnen beschriebene Joghurt-Öl-Packung gelegentlich mache, sind alle Beschwerden weg.“ Ich hoffe, dass diese einfache Anwendung vielen Frauen hilft.

Frauen sollten ebenso wie Männer auf Reinigung nach dem Stuhlgang achten. Kolibakterien, die ja mit dem Stuhl ausgeschieden werden, sind oft die Auslöser von Entzündungen der Scheide und der Harnwege. Die anatomischen Verhältnisse sind bei der Frau sehr beengt, daher sollte der After Richtung Steißbein gereinigt werden. Idealerweise sollte der Scheiden- und Afterbereich morgens und abends mit kühlem Wasser abgeduscht werden. Das schafft eine gute Durchblutung und beugt Hämorrhoiden vor.

Ein paar Tropfen Lavendelöl oder Rosengeranie, auf den Slip gegeben, beugen Entzündungen vor und sind bei der Regel oder im Sommer, wenn man leicht schwitzt, natürliche Helfer, um sich immer frisch zu fühlen.

Ein Stück geschälte Aloe-Vera – auch ein fleischiges, geschältes Stück eines Hauswurzblattes – hilft bei leicht gereizter Scheide. Dieses ungefähr 1 cm große Blattstück schiebt man in der Nacht tief in die Scheide. Durch Zusammenziehen der Scheide fließt es beim nächsten Toilettengang meist von selbst wieder heraus.

Jede Frau fühlt sich zu einem anderen Mittel hingezogen und sollte ausprobieren, was für sie am besten passt. Je besser eine Frau über ihren Körper Bescheid weiß, desto freier ist sie. Zu beachten ist noch, dass sich Konsistenz und Farbe der Scheidenflüssigkeit während des Monatszyklus ändern. Kurz vor der Regel und während der fruchtbaren Zeit verändert sich der Scheidenschleim. Er bekommt einen anderen Geruch und eine andere Konsistenz. Dies zu erkennen hilft auch bei der Familienplanung (Näheres im entsprechenden Kapitel).

Literatur: Sexuelle Kraft - das heilende Feuer - Dr. med. uni. Petra Zizenbacher

Copyright: Dr. med. uni. Petra Zizenbacher, Mackgasse 6, AT-1230 Wien, www.naturheilzentrum.at


Der gegenwärtige Augenblick,
das Jetzt,
ist der einzige Augenblick,
in dem wir wirklich leben.
Vergangenes ist vorüber,
Zukünftiges noch nicht geschehen.
Nur die Gegenwart
steht uns zum Leben zur Verfügung.
Das Jetzt ist die einzige Möglichkeit,
die wir haben,
um wirklich zu sehen,
wirklich heil
und gesund zu werden.

Jon Kabat-Zinn



     
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