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letzte Änderung:
16.11.2018

Fibromyalgie-Syndrom (FMS)
Fibromyalgie-Syndrom (FMS)



Fibromyalgie-Syndrom (FMS) – Das „Chamäleon“ unter den Krankheiten

Begriffs-Synonyme:
- Fibromyalgie
- Fibrositis
- Generalisierte Teno(Sehne)myo(Muskel)pathie
- Muskelrheumatismus
- Neurasthenie
- Psychogener Rheumatismus
- Weichtelrheumatismus u.v.m.

Begriff:

„Fibro“ griech. „Faser“ (fibra)
gibt den Hinweis auf die Faserstrukturen in Sehne, Bändern und Muskelhüllen.
„my“ griech. Muskelgewebe (myo)
„algie“ griech. „Schmerzhaftigkeit“


Betrachten wir uns die verschiedenen Namen der Fibromyalgie, so zeigt sich eine deutliche Unsicherheit über das Wesen dieser Erkrankung.

Definiert wird folgendermaßen:
Von einer Entzündung des Muskelgewebes (Fibrositis) von einer allgemeinen Muskel-Sehnen-Erkrankung (Tendomyopathie), von einer rheumatischen Erkrankung (Muskelrheumatismus). Weiterhin von einer abnormen Spannung der Muskulatur oder einer psychischen Störung (psychogener Rheumatismus). Das FMS ist ein Krankheitszustand, der sich durch chronische Schmerzen in der Muskulatur und benachbarten Strukturen zeigt. Die zugehörigen Muskelhüllen und Sehnen sind ungewöhnlich schmerzempfindlich, wenn man mit dem Finger darauf drückt.

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Weitere Symptome:

- Morgensteifigkeit
- Subjektives Gefühl von Schwellungen der Hände (jedoch ohne Befund)
- chronische Müdigkeit
- Erschöpfung
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Empfindungsstörungen
- Reizdarm- und Reizblasenprobleme
- Depression
- Restless legs (ruhelose Beine)
- Herzrasen
- Trockenheit der Mund- und Schleimhäute
- Schwitzen bei kalten Händen und Füßen
- erhöhte Kälteempfindlichkeit u. mehr

Länger anhaltende chronische Schmerzen können von Phasen von allmählicher Besserung der Beschwerden oder sogar völlige Schmerzfreiheit unterbrochen werden. Normalerweise verschlechtern sich die Beschwerden einige Monate lang und bleiben dann innerhalb eines gewissen Grades stabil. Die meisten Patienten leiden immer mehr an Einschränkungen ihrer körperlichen Fuktion. Es handelt sich hier um die zweithäufigste Erkrankung von Patienten, die einen Rheumatologen aufsuchen. In der Öffentlichkeit wird dieser Erkrankung wenig Aufmerksamkeit gewidmet, obwohl sie häufiger vorkommt als Gelenkrheumatismus, Epilepsie oder MS. Überall finden wir auf der Welt das FMS, es betrifft alle Nationalitäten, gleich welchem Status der Patient angehört. 80-90 % der Fälle sind Frauen zwischen dem 35. und 60. Lebensjahr. Auch Kinder und Jugendliche beiderlei Geschlechts können betroffen sein. In gewissem Umfang kann eine erbliche Veranlagung das FMS begünstigen. 40% der Patienten geben an, dass Verwandte (Blutsverwandte) an ähnlichen Symptomen leiden oder litten.

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Geschichte:

- etwa 2 % der Weltbevölkerung leiden an FMS
- Frauen sind etwa 7 – 8 x häufiger betroffen
- etwa 7 % aller Frauen zwischen dem 60. – 80. Lebensjahr
- mit zunehmender Zahl auch Kinder und Jugendliche
- 1.6 Millionen in der BRD, etwa 5 Millionen Menschen in den USA

Kriterien (nach der American College of Rhematology 1990)


1. Generalisierter Schmerz

Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

- Schmerzen an beiden Körperhälften
- Schmerzen oberhalb und unterhalb der Hüfte
- außerdem müssen Schmerzen an Achsenskelett vorliegen:
(HWS, vorderer Brustbereich, BWS und LWS) und
- tief sitzender Rückenschmerz
2. Schmerzen an 11 von 19 Stellen (Punkten) bei Palpation
- Hinterkopf: beidseits an den subokzipetalen Muskelansätzen
- unterer Nackenbereich: beidseits am vorderen Teil des zwischen C5 und C7 liegenden Abschnitts
- Trapezius: beidseits in der Mitte des oberen Trapeziusrandes
- Supraspinatus: beidseits an den Ansätzen oberhalb der Spina scapulae im mittleren Grenzbereich
- Zweite Rippe: beidseits oben seitlich am zweiten Rippenknorpelgelenk
- Lateraler Epicondylus: beidseits zwei Zentimeter distal des Epicondylus
- Glutäalbereich: beidseits im oberen äußeren Quadranten des Gesäß in der anterioren Muskelfalte
- Trochanter major: beidseits hinter dem Trochantervorsprung
- Knie: beidseits im mittleren Bereich des Fettpolsters proximal der Gelenkfalte

 


Der Tenderpoint muss bei der Palpation schmerzhaft sein, nicht empfindlich!


Tenderpoints:

Fest definierte Punkte auf beiden Körperhälften über Muskel- und Sehnenansätze sowie auch an Gelenken. Die Mehrheit der 18 definierten Tenderpoints sind in der Regel bei FMS druckschmerzhaft.

Triggerpoints:

Das sind gut tastbare Muskelverhärtungen (Myogelosen), die für das so bezeichnete myofasziale Schmerzsyndrom kennzeichnend sind. Werden diese Punkte stimuliert kommt es zu ausstrahlenden Schmerzen.


Placebopunkte:

Nicht druckschmerzhafte Kontrollpunkte an der Stirn, am distalen Unterarm und am seitlichen Fibulaköpfchen.

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Diagnose

Krankengeschichte

- chronische Schmerzen im Muskel- und Skelettsystem
- chronische Müdigkeit und Erschöpfung
- geringe Belastbarkeit
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Menstruationsbeschwerden
- Psychische Dysbalancen
Tenderpoints
- mindestens 11 von 18 definierten Tenderpoints sind druckschmerzhaft, mindestens seit 3 Monaten
Placebopunkte
- höchstens 3 Kontrollpunkte sind druckschmerzhaft

Fehlende Organerkrankungen

Röntgenbefunde sind normal

Laborwerte sind normal

- normale Entzündungsparameter
- unauffälliges Differenzialblutbild
- Rheumaserologie ohne Befund
- Immunglobuline unauffällig
- erniedrigter Serotonin-Wert

Andere Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden!

Durch das Labor:

- Entzündung – Blutsenkung – C-reaktives-Protein
- Organerkrankungen Leber, Niere
- Hormone
- Infektionen durch Viren, Borrelien, Chlamydien, Yersinien und andere
- Immunsystem (Autoantikörper, Schilddrüsenantikörper u.a.)
Differenzialdiagnose:
- Arthralgie
- Arthrose
- Chronisches Müdigkeitssyndrom
- Depression
- Hypothyreose
- Karpaltunnelsyndrom
- Kiefergelenkbeschwerden
- Migräne
- Morbus Bechterew
- MS
- Osteoporose
- Weichteilrheuma

 

Fibromyalgie kann die Symptome und Warnzeichen von mindestens 30 anderen Krankheiten „nachahmen“. Die Beschwerden betreffen den ganzen Körper und können fast allen Organsystemen zugeordnet werden. Hinzu kommen noch unterschiedliche psychische Symptome.

Stand der Wissenschaft

- Fibromyalgie ist keine tödliche Krankheit, aber eine schwere bis unheilbare Erkrankung
- Die genauen Ursachen sind noch immer unklar
- Die Diagnose der Fibromyalgie ist nicht einfach
- Die Behandlung ist an den Schmerzen orientiert
- Jeder neuer Therapieansatz, der den Betroffenen hilft, es zu begrüßen

Lösungsansätze

Die derzeit aktuellen Behandlungsmöglichkeiten beruhen im Wesentlichen darauf, schwer zu beeinflussende Symptome, wie den Schmerz (Muskelschmerz durch Muskelverhärtung), Müdigkeit oder Schlafstörungen zu beeinflussen.

Soziales Umfeld

- Aufklärung und Information der Patienten/Familienangehörigen über die Erkrankung u.d. Therapie
- Sinnvolle Änderungen des Lebensstils wie Ernährung, Umgang mit Stress usw.
Konventionelle Therapie
- synthetische Arzneimitteltherapie
- Physiotherapie
- Psychotherapie
- lokale Schmerztherapie
Naturheilkundliche Therapiemöglichkeiten
- Psychotherapie aus ganzheitlicher Sicht z.B. Gesprächstherapie nach Rogers, buddhistische Psychologie
- Phytotherapie:

Weidenrinde - gegen die Schmerzen - z.B. Assalix
Teufelskralle - gegen Entzündungen - z.B.Flexi-Loges
Weihrauch - gegen Entzündungen
Johannsikraut - gegen Depressionen - z.B. Felis
Kuren mit Frischpflanzensäften - z.B. Artischockensaft, Löwenzahnsaft, Brennesselsaft
Kuren mit Bromelian und Papain - gegen Entzündungen - z.B. Wobenzym
Mariendistel oder Artischocke - zur Stärkung der Leber - z.B. Hepacyn oder Hepatos
- Orthomolekulare Therapie:

Magnesium - z.B. Diasporal Magnesium
Vitamin-B-Komplex - z.B. Vitamin B Komplex Hevert
Vitamin C - z.B. Acerola Taler
Vitamin E - z.B. Nachtkerzenölkapseln
- Homöopathie
- Ausleitungsverfahren z.B. Phönix Entgiftungskur
- Chiropraktik
- Osteopathie
- Craniosacrale Therapie
- strukturelle Körpertherapien  
- Wärmetherapien zur Entspannung (Heublumensack, durchblutungsfördernde Salben, Moorbad, usw.)
- Schröpfen, Baundscheitieren
- Ernährungstherapie (TCM, Ayurveda wärmende Lebensmittel bevorzugen)
- Entsäuerung - 1-2 x wöchentlich Basenbäder, Basentabletten und Basentee trinken
- Neuraltherapie
- Akupunktur
- Massagen (zur Lockerung der verspannten tonischen Muskeln) - Pilates unter fachlicher Betreuung
- Spagyrische Heilmittel
- Biochemie nach Dr. Schüßler (Rezepturen), um den Dauertonus an der motorischen Endplatte herabzusetzen s.u. Fibromyalgie-Schema


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Das Fibromyalgie-Schema nach Dr. Schüßler


Morgens vor dem Frühstück 2 Tabletten Calcium fluoratum D 12 (Nr. 1) lutschen. Nach dem Frühstück: Magnesium phophoricum D 6 (Nr. 7) als „Heiße 7“) - 10 Tabletten in ½ Tasse kochendem Wasser auflösen - Plastiklöffel – und auf Mundtemperatur kauend trinken)

Vor dem Mittagessen und nachmittags jeweils 2 Tabletten Kalium bromatum D6 (Nr. 14) lutschen.
Vor dem Abendessen 2 Tabletten Ferrum phophoricum D12 (Nr. 3) lutschen.
Vor dem Schlafengehen 5 Tabletten Calcium phophoricum D6 (Nr. 2) als „Heiße 2“ (s.o.)

Das Fibromyositis-Schema nach Dr. Schüßler

Morgens Ferrum phophoricum D 12 (Nr. 3) 5 Tabletten als „Heiße 3“ (s.o.)
Mittags Kalium sulfuricum D 6 (Nr. 6) 5 Tabletten als „Heiße 6“ (s.o.)
Abends Magnesium phophoricum D6 (Nr. 7) 5 Tabletten als „Heiße 7“ (s.o.)

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Weitere Möglichkeiten

- ayurvedische Therapien (Büchertipp Anzeige: Die Köstliche Küche des Ayurveda)
- Herzstärkung nach Absprache mit Arzt - z.B. Cardiodoron oder Crategutt
- Bindegewebsmassage
- lokale Schmerztherapie (Neuraltherapie)
- Zahnsanierung - jegliche Form von kalter Luft (Klimaanlagen u. dergleichen), sowie Zugluft meiden
- Darmsanierung - Aufbau einer stabilen und gesunden Darmflora z.B. Bactoflor
- den Körper, vor allem Füße und Nieren warm halten (Einreiben der Nieren mit Kupfersalbe rot)
- Yoga - Zilgrei
- EFT (Emotional Freedom Technique)
- eventuell Systemische Familientherapie nach Bert Hellinger


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Zusammenfassend

Manche Untersuchungen ergaben Veränderungen im Stoffwechsel der Überträgerstoffe von Serotonin und Tryptophan im Gehirn. Andere wiederum entdeckten eine erhöhte Hyaluronsäure, die ein zentraler Bestandteil des Bindegewebes ist, die bei Fibromyalgie-Patienten um das zehnfache erhöht sein kann, als bei einem gesunden Menschen, woraus sich womöglich die Schmerzsymptomatik auch erklären ließe. Eine weitere These ist, dass sich die Patienten in einer verminderten körperlichen Aktivität befinden, da bei Verbesserung der Fitness durch Ausdauersport eine deutliche Abnahme der Schmerzen zu verzeichnen war. Oben genannte Ausführungen sind Möglichkeiten, alle mit dem Ziel, die betroffenen Menschen von einem massiven Schmerzsyndrom zu befreien. Sicherlich gibt es noch viele Möglichkeiten und Denkansätze, die hier nicht erwähnt wurden.



Mens sana in corpore sano .... ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper.

© Angelika Gräfin Wolffskeel, Heilpraktikerin, Eichenweg 4, 97950 Gerchsheim,
Tel: 09344/92888-0, praxis@graefin-wolffskeel.de, www.graefin-wolffskeel.de

     
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