Endometriose ist ein noch weitgehend unerforschtes Krankheitsbild,
dass nicht zuletzt viele Rätsel aufgibt. Trotz der nur geringen Kenntnisse
über dieses Krankheitsbild weis man heute, dass sehr viele Frauen
davon betroffen sind. Die Endometriose kann die Frau derart stark in ihrer
Lebensqualität beeinträchtigen, dass es unbedingt notwendig
ist, mehr über Ursachen, Symptome, Krankheitsbilder und vor allem
auch Therapiemöglichkeiten zu erfahren. Die Endometriose tritt bei
Frauen jeden Alters, selbst schon bei jungen Mädchen auf und wird
meistens nicht als solche erkannt.
1. Definition
1.1 Beschwerdebild
1.2 Die Endometriose
1.3 Formen der Endometriose
1.4 Alternative Methoden
1. Definition von Endometriose
Endometriose leitet sich aus dem lateinischen „Endometrium“
= Gebärmutterschleimhaut ab.
Allgemein gesprochen bezeichnet man verändertes Gebärmutterschleimhautgewebe,
das sich außerhalb der Gebärmutterhöhle ansiedelt, als
Endometriose.
1.1 Welche Symptome bzw. Beschwerden können
auf eine Endometriose hinweisen?
Stichpunktartig sind dies:
- Kopfschmerzen
- Schwindelanfälle
- Rückenschmerzen
- Ischiasprobleme
- Darmbeschwerden
- Müdigkeit
- Antriebsschwäche
- Übelkeit
Treten diese Beschwerden verstärkt während der Periode auf,
wird Sie in den meisten Fällen nicht erkannt, da die gleichen Beschwerden
auch auftreten können, ohne an der Endometriose zu leiden. Die Endometriose
führt zwar nicht zum Tod, kann aber eine derart große Beeinträchtigung
der Frau verursachen, dass diese in ihrer gesamten Lebensqualität
beeinträchtigt und behindert wird. Die Beschwerden äußern
sich immer in Form von Schmerzen, die so stark sein können, dass
es zu massiven Arbeitsausfällen, Einschränkung bei Freizeitaktivitäten
und nicht zuletzt der Sexualität führen kann.
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1.2 Was ist die Endometriose nun genau ?
Verändertes Gebärmutterschleimhautgewebe siedelt sich
außerhalb der Gebärmutterhöhle an. Dies ist kein natürlicher
Vorgang, sondern führt letztlich durch weitere folgende Prozesse
im Körper zu den eigentlichen Beschwerden. Bei Untersuchungen hat
man die Endometriosezellen schon auf der Gebärmutterwand, dem Bauchfell,
den Eierstöcken, auf der Blase, sowie dem Darm gefunden. Kaum vorstellbar,
aber sogar in der Lunge wurden sie schon gefunden. Seiner ursprünglichen
Funktion entsprechend und von den Hormonen gesteuert, wächst das
Gewebe in der ersten Zyklushälfte und blutet am Ende des Zyklus.
Es ist nicht schwer verständlich, dass hier die befallenen Organe
stark beeinträchtigt werden und es zu unerträglichen Schmerzen
kommen kann. Wodurch die Endometriose entsteht ist noch mehr oder weniger
unbekannt. Zunächst geht man von zwei verschiedenen Theorien aus.
Zum
einen vermutet man, dass die Frau während der Regelblutung nach innen
blutet. Die dabei in den Körper gelangenden Zellen werden normaler
weise vom Immunsystem erkannt und aufgelöst, was aber scheinbar bei
der Endometriose nicht mehr möglich ist. Zum anderen geht man davon
aus, dass sie angeboren ist und sich aus dem embryonalen Gewebe des Müller-Gangs
entwickelt. Kleinste Gewebeteile finden aber nicht den Weg in das Innere
der Gebärmutter und bleiben daher im Bauchraum. Auch eine Einwirkung
von Wachstumshormonen und verschiedene Umweltbelastungen scheinen dabei
eine Rolle zu spielen. Die Ursachen für eine Endometriose sind aber
nicht rein physischer Natur, es gibt auch noch eine psychische Komponente.
Das soll auf keinen Fall heißen, dass man sich die Schmerzen einbildet,
sondern dass vom Gehirn aus gesteuert, physische Prozesse eingeleitet
werden.
1.3 Formen der Endometriose
Man unterscheidet heute drei Formen der Endometriose:
- Oberflächliche Endometriose. Dabei siedelt sich Endometriosegewebe
an den verschiedenen Organen an.
- Ovariale Endometriose. Es entstehen Endometrioseherde an Eileitern und
Eierstöcken. Es kann zu Verwachsungen an den Eileitern kommen.
- Tiefe Endometriose lässt sehr oft Verwachsungen und ausgedehntes
Narbengewebe entstehen.
Wenn entzündetes Endometriosegewebe heilt und dabei mit anderem Gewebe
in Kontakt gerät und zusammenwächst, bilden sich nämlich
Narben und Verwachsungen.
1.4 Alternative Methoden
Um die Endometriose mit Hilfe von alternativen Heilmethoden zu
behandeln, muss man Zeit und Geduld mitbringen. In der Naturheilkunde
wird der Körper als Ganzes angesehen, jede Begebenheit ist wichtig
und wird genauer hinterfragt. Da das Krankheitsbild der Endometriose so
vielschichtig ist, sind auch die möglichen Therapien ganz unterschiedlich.
Jede Patientin sollte mit Ihrem Arzt abklären, welche therapeutischen
Möglichkeiten für Sie in Frage kommen.
Phytotherapie:
Leberanregende Mittel:
Löwenzahn, Tausendgüldenkraut und Schafgarbe
Nierenanregende Mittel:
Goldrute, Brennesel
Hormonausgleichend wirken:
Frauenmantel, Himbeerblätter, Mönchspfeffer, Yamswurzel (z.B.
als Yamswurzelgel)
Gegen Schmerzen und Krämpfe:
Gänsefingerkraut, Melisse, Johanniskrautöl, Weidenrinde, Mädesüß
Schleimhautsanierend:
Ringelblume, Taubnessel
Homöopathie:
Die klassische Homöopathie nach Samuel Hahnemann kann in der Endometriose
sehr gute Erfolge erzielen, vor allem bei der Behandlung von Schmerzen.
Hierfür wendet man sich am besten an einen Gynäkologen, der
klassisch homöopathisch arbeitet. In einer Anamnese wird ein individuelles
Einzelmittel herausgearbeitet. Eine Selbstbehandlung ist in diesem Fall
nicht ratsam.
Tees:
Frauenmantel – reguliert den Hormonhaushalt, lindert Schmerzen
Ingwer – regt Blutzirkulation an, entkrampfend
Himbeerblätter – Regulation des Hormonhaushalts, beruhigt
die Gebärmutter, lindert Krämpfe
Herzgespann – wirkt positiv auf die Gebärmutter, hilft gegen
Unruhe
Johanniskraut – beruhigt das vegetative Nervensystem
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Eine beliebte Endometriose-Teemischung,
die von vielen Heilpraktikern empfohlen wird:
Schafgarbe
Goldrute
Schachtelhalm
Frauenmantel
Melisse
Himbeerblätter
Gänsefingerkraut
Den Tee in der Apotheke zu gleichen Teilen mischen lassen! Täglich
2 Tassen davon trinken.
Diesen Tee kurmäßig trinken! Bei Fragen bitte an den Heilpraktiker
wenden!
Alternative Schmerztherapien:
Um Schmerzen zu lindern empfehlen sich Rücken- und Bauchmassagen
mit ätherischen Ölen, Schüssler Salze (z.B. die Heiße
Sieben bei Krämpfen), Fußreflexzonenmassage, Einreibungen mit
Johanniskrautöl, warme Wickel mit ätherischen Ölen, Frauentees
und homöopathische Komplexmittel (z.B. Spascupreel). Ebenfalls bewährt
haben sich Präparate mit Pestwurz (Petadolex) oder mit Weidenrindeextrakt.
Gegen Schmerzen wird auch von einigen Gynäkologen und Heilpraktikern
Akupunktur empfohlen, probieren Sie es einfach aus. Bei einigen Endometriosepatientinnen
hat die Akupunktur die Schmerzen gelindert und das allgemeine Wohlbefinden
verbessert. Bei starken Regelschmerzen kann eine kurmäßige
Einnahme von Nachtkerzenölkapseln
erwogen werden.
Traditionelle Chinesische Medizin:
Bei der Behandlung von Endometriose werden vorwiegend
folgende Methoden angewendet:
- Akupunktur
- Moxibustion
- Chinesische Kräuterheilkunde
- Tuina
- Chinesische Ernährungslehre
Einen Gynäkologen der nach der Traditionellen Chinesischen Medizin
arbeitet kann man unter: www.natum.de finden. Auch Heilpraktiker behandeln
mit der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Entspannungstherapien als Unterstützung:
Es eignen sich vielfältige Entspannungsverfahren, diese können
nach den eigenen Wünschen oder Erfahrungen ausgewählt werden.
- Luna Yoga
- Bauchtanz
- Yoga
- Autogenes Training
- Qi Gong
- Feldenkrais
- Eutonie
Mistelkuren bei Endometriose
Anthroposophische Ärzte empfehlen Spritzkuren mit Mistelextrakt
bei Endometriose. Bitte wenden Sie sich bei Interesse immer an einen erfahrenen
Mediziner oder ein anthrophosphsiches Krankenhaus wie z.B. die Filderklinik
bei Stuttgart! Dort können Ihnen anthroposophisch arbeitende Gynäkologen
Auskunft geben und einen Behandlungsplan erstellen. Mistelpräparate
gibt es von Weleda, Wala und Helixor.
Blutbildung - bei Eisenmangel helfen Blutquick und Schüßler-Salz
Nr. 3
Bei starken Blutungen achten Sie bitte darauf, dass kein Eisenmangel entsteht.
Die Blutbildung kann sehr gut Blutquick anregen, ein pflanzliches Tonikum
aus dem Hause Herbaria/Salus. Ebenfalls wirksam ist Schüßler-Salz
Nr. 3 Ferrum Phosphoricum D6 - als Dosierung empfiehlt sich 2x3 Lutschpastillen!
Essen Sie reichlich eisenhaltiges Gemüse.
Von einigen Leserinnen haben wir Rückmeldung erhalten, dass auch
Veilchensalbe nach der Heiligen Hildegard von Bingen unterstützend
hilft Endometrioseherde "aufzulösen", bitte beachten Sie,
dass es sich bei dieser Salbe um ein Naturmittel handelt, welches Zeit
zur Wirkung benötigt.
Naturheilkundlich-orientierte Gynäkologinnen und Gynäkologen finden Sie unter: www.natum.de
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Diagnostik und Therapie aus ganzheitsmedizinischer Sicht
Im Umgang mit der Komplexerkrankung Endometriose mit ihrem oft chronisch
schmerzhaften Verlauf und den weitreichenden psychosozialen Folgen auf
das Leben der betroffenen Frauen ist eine ganzheitliche Sicht notwendig,
die die Lebensqualität und nicht nur das „Funktionieren“
berücksichtigt. Denn jede Endometriose ist anders! Durch Wissen und
Eigenkompetenz können Frauen lernen, mit einer chronischen Endometriose
gut zu leben und sich eine optimale Behandlung zu sichern.
Welche diagnostischen und therapeutischen Verfahren heute zur Verfügung
stehen und wie alternative Heilmethoden der TCM, der Homöopathie
und der endometriosespezifischen Rehabilitation bei der Schmerzbewältigung
helfen können, wird in diesem Buch von Endometriose-Spezialistinnen
und –Spezialisten patientinnenorientiert beschrieben. Ergänzend
werden Fruchtbarkeitsstörungen und ihre Behandlung thematisiert und
Aspekte der Selbsthilfe aufgezeigt.
Autorinnen und Autoren:
Dr. Anja Maria Engelsing
Homöopathische Therapie der Endometriose
Naturheilkundliche Begleitung vor und nach einer Operation
Prof. Dr. med. Jörg Keckstein
Die chirurgische Therapie der Endometriose
Prof. Dr. med. Gerhard Leyendecker
Die Bedeutung der Uterusmuskulatur
Dr. med. Christiane Niehues
Rehabilitation bei Endometriose
Dr. Ansgar Römer
Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bei Endometriose
Prof. Dr. med. Karl-Werner Schweppe
Wesen und Entstehung der Endometriose
Die medikamentöse Therapie der Endoetriose
Prof. Dr. h.c. Hans-Rudolf Tinneberg
Sterilitätsbehandlung bei endometriosebedingter
Unfruchtbarkeit
Johanna Wolf
Diätetik in der TCM bei Endometriose
Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.
Erfahrungen aus der Selbsthilfearbeit
Zitat:
„Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit
zu erhöhen.“
Mahatma Gandhi
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