Wenn das Kind in Beckenendlage liegt –
was dann?
Bei einigen Schwangeren gibt es das Problem, das das Baby mit dem Po
voran auf die Welt möchte. Es ist aber bei weniger als 3% aller Frauen
der Fall, dass das Baby mit dem Po voran zur Welt kommt will. Es gibt
sanfte Wege, das Baby doch noch zur Wendung zu bewegen, damit kein Kaiserschnitt
erforderlich ist. Im Grunde drehen sich Babys zwischen der 28. und 33
Schwangerschaftswoche in ihre letztendliche Lage.
Welche sanften Wege gibt es?
1. Indische Brücke
Die „Indische Brücke“ ist sozusagen eine Lagerungsübung,
diese kann auch zusammen mit dem Partner ausgeführt werden. Ab der
32 Schwangerschaftswoche kann mit dem Üben begonnen werden. Die Schwangere
legt sich auf den Rücken, die Beine werden zirka 40 cm höher
gelagert, zum Beispiel auf einem niedrigen Stuhl, die Unterschenkel sollten
auf jeden Fall waagerecht liegen. Das Becken muss hochgelagert sein, am
besten durch ein Keilkissen. Diese Übung sollte 1-2 x täglich
zirka 10-15 Minuten durchgeführt werden. Bleiben Sie während
der Übung entspannt und atmen Sie ruhig ein und aus. Die schwangere
Frau kann die Wendung fühlen. Wenn Sie das Gefühl haben, das
Baby hat sich gedreht, dann bitte sofort eine Ultraschalluntersuchung
beim Gynäkologen machen lassen und mit den Übungen aufhören.
2. Akupunktur
Durch die Akupunktur kann das Baby zur Wendung bewegt werden. Dafür
eignet sich am besten der Punkt (Blase 67) am kleinen Zeh. Die Akupunktur
sollte unbedingt von einem erfahrenen Akupunkteur durchgeführt werden.
Manchmal sind mehrere Akupunktursitzungen nötig. Akupunktur tut nicht
weh und ist in der Schwangerschaft generell sehr zu empfehlen.
3. Moxibustion
Die Moxibustion stammt ebenfalls wie die Akupunktur aus der Traditionellen
Chinesischen Medizin. Die Moxibustion ist ebenfalls eng mit den Akupunkturpunkten
verwunden, die Akupunkturpunkte werden jedoch mit Wärme statt mit
Nadeln gereizt. Die Moxa-Zigarre wird nahe am jeweiligen Akupunkturpunkt
verglommen. Die Moxa-Zigarren bestehen aus Beifuß. Die Moxibustion
stärkt die Abwehrkräfte, die Sauerstoffversorgung wird verbessert,
der Stoffwechsel wird angeregt und die Durchblutung verbessert. Die Behandlung
hat auf die Schwangere einen beruhigenden Einfluss, der Bauch entspannt
und wird weich und die Bewegungen des Fötus nehmen zu. Daher wird
es dem Fötus erleichtert, sich zu wenden.
4. Lichtwende
Das Baby wird mit einer Taschenlampe in die richtige Richtung gelockt.
Sie sollten die Taschenlampe, die Sie in Blickrichtung des Babys auf den
oberen Bauch ansetzen und dann langsam nach unten wandern lassen. Viele
Babys folgen dem Lichten und wenden sich mit. Dies können Sie mehrmals
täglich wiederholen. Ab der 32 Schwangerschaftswoche können
Sie täglich damit beginnen.
Fazit:
Alle diese Möglichkeiten können das Baby dazu bringen sich in
die bessere Schädellage zu begeben. Lassen Sie sich Zeit, versuchen
Sie sich zu entspannen, dies wird sich auch auf das ungeborene Kind übertragen.
Besprechen Sie alle in Frage kommenden Möglichkeiten und Methoden
mit Ihrer Hebamme. Sie kann am besten einschätzen, welche Methode
geeignet ist und Sie dabei fachkompetent beraten.
Auch bei Beckenendlage (BEL) kann eine vaginale Entbindung möglich
sein. Sollten Sie trotz Beckenendlage eine vaginale Entbindung wünschen,
müssen Sie sich direkt in Ihrer Entbindungsklinik erkundigen, ob
eine vaginale Entbindung möglich ist.. Sehr bekannt ist Professor
Louwen aus der Universitätsklinik Frankfurt, der dort auch bei Beckenendlage
vaginale Entbindungen ermöglicht und damit vielen Frauen die natürliche
Geburt ermöglicht. -> Link zu Prof. Dr.Louwen
Büchertipps Anzeige :
Hypnobirthing
Die selbstbestimmte Geburt
Ereignis Geburt + CD
Geburt und Stillen
Alles rund ums Wochenbett
Doula-Wissen rund um die Geburt
Das große Mama-Handbuch
|