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letzte Änderung:
16.11.2018

Die Wechseljahre
Die Wechseljahre

 

Wechseljahre als Aufbruch

Bisher haben wir uns vor allem mit der Situation des Abschieds beschäftigt - des Abschieds von der körperlichen Fruchtbarkeit, von dem rhythmischen Schwingen des Organismus in einem Monatszyklus,vom jugendlichen Aussehen. Doch ist nicht die Trauer um das Vergangene, das Festhalten am Bestehenden eine Selbsttäuschung, die uns daran hindert, nach vorn zu schauen und uns immer weiter von uns selbst entfernt? Hindert es uns nicht an einer wirklichen Selbstbegegnung?

Vorbereitung

Die Trennung von einem Menschen durch Tod oder durch Scheidung, der Verlust von Besitz oder Geld oder dem Arbeitsplatz beschwört immer eine innere Krise herauf, ein Sich-selbst-in-Frage-Stellen. Insbesondere gilt dies, wenn es sich um Abschiede und Trennungen handelt, die wir nicht selbst herbeigeführt haben, sondern die uns schicksalsmäßig widerfahren sind. Ebenso ist es mit biologischen Veränderungen, von denen zwar jeder weiß, daß sie ständig stattfinden, die aber im spontanem Erleben nicht spürbar sind und nur über die Jahre hinweg eine sichtbare Veränderung zeigen.

Wie jede Trennung, jeder Abschied und jede Veränderung, löst auch das Herannahen der Wechseljahre als spürbare Wandlung, als Metamorphose, immer unangenehme Empfindungen, Sorgen und Ängste aus. Die Veränderungen und die damit verbundene Ungewissheit verunsichern uns in einer Situation, in der wir glauben, unseren Platz im Leben gefunden zu haben. Am besten, alles bliebe immer so, wie es ist - sowohl äußerlich als auch innerlich.

Verwandlung

Die Wechseljahre konfrontieren die Frauen in einer deutlicheren Weise mit dem Alter, als dies bei Männern der Fall ist. In unserer Gesellschaft erfordert es viel Mut sich des Älterwerdens zu stellen. Mahnt es uns doch immer auch an Krankheit, Verfall, Pflegebedürftigkeit und Tod - keine beliebten Themen, obwohl oder gerade weil der Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft ständig ansteigt. Erst ganz allmählich tauch die älter werdende Frau in der Werbung, im Fernsehen, in der Modeszene bildlich auf. Aber wir sind von einer Kultur des Älterwerdens oder einer Ästhetik des alternden Körpers noch immer weit entfernt. Schließlich ist auch das heutige Therapieangebot an Frauen mit einer jahrelangen Hormonsubstitution Beschwerden und Wirkungen der Wechseljahre zu mildern oder aufzuheben, nichts anderes als der Versuch, biologische Veränderungen künstlich zu verlangsamen bzw. zu verhindern.

Warum ist das Thema Hormontherapie so wichtig und warum wird es zugleich so kontrovers betrachtet?

„Wenn ich doch mit Hormonen besser aussehe und mich besser fühle und obendrein noch Alterskrankheiten vorbeuge, warum soll ich sie dann nicht nehmen?“ Eine berechtigte Frage, die zugleich aber nur die eine Seite des Älterwerdens anspricht.

Wir leben in einer Zeit, in der in menschliche und auch in andere Lebensvorgänge massiv eingegriffen wird. Gentechnologie und Fruchtbarkeitstechnologien sind nur ein Beispiel unter vielen. Die sogenannte Medikalisierung von ganzen Lebensabschnitten spielt dabei ebenfalls eine bedeutende Rolle und betrifft in erster Linie die Frauen.

Gegenwärtig werden für die Zeit von der Pubertät bis zur Bahre Hormone empfohlen: angefangen mit der Pille als Empfängsnisschutz, aber auch als Schutz vor später auftretenden Krebskrankheiten, als Aknetherapie, als Schmerztherapie bei schmerzhafter Periodenblutung bis hin zu den fast schon selbstverständlichen Präparaten für die Zeit der Prä- und Postmenopause. Damit lassen Frauen über Jahre und Jahrzehnte hinweg ihren Organismus manipulieren und durch künstliche Hormonzufuhr regulieren. Dabei sind sie immer sowohl vom Medikament als auch von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt abhängig. Schon heute stellt die Hormonforschung und -produktion einen enormen wirtschaftlichen Faktor dar.

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Neuland

Frauen müssen sich dieser Entwicklung, diesem Trend viel bewußter stellen. Sie müssen in der Lage sein, viel stärker mitzuentscheiden, was für sie das Richtige ist. Es geht nicht darum, Hormonsubstitution abzulehnen, sondern individuelle Entscheidungskriterien zu entwickeln und sich über äußere Zwänge hinwegzusetzen. Ein Medikament kann verordnet werden, eine Entscheidung nicht.

Die Kontroverse um das Für und Wider von Hormonsubstitutionen ergibt sich aus einem weiteren, grundsätzlichen und schon angesprochenen Aspekt. Sollen biologisch-körperliche Veränderungen und Beschwerden grundsätzlich als Störungen aufgefaßt und beseitigt werden oder können sie auch als notwendige Wahrnehmung, als Hilfe zur Veränderung gesehen werden? Können körperliche Veränderungen notwendige Voraussetzungen für die seelische und geistige Entwicklung sein?

Wann sind sie behandlungsbedürftig und wann ist es nötig, sie zu akzeptieren? Diese grundsätzlichen Fragen beschäftigen die Medizin von altersher und stellen das Konfliktpotential der verschiedenen Richtungen und Denkansätze dar. Ich möchte jede Frau darin unterstützen, diese Fragen zu bewegen und zu individuellen Entscheidungen zu kommen.


Dann können Wechseljahre ein Aufbruch sein!

Oh, wer nur ernst und fest die Stunde greift,
den Kranz ihr auch von den bleichen Locken streift,
Dem spendet willig sie die reichste Beute;
Doch wir, wir Toren, drängen sie zurück,
Vor uns die Hoffnung, hinter uns das Glück,
Und unsre Morgen morden unsre Heute.

Annette von Droste-Hülshoff

Literaturangaben:

Buchliteratur: Dr. K. Kirchmann - Biochemie Lexikon
Friedrich Barthelmeyer - Dr. Schüßlers Biochemie
Thomas Feichtinger / Susana Niedan - Schüßler Salze für Frauen
Natur & Heilen - 11/2000
Dr. med Eveline Daub-Amend - Wechseljahre
Dr. med. Irmhilt Rüdt von Collenberg - Natürlich durch die Wechseljahre

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"Nicht an sich zu arbeiten, heißt den anderen keine Gelegenheit zu geben, eine bessere Version von
uns kennen zu lernen - und das wäre bedauerlich!" - Matthias Varga von Kibed


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© Angelika Gräfin Wolffskeel, Heilpraktikerin, Eichenweg. 4, 97950 Gerchsheim,
Telefon 0 93 44/9 28880, www.graefin-wolffskeel.de, praxis@graefin-wolffskeel.de

     
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