Gesundheitsportal
letzte Änderung:
16.11.2018

Sex nach der Geburt
Sex nach der Geburt

 


Viele Frauen haben Angst, wenn Sie nach der Geburt wieder das erste Mal Sex mit Ihrem Partner haben. Verständlich, denn manches hat sich verändert, auf einiges gilt es zu achten, aber Schmerzen müssen nicht sein. Eine Geburt ist immer anstrengend und kostet viel Energie, daher halten Sie unbedingt die Zeit des Wochenbetts ein und gönnen Sie sich viel Zeit für sich und Ihr Baby. Sie sollten auf jeden Fall mit dem Sex warten, bis der Wochenfluss aufgehört hat, hier bitte mit der Hebamme oder dem Frauenarzt Rücksprache halten. Ebenfalls sollten alle Nähte und innere Verletzungen gut verheilt sein, dass dauert mindestens 6 Wochen. Viele Frauen sind durch das Stillen und die Pflege des Babys sehr erschöpft, für sie ist alles neu, sie müssen sich erst in der neuen Situation einfinden, in dieser Phase haben sie dann keine Lust auf Sex.

Wenn alles gut verheilt ist, der Körper sich wieder regeneriert hat und der Wochenfluss aufgehört hat, sprich von medizinischer Seite nichts gegen Sex. Manche Frauen möchten aber trotzdem noch keinen Sex, weil sie ihren Körper noch als fremd empfinden. Meistens entsteht das Bedürfnis nach Sex zwischen drei und 6 Monaten nach der Geburt.

Beckenbodentraining nach der Geburt

Wer nach der Geburt mit Beckenbodentraining anfängt, muss sich nicht vor einer angeblich „ausgeleierten Scheide“ fürchten. Der weibliche Körper ist auf eine Geburt eingerichtet, daher ist eine „weite Scheide“ eher ein Ammenmärchen. Regelmäßiges Beckenbodentraining stärkt die sexuelle Empfindungsfähigkeit und kräftigt die innere Muskulatur. Somit brauchen Sie sich keine Gedanken über eine etwaige „zu weite Scheide“ zu machen. Wichtig ist das Beckenbodentraining richtig auszuführen und täglich zu üben. Wir empfehlen z.B. Cantienica Training, Tanzberger Beckenbodentraining oder BEBO Beckenbodentraining.

Büchertipp-Anzeige: Beziehungsglück

Hormonumstellung nach der Geburt

Durch die hormonelle Umstellung kann es zu Scheidentrockenheit kommen, hier kann ein Gleitmittel z.B. Sylk oder befeuchtende Zäpfchen z.B. Vagisan Kombi helfen. Wenn Sie Stillen haben Sie einen eher geringen Östrogenspiegel, daher ist die Scheide nicht so feucht wie sonst, dies hat nichts mit einer geringeren Lust zu tun, wie häufig angenommen, sondern ist wie oben beschrieben ein hormonelles Problem. Daher vor dem Sex auf jeden Fall etwas tun, damit die Scheide schön feucht ist, da es sonst sehr weh tut. Manche Frauen schämen sich Gleitgele zu benutzen, weil sie denken, dass mit ihnen etwas nicht stimmt oder das ihr Partner denkt, er errege sie nicht mehr. Haben Sie keine Sorgen, Gleitgele werden heute oft eingesetzt, auch nur zum Spaß, kein Mann denkt, dass deshalb mit Ihnen etwas nicht stimmt.

Am besten verwenden Sie nach der Geburt Kondome, denn Stillen allein ist kein sicheres Verhütungsmittel. Von der Verwendung von speziellen Antibabypillen raten wir ab, da dies ein unnötiger Eingriff in das hormonelle System in der Stillzeit darstellt. Auch die "Natürliche Empfängnisregulierung" ist zur Verhütung in der Stillzeit möglich, hierzu benötigen Sie aber eine ausgebildete Beraterin. Weitere Informationen zur "Natürlichen Empfängnisregulierung" erhalten Sie im Artikel "NER nach der Geburt".

Tut Sex nach der Geburt weh, wie ist das „erste Mal“ nach der Geburt?

Wenn Sie sich genügend Zeit lassen, alle Wunden verheilt sind und Sie etwas tun, damit Ihre Scheidenfeuchtigkeit zunimmt, kann eigentlich nichts schief gehen. Natürlich ist das erste Mal Sex nach der Geburt ungewohnt und fühlt sich vielleicht auch anders an, aber wehtun sollte es eigentlich nicht. Wichtig ist, dass Sie selbst den Zeitpunkt bestimmen und sich nicht von Ihrem Partner drängen lassen. Jede Frau hat ein gutes Gespür dafür, wenn Sex passt oder eben nicht, dann muss sich der Partner noch etwas gedulden. Gerade nach einem Dammschnitt ist die Vagina noch sehr sensibel, daher muss ihr Partner beim Sex behutsam vorgehen und nicht zu tief eindringen.

Wichtig ist auch, dass die Nähte gut verheilen und nicht spannen. Bitte fragen Sie in diesem Fall Ihren Frauenarzt. Als Partner sollten Sie beachten, dass Klitoris und die Brust noch sehr empfindlich sind. Auch wenn Ihre Partnerin es früher genossen hat, wenn Sie die Brustwarzen oder die Klitoris gleich zu Anfang des Vorspiels gestreichelt haben, ist dies manchen Frauen nach der Schwangerschaft zuviel. Manche fühlen sich sogar abgetörnt. Versuchen Sie auf andere Weise den Körperkontakt zu Ihrer Partnerin herzustellen, vielleicht mit einer sinnlichen Massage oder einer Fußmassage. Seien Sie kreativ und probieren Sie ruhig etwas Neues aus.

Büchertipp-Anzeige: Tantra-Massage - Die stimulierende Kraft erotischer Berührung

Wie können Väter mit dieser veränderten Situation umgehen?

Sie als Vater sind vielleicht überfordert und wissen nicht so genau, wie Sie mit der veränderten Situation umgehen sollen. Lassen Sie Ihrer Frau Zeit sich an die neue Situation zu gewöhnen. Entlasten Sie Ihre Frau im Haushalt oder holen Sie eine Haushaltshilfe für die Zeit in der Ihre Frau noch erschöpft ist. Rechnen Sie damit, dass Sie in den ersten 6 Wochen nach der Geburt keinen Sex haben werden. Meist ist in dieser Zeit die Lust Ihrer Frau nicht ausgeprägt. Drängen Sie Ihre Partnerin nicht zum Sex. Seien Sie nicht wütend oder enttäuscht, wenn Ihre Frau nun mehr Zeit mit dem Baby verbringt als mit Ihnen und die Zuneigung Ihrer Frau sich mehr an das Baby richtet, denn an Sie. Nicht wenige Väter kämpfen in dieser Zeit mit Eifersucht. Versuchen Sie trotzdem liebevollen Körperkontakt mit Ihrer Partnerin zu haben, kapseln Sie sich in dieser Zeit nicht von Ihrer Frau ab und machen Sie ihr keine Schuldvorwürfe. Trauen Sie sich aber trotzdem offen über Ihre Wünsche und Phantasien zu sprechen, nicht um Ihrer Partnerin Druck zu machen, sondern um sie an Ihrem Gefühlsleben teilhaben zu lassen. Zu einer lebendigen und gelingenden Elternschaft gehört auch eine erfüllende Partnerschaft. Wenn Sie einander vertrauen, sich für Ihre Partnerschaft einsetzen und Probleme offen ansprechen und gegenteilige Ansichten gelten lassen, dann dürfen Sie darauf vertrauen, dass auch Ihr Sexualleben sich positiv weiterentwickeln wird.

Wenn Sie mit Ihrer Partnerin den ersten Sex nach der Geburt haben seien Sie vorsichtig und einfühlsam. Überstürzen Sie nichts, achten Sie darauf, dass Ihre Partnerin feucht wird und nicht trocken bleibt, da dies unnötig Schmerzen verursacht. Dringen Sie anfangs nicht zu tief ein und achten Sie darauf, ob Ihre Partnerin Schmerzen hat während des Sex oder nicht.

Büchertipp-Anzeige: Das etwas andere Kamasutra


Alles braucht seine Zeit, vertrauen Sie darauf, dass sich alles wieder einpendelt und Sie die Zweisamkeit mit Ihrem Partner wieder richtig genießen können.


 

Copyright: Das Gesundheitsportal

     
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------  
Datenschutzeinstellungen anpassen       Impressum       Datenschutz  
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------