Die Methode Wildwuchs ist eine Beratungskonzeption als Anleitung in einem
Selbstheilungsprozess für Frauen. Sie unterstützen mit ihrem Verlauf
und den verwendeten Techniken die Umwandlung von Ohnmacht im Krankheits-
und Heilungsgeschehen hin zur Entdeckung von Möglichkeiten einer kreativen,
lustvollen Lebensgestaltung. Durch die Methode wird ein Kontakt zur vermeintlichen
Gegnerin Krankheit geschaffen, durch den eine Kommunikation über die
Bedürfnisse und Gelüste des Körpers stattfinden kann. Dabei
wird deutlich, wo die Eigenverantwortlichkeit liegt und welche Veränderungen
in der Lebensführung notwendig sind.
Die Erfahrungen aus der Selbstheilungsberatung zeigen, dass der Körper
immer an Wachstum, einer Steigerung von Lebensqualität, liebevoller
Aufmerksamkeit, besinnlicher und kreativer Alltagsgestaltung und dem Sprudeln
von Lebenslust interessiert ist.
Herzstück der Methode Wildwuchs sind verschiedene Visualisierungstechniken,
die sich in der heutigen Qualität als Resultat langer Erprobungszeiten
herausgebildet haben. Die Visualisierung (Körpererkundung), die den
Beratungsverlauf einleitet, wurde im Zeitraum von sieben Jahren gemeinsam
mit Kolleginnen, Lehrerinnen und Seminarteilnehmerinnen als eine für
viele Frauen funktionierende Anleitung zur Wahrnehmung vom Körperinneren
erarbeitet und entwickelt. Die Auswertung der inneren Bilder geschieht
durch Elemente aus der Gestalt-, Kunst- und Bewegungstherapie, dem Psychodrama
und der Trauerbegleitung, um die gesundheitsförderlichen Selbsthilfeschritte
aufzuzeigen.
Aus den vielen verschiedenen Erfahrungen von Frauen mit den unterschiedlichsten
Erkrankungen ist eine Struktur für Selbstheilungswege gewachsen,
die das Konzept "Methode Wildwuchs" heute bezeichnet und dazu
anleitet, körperliche Beschwerden und Erkrankungen in ihrer seelischen
und spirituellen Dimension zu begreifen mit dem Ziel, dass eine Frau eigenverantwortlich
und selbstbestimmt die gesundheitsfördernden Maßnahmen für
sich erarbeitet, die sie selbst aktiv umsetzen kann.
Die Betroffene erstellt unter fachlicher Anleitung ihr individuelles Konzept
zur Selbstheilung. Die entdeckten, alltagstauglichen Handlungsschritte
werden zu einem individuellen Gesundheitstrainingsprogramm zusammengestellt.
Das Motto, unter dem die Arbeit steht, lautet:
Im Krankheitsfalle hat Frau mehr Möglichkeiten
ihren Heilungsprozess selbst zu fördern, als sie gewöhnlich
zu denken wagt – und doch ist Heilung immer auch ein Wunder.
Dieser Leitgedanke impliziert erstens zu einer offensiveren Entfaltung
von Eigenverantwortung und Eigenmacht anzuleiten und zweitens die Grenze
der eigenen Macht anzuerkennen: Diese Grenze des Einflusses von Menschen
auf die Natur und auf unseren eigenen Körper ist unsere Sterblichkeit,
unser grundsätzliches Ohne-Macht-Sein dem Tode gegenüber. Krankheit,
Gesundheit und Heilung gehören letztendlich auch in den Bereich der
Gnade und werfen Fragen auf nach der Lebensaufgabe und dem Lebenssinn.
Unser Einfluss, den wir auf die immer noch geheimnisvollen Lebenskräfte
ausüben können, ist begrenzt. Aber unser Wirken kann einen Samen
für heilsame Körperprozesse und für psychisch-seelisches
Wachstum legen.
Anleitung für Selbstheilungsprozesse
Herzstück der Methode Wildwuchs ist die Arbeit mit den Visualisierungs-Techniken.
Diese zur Körpererkundung spezifizierten unterschiedlichen Visualisierungsanleitungen
für die Forschungs- und Heilungsvisualisierung eröffnen als
Innere Reise tiefer liegende Bewusstseinsschichten, die wichtige Informationen
und Hinweise zur Erkrankung preisgeben. In den inneren Bildern zeigen
sich die Verbindungen zwischen Körper, Geist und Seele. Der Körper
liefert Informationen in Form von Bildern und unser Bewusstsein kann lernen,
diese Bilder zu erkennen und die Botschaft der Bilder, und damit die Sprache
des Körpers, besser zu verstehen.
Die Bilder sind wie eine Schicht, in der die Verbindungsfäden zwischen
dem Körper und seinen Befindlichkeiten einerseits und dem Alltagsbewusstsein
mit seinen Gefühlen und Entscheidungsmustern andererseits aufgespürt
und erspürt werden können. Die Beschäftigung mit den inneren
Bildern ist dabei keine Sightseeingtour. Vielmehr ist diese Art von Körperwahrnehmung
eine innere Berührung mit dem Körperinneren.
Die Leitfragen für den Selbsthilfe-Heilungsprozess sind:
Wie und durch was kann die Hüterin der eigenen
heilungs- und gesundheitsförderlichen Kräfte der Körperlandschaft
aktivieren?
Was sind überhaupt Selbstheilungskräfte?
Wo schlummern sie und wie können wir sie entfachen
und stärken?
Was kann ich selbst tun?
Wenn wir in dem vergleichenden Bild der Körperlandschaft
bleiben, so ist die Methode Wildwuchs eine Anleitung und Begleitung für
die Hüterin der Landschaft. Die Methode hilft Einwirkungs- und Handlungsmöglichkeiten
zu erkunden.
Das ist der Orientierungspunkt von Selbsthilfe- und Selbstheilungsarbeit.
Welche Faktoren eine Krankheit letztendlich verursacht oder wodurch sie
sich herausgebildet hat, bleibt unwesentlich.
Konkret verläuft die Selbstheilungsberatung nach der Methode Wildwuchs
als Drei-Schritte-Programm mit sinnvoll aufeinander abgestimmten Weg-Stationen.
Der erste Schritt ist ein Hineingehen in die Körperlandschaft, um
den Ort der Erkrankung mit allen Sinnen wahrzunehmen und kennen zu lernen.
Dieser erste Schritt des Selbstheilungsprozesses ist die Eigendiagnose.
Stellen Sie sich die Hüterin de Körperlandschaft vor, wie sie
in die Gartenlandschaft hineingeht, sich dem „gestörten“
Bereich nähert und alle Sinne öffnet.
Durch das Sehen, Riechen, Hören, Fühlen, Schmecken wird der
Organismus erkundet. Es gehört Mut dazu, sich dem Kranken, das wir
nicht mögen und das uns wahrscheinlich Angst macht, zu nähern
und es sinnlich zu erfassen. Frauen mit Endometriose sehen beispielsweise
den Schoß, den Raum der weiblichen Organe, als ungemütlich-kühle
Grotte. Fast schon typisch ist die grau-dunkle Farbe, die feucht-kalte
Atmosphäre. Auch der muffige Geruch von altem Blut wird manchmal
wahrgenommen. Dazu gehören Gefühle von Ungeborgenheit, Wut,
Ekel, Angst und Trotz. Die versprengte Schleimhaut wird häufig als
etwas Bläulich-Kaltes gesehen, das auf den verschiedenen Organen
im Beckenraum sitzt, oder als schwammartiges Gewächs mit einzelnen
piksenden Spitzen, die frau nicht berühren kann. Oder als knubbelig-wulstige,
galleartige Masse, kalt und glitschig, umgeben von den dunklen Strängen
der Verwachsungen.
Es gehört Mut dazu, den erkrankten Bereich zu befragen, was hier
fehlt, und sich in diesen Körperbereich hineinzuversetzen, sich mit
ihm zu identifizieren und mit ihm zu verschmelzen, um ihn auf diese Weise
intensiv zu erspüren. Wichtig ist dabei, wie dieses Körpergebiet
mit dem gesamten Körpergeschehen in Verbindung steht. Oft können
dabei Zusammenhänge und Verbindungen mit anderen Symptomen entdeckt
werden.
Krankheit ist ein Bericht des gesamten Körper-Lebens
und im Körper sind auch die Quellen der Kraft zu finden. Diese Orte,
die für die Förderung der Gesundheit wichtig sind und heilsame
Kräfte bereithalten, gilt es aufzuspüren.
Die Technik, die in der Methode Wildwuchs für diese Phase der Wahrnehmung
von Körperverhältnissen eingesetzt wird, ist die Visualisierung
Körpererkundung. Es ist eine Reise ins Körperinnere. Eine Visualisierung,
die in eine neue, unbekannte Dimension des Selbsterkennens und –erfahrens
führt.
Die inneren Bilder zeigen eine tiefgründige Lebensdimension und
führen in sie hinein. Diese dem Alltagsbewusstsein nicht zügängliche
Dimension ist ein energetisches verwobenes Netz aus körperlichen
Prozessen, psychisch-seelischen Mustern, persönlichen Lebensgewohnheiten
und historisch, soziokulturell und ökologisch gewachsenen Lebensbedingungen.
Mit der Selbstheilungsarbeit wird in und durch die Visualisierungen eine
Art Röntgenblick entwickelt und das erkrankte Gewebe durchleuchtet,
so dass die verschiedenen Lebensfäden, die mit der Erkrankung in
Verbindung stehen und sie mitbewirken, sichtbar werden können. Eine
Visualisierung ist eine Tür, die sich öffnet und in die hintergründigen
Schichten von Lebens- und Krankheitsprozessen führt.
Der nächste Schritt beinhaltet, die Eigenverantwortung im Krankheits-
und Gesundungsgeschehen aufzuspüren. In einer speziellen Analytischen
Visualisierung kann frau ganz konkret nachvollziehen, wie sie selbst die
Verhältnisse in diesem Körperbereich mitbewirkt, wie ihre Lebens-
und Glaubensgrundsätze, ihre Meinungen, Entscheidungen, Gefühle
und Taten gestaltend wirken.
Wenn Sie sich jetzt das vergleichende Bild der Körperlandschaft
vorstellen, so geht die Hüterin der Landschaft in den Garten hinein
zum erkrankten Bereich und beginnt einen inneren Dialog mit dem, was für
die Erkrankung wichtig erscheint. Die Körperlandschaft selbst erzählt,
welche Geschichte in den Symptomen steckt und was gebraucht wird. Wir
müssen nur die Bereitschaft und den Mut aufbringen zuzuhören.
Beispiel einer Erkundungsreise in die Körperlandschaft:
„Der Gang im Schoß ist dunkelblau und mir wird beim Durchschreiten
und Befühlen übel, ich ekle mich. Dann komme ich in eine Art
Höhle, in der die Klumpen (gutartige Tumor, Anmerkung der Verf.)
liegt. Der Klumpen erscheint riesig zu sein, sehr wütend und feindselig.
Ich erwarte geradezu, dass er anfangen wird, mich anzubrüllen und
zu beschimpfen. Ich habe große Angst, will eigentlich gleich wieder
wegrennen.... Auf die Frage, warum er immer größer und größer
wird, kommt die Antwort: Da sich die Schnüre immer fester um ihn
herumwickelten, drücke er dagegen, werde innen hohl. Gleichzeitig
gibt er zu, dass die Schnüre vielleicht auch ein Schutz sind.
In diese Phase muss meist viel Trauerarbeit geleistet werden. Es ist
ein Erinnern an die Vergangenheit, ein Hinabsteigen in das Geflecht krankmachender
Lebensmuster. Oftmals kann durch diese Innenschau erlebt und erkannt werden,
wie Krankheit sich herausgebildet hat, wie sie „gemacht“ wird
und welche Ohnmachten in der Vergangenheit dabei eine Rolle spielten und
noch spielen. Diese Arbeit fördert das Gespür für die Eigenverantwortlichkeit
bei der Körpergestaltung, dem Krankheitsgeschehen und bei der Gesundung.
Gleichzeitig eröffnen sich Möglichkeiten, durch die Wahl neuer
Lebenseinstellungen, Verhaltensweisen und Handlungen den eigenen Heilungsprozess
selbst fördern zu können.
Wenn sich die Hüterin der Landschaft auf diese Weise dem Körperinneren
nähert, in Kontakt damit steht und der Körpersprache zuhört,
zeigen die inneren Bilder nicht nur die inneren Krankheitsverhältnisse
sondern auch das, was der Körper braucht. Die inneren Bilder ermöglichen
es sogar eine Vorstellung zu entwickeln, wie der heilsame Prozess verlaufen
könnte. Denn der Körper schenkt uns heilungs- und gesundheitsförderliche
Bilder.
Der dritte Schritt der Methode Wildwuchs ist der Kunst gewidmet, gesundheitsförderliche,
praktikable Handlungsoptionen in Selbstheilungschritten zu finden, die
der individuellen Er-Lebenssituation der Betroffenen angemessen sind.
Der nächstliegende Kontenpunkt im Netz der Aspekte und Dimensionen
eines Krankheitsgeschehens muss nun gefunden und die weiterführenden
Fäden in die Hand genommen werden. Oft kann der Körper selbst
erzählen, was er braucht, welche wachstums- und entwicklungsförderlichen
Maßnahmen er vorzuschlagen hat, was seine Selbstheilungskräfte
sind und wie sie unterstützt werden können.
Gefunden werden diese Fäden und Schritte indem wir uns auf die eigene
Innere Stimme besinnen, die die innere Beraterin symbolisiert. Die spezielle
Visualisierung Der Erste Heilungsschritt eröffnet den Zugang zum
intuitiven Körperwissen. Die Hüterin der Landschaft besinnt
sich auf die eigenen Kraftquellen, die ihr unabhängig von jeder Behandlung
zur Verfügung stehen. Damit kommt die Lebenslust wieder zu Wort und
erhält neue Luft zum Atmen. Die Lust am Leben und Wachsen wird aktiviert!
Dazu ein Beispiel von einer Frau mit Rückenbeschwerden:
„ ... und je öfter ich solche Reisen unternahm, umso mehr
und umso zusammenhängender konnte ich sehen: Zuerst waren es nur
einzelne Wirbel und diverse Farbeindrücke, später konnte ich
meine ganze Wirbelsäule erkennen und auch die Stelle von der das
Problem ausgeht. Ich konnte in das Innere meiner Wirbelsäule gelangen,
in ihr herunterrutschen, bis zur Problemstelle. Diese Stelle zeigte sich
als ein Raum, dessen Ausgang so verengt war, dass ich ab hier nicht mehr
weiterkonnte. Hier fing meine Arbeit an: Der Ort brauchte Licht und Energie
und ich brachte diese mit meiner Vorstellung in den Körperbereich
hinein. Ich konnte den Gang nach und nach erweitern. Mittlerweile machte
ich diese Reise in meinen Rücken täglich und mit der Zeit konnte
ich einen Durchgang schaffen. Der Gang war nun weit genug um weiter zu
gehen. Dieser Erfolg zeigte sich auch in meinem Gesamtzustand.
Am Schluss einer Selbstheilungsberatung zieht die Hüterin der Landschaft
ein Resümee aus den gewonnenen Informationen und Erkenntnissen. Mit
einem Stift in der Hand schreibt sie auf, welche notwendigen Schritte
des Handelns als lebensnotwendige und heilsame Konsequenz folgen müssen.
Die Erfahrungen zeigen, dass für die Aktivierung von Selbstheilungskraft
neue Qualitäten im Handeln und im Tun notwendig sind. Der neu gewonnene
Kontakt zum Körperinneren fordert seinen adäquaten Ausdruck
im Außen durch neue Handlungen und Lebensweisen im Alltag.
In der Beratung wird ein Plan zusammengestellt, wie die neu gefundenen,
heilsamen Qualitäten in den normalen Alltag gebracht und dort etabliert
werden können. Diese Zusammenstellung von Selbsthilfeschritten trägt
in der Methode Wildwuchs die Bezeichnung Das Selbstheilungsrezept und
ist ein mehrwöchiges Trainingsprogramm für die neuen gesundheitsförderlichen
und heilsamen Handlungsschritte.
Das Selbstheilungsrezept enthält sehr oft völlig neue Möglichkeiten
der Alltagserfahrung, wie beispielsweise durch die Wertschätzung
des eigenen Körpers mit Aufmerksamkeit und Pflege, durch Mutproben
für neue Verhaltensweisen, durch Alltagsrituale, die die Lebensfreude
stärken, oder durch notwendige Abschiede, die nun vollzogen werden.
So wandelt sich durch behutsames, liebevolles Zuwenden zum Körper,
durch Umdenken und durch kreatives neues Handeln nach und nach das Erleben
der Körperlandschaft und wird wieder zu einem lebendigen, lustvollen,
wilder Erfahren.
Zusammenfassend ist die Methode Wildwuchs eine Anleitung mit
individuellen Schritten in einen Selbstheilungsprozess hinein:
- Das Körperinnere wahrzunehmen und damit in Kontakt zu stehen,
um eine innere Berührung zu erleben
- Informationen und heilsame Bilder zu Körper und Krankheit vom Körper
selbst zu erfahren
- Ein inneres Bild von gesundheitsförderlichen Alltagshandlungen
als Geschenk zu erhalten und als verändernde Lebensqualitäten
im Alltag zu praktizieren.
Die Selbstheilungsarbeit hat also nicht nur Aufdeckungscharakter, sondern
zielt darauf ab, dass Frauen mit Beschwerden neue Ansatzpunkte für
eigene gesundheitsfördernde Maßnahmen finden. Die Arbeit resultiert
in Veränderungen des Alltags, die praktikabel und sofort machbar
sind.
Diese Veränderungen sind in ihren Konsequenzen immer ein Abschied
von alten Gewohnheiten und Sicherheiten und erfordern deshalb Mut für
das Erleben von neuen, unbekannten Lebensqualitäten. Nicht die Fragen
nach den Ursachen von Erkrankungen stehen bei der Selbstheilungsarbeit
im Vordergrund, sondern die psychisch-seelischen und sozialen Lebensbedingungen
von erkrankten Frauen und die Frage nach einer gesundheitsförderlichen
Perspektive im Alltag:
- Wozu dient und wie geschieht die tägliche Aufrechterhaltung der
Symptome?
- Welche Aufforderungen zum Handeln steckt verschlüsselt in den Krankheitssymptome?
- Auf welche Unausgewogenheiten und Unzumutbarkeiten im individuellen
und gesellschaftlichen Frauenleben machen sie aufmerksam?
- Was sind die heilungsfördernden Kräfte und das heilsame Potenzial?
Grundlegende Sicht- und Herangehensweise der Arbeit ist der Signalcharakter
jeder körperlichen Erkrankung. Der Körper drückt durch
Krankheitssymptome etwas Lebenswichtiges aus. Die Krankheitssymptome können
als Sprache des Körpers Hinweise auf Unausgewogenheiten und Unzumutbarkeiten
in unserer Lebensweise geben. In diesem Sinne hat Krankheit einen Sinn.
Frauenkrankheit berichtet in besonderer Weise von der Entwertung und Reduzierung
weiblicher Potenz und Kreativität, den Selbsthass auf den eigenen
Körper, nichtgelebte Erotik und Lust, Unterwerfung unter Mütterlichkeitsnormen,
psychische und physische Gewalterlebnisse, Selbstentwertung und Armut,
Isolationsgefühle und Schutzbedürfnisse.
Dies sind beispielhafte Themen, die sich in Körpersensationen Beachtung
verschaffen. In den Symptomen verschlüsselt aufbewahrt werden zugleich
auch die ungelebten, verbotenen Lebensträume und Sehnsüchte
nach einem lustvollen Alltag. Und das ist das Geschenk des Körpers,
das in einem Selbstheilungsprozess angenommen werden kann.