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letzte Änderung:
16.11.2018

Scheidungskinder - sie lieben sowohl Mama als auch Papa
Scheidungskinder - sie lieben sowohl Mama als auch Papa

 


Scheidungskinder fühlen sich oft schuldig

Scheidungskinder leiden immer unter dem Dilemma, dass sie sowohl Mama als auch Papa lieben. Sie fühlen sich nicht selten schuldig an der Scheidung, obwohl sie überhaupt nichts dafür können. Denn Kinder denken häufig, dass ihre Eltern sich getrennt hätten, weil sie nicht lieb genug waren, schlechte Noten in der Schule hatten oder sie die Eltern sonst irgendwie enttäuscht haben. Wichtig ist vor allem, dass Sie Ihrem Kind vermitteln, dass die Scheidung nichts mit Ihrem Kind zu tun hat, sondern eine Angelegenheit der Eltern untereinander ist.

Mama und Papa verstehen sich nicht mehr oder möchten nicht mehr miteinander in einer Wohnung leben, dass hat aber nichts mit Dir zu tun. Gerade wenn Eltern durch die Scheidung sehr gestresst sind und noch nicht in der neuen Situation angekommen sind, sind sie manchmal schnell genervt oder werden laut, Kinder fühlen sich dann sehr schlecht und sehen dieses Verhalten als Beweis, dass die Scheidung doch mit ihnen zusammenhängt.

Eltern müssen sich bemühen, ihre Nervosität und Unzufriedenheit für sich zu behalten, diese nicht auf ihr Kind übertragen und ihre Probleme nicht auf Ihre Kinder abwälzen. Sprechen Sie immer wieder mit Ihrem Kind über die Situation, wertneutral und ruhig. Stehen Sie auch für Fragen zur Verfügung und erklären Sie kindgerecht die Situation, wenn es sein muss auch immer wieder von vorne. Kinder haben manchmal die leise Hoffnung, dass ihre Eltern doch wieder zusammenfinden könnten, daher hecken sie manchmal Dinge aus, die die Eltern wieder zusammenbringen sollen oder erzählen einem Elternteil Dinge über den anderen usw. Bitte schimpfen Sie deshalb nicht mit Ihrem Kind, geben Sie dieser kindlichen Hoffnung aber auch keine Nahrung, sondern nehmen Sie nur die Hoffnung wahr und lassen Sie Ihr Kind über seine eigenen Gefühle sprechen. Hoffnung ist nie verschwendet, Hoffnung kann auch Ihrem Kind helfen, aber nur, wenn es weder dafür geschimpft wird, noch wenn die Hoffnung fälscherlicherweise genährt wird.

Was fühlt das Scheidungskind?

Manche Kinder ziehen sich völlig in sich selbst zurück, sie zeigen nicht, was in ihnen vorgeht. Hier ist es wichtig, dass Sie immer wieder mit Ihrem Kind ins Gespräch kommen, denn häufig belastet die Situation die kindliche Seele, aber das Kind weiß nicht, wie es seinen Kummer ausdrücken soll. Wenn Sie selbst nicht mehr weiterkommen, suchen Sie auf jeden Fall Hilfe bei einem Kinderpsychologen, damit die Entwicklung Ihres Kindes nicht gestört wird. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit anhand von altersgemäßen Kinderbüchern die Situation zu erklären, dass Mama und Papa sich getrennt haben. In vielen Kinderbüchern werden auch die verschiedenen Gefühle der betroffenen Kinder dargestellt.

Daran können Sie anknüpfen, indem Sie Ihr Kind fragen, ob es ihm auch so geht, ob es auch schon so etwas gefühlt hat oder vielleicht sogar etwas ganz anderes empfindet. Ermutigen Sie Ihr Kind seine Gefühle zuzulassen und diese auch auszudrücken. Vielleicht entwickeln Sie eine Wand, an die Ihr Kind tägliche Kärtchen oder Smileys hängen darf.

Diese Kärtchen oder Smileys drücken aus, was Ihr Kind fühlt und Sie können abends dann darüber sprechen, in einer gemütlichen und kuscheligen Atmosphäre. Sie und Ihr Kind allein, auch wenn Sie schon einen neuen Partner haben, sollten Sie die Gefühle Ihres Kindes immer nur mit Ihrem Kind direkt besprechen und nicht im Beisein Ihres Partners. Das ist wichtig für die Vertrauensbasis zwischen Ihnen und Ihrem Kind.

Eltern sollten Probleme unter sich klären

Wenn Sie und Ihr Expartner in Streit geraten, tragen Sie diesen Streit niemals vor dem Kind aus. Ziehen Sie sich in ein anderes Zimmer zurück oder vereinbaren Sie einen Gesprächstermin, wenn Ihr Kind im Kindergarten oder in der Schule ist. Es gibt nichts schlimmeres für Kinder als Zeugen eines Streites zwischen den Eltern zu werden. Viele Kinder fühlen sich schuldig, denken sie hätten etwas falsch gemacht und daher würden die Eltern sich streiten. Oder Sie haben Angst beide Eltern zu verlieren. Tun Sie das Ihrem Kind nicht an. Seien Sie sich darin mit Ihrem Ex-Partner einig und diskutieren Sie auch nicht über diesen Punkt. Tun Sie es aus Liebe zu Ihrem Kind und bleiben Sie standfest, auch wenn Sie sich noch soviel aufregen.

Wenn Sie bereits einen neuen Partner haben, ist es wichtig, dass Sie trotzdem viel Zeit mit Ihrem Kind zu zweit verbringen. Gerade in der Anfangsphase ist es für Ihr Kind von enormer Wichtigkeit, dass Sie Zeit haben und diese Zeit nur Ihrem Kind gehört. Wenn immer ein noch "unbekannter Dritter" dabei ist, kann sich Ihr Kind vielleicht gehemmt oder schüchtern fühlen. Das hat nichts mit Ihrem neuen Partner zu tun und Ihr Kind meint es auch nicht böse, sondern es ist völlig normal, dass ein Kind Zeit braucht sich an einen neuen Partner zu gewöhnen.

Wenn Sie immer wieder Zeit mit Ihrem Kind alleine verbringen, dann zeigen Sie dadurch Ihrem Kind, dass es Ihnen wichtig ist und Ihr Partner Ihr Leben und das Ihres Kindes bereichert, aber das Ihr Kind immer an der ersten Stelle steht. Das hören viele nicht gerne, dass das Kind wichtiger ist, als der neue Partner. Aber es ist trotzdem so, Ihr Kind steht Ihnen näher und sollte in Ihrem Herzen immer an erster Stelle stehen. Wenn Sie dies beachten und Ihrem Kind genügend Aufmerksamkeit und Zuwendung schenken, dann steht einer harmonischen Partnerschaft mit einem neuen Partner nichts mehr im Wege.

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- Wenn der Partner geht
- Glückliche Scheidungskinder
- Trennung in Liebe
- Ich brauche Euch doch beide
- Kind zwischen zwei Welten
- Klopfen befreit

Obwohl jeder von uns auf die eine oder
andere Weise glücklich sein will, tut
sich zwischen Wunsch und Wirklichkeit
eine tiefe Kluft auf. Darin besteht die
menschliche Tragödie. Wir fürchten
das Leid, rennen ihm jedoch in die
Arme. Wir sehnen das Glück herbei,
kehren ihm indes den Rücken.
(Matthieu Ricard)


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