Ob schon früher beschrieben oder auch nicht, die Aufzeichnungen
von Aristoteles sind die ersten Beschreibungen des Lymphsystems, die uns
überliefert sind. Die Lymphflüssigkeit wird als klare, farblose
Flüssigkeit beschrieben. In der alexandrischen Schule schrieb man damals
vom Ductus lactei (Milchbrustgang).
Seit der Wiederentdeckung des Lymphgefäßsystems durch Gaspare
Aselli im Jahre 1622, gab und gibt es eine ständige Weiterentwicklung
des Wissens um und über das Lymphsystem. Beachten Sie bitte den Zeitsprung
von fast 2000 Jahren! (Wir können nicht immer davon ausgehen, dass
die fortdauernde Menschheitsgeschichte automatisch eine Vergrößerung
des Wissens nach sich zieht.)
Einen Riesensprung im Wissen über das Lymphsystem und dessen Beeinflussung
ist Herrn Dr.Vodder in den 30ger Jahren zuzuschreiben. Nach der erstmaligen
Vorstellung in Paris kamen nach und nach die wissenschaftlichen Beweise
für die Existenz dieses Systems und der Möglichkeit einer Therapie.
Er beschrieb das Lymphsystem anschaulich und detailliert. Außerdem
weckte er den Wunsch in den damaligen Therapeuten nach der besseren Behandelbarkeit
bzw. Beeinflussung des Lymphsystems.
Heute wissen wir sehr viel exakter, aus was sich die Lymphflüssigkeit
zusammensetzt. Das sie klar bis hellgelb erscheint, ist auf Fettsäuren
zurückzuführen. Diese werden im Zuge der Verdauung über
das Lymphsystem im ganzen Körper verteilt (bzw. anderen Systemen
zum Weitertransport zur Verfügung gestellt). Wenn man Lymphflüssigkeit
zwischen den Fingern reibt, bemerkt man, dass sie klebrig ist. Lymphflüssigkeit,
die man auch Lymphe nennt, ist auch fast ausschließlich der Inhalt
von „Blasen“, die sich bilden, wenn zu starke Reibung auf
der Haut den Körper zu Gegenmaßnahmen zwingt.
Die Lymphe wird im sogenannten „Lymphatischen System“ transportiert.
Dieses ist ein ganz besonderes Gefäßsystem, das neben dem arteriellen
und venösen besteht. Dieses Gefäßsystem durchzieht den
ganzen Körper und liegt, wenn es beginnt, dicht unter der Haut. Dort
nimmt es viele Stoffwechselendprodukte auf und transportiert diese (unter
anderem auch Viren und Bakterien) zu den nächsten Lymphknoten.
Der Transport geschieht wellenförmig und zart. In den Lymphknoten,
die ebenfalls zum Lymphabflusssystem gehören, wird die Lymphe „gewaschen“.
Viren, Bakterien, Staubpartikel u.s.w. werden von vielen eingewanderten
Freßzellen (Immunsystem) erkannt und vertilgt. Sodann wird die Lymphe
weiter transportiert, um zum Schluß im Venenwinkel (am Hals) in
das venöse Gefäßsystem ausgeschüttet zu werden.
Im Halsbereich bestehen besonders viele Lymphknoten. Der Grund hierfür
ist, dass dort besonders viele Fremdstoffe über die Atmung und Nahrung
zugeführt werden. Die meisten Lymphknoten befinden sich aber im Darmtrakt.
Dort haben die Lymphknoten noch ganz andere Aufgaben. Sie „trainieren“
unser Imunsystem, welches sehr viele Aufgaben in unserem Körper hat.
Wie Sie sich, verehrter Leser, also vorstellen können ist es besonders
wichtig, dieses System zu unterstützen und zu fördern. Wenn
das Lymphsystem also teilweise oder ganz ausfällt, hat das sehr unterschiedliche
Auswirkungen.
Ich beschreibe Ihnen einmal drei Beispiele:
(Beispiele haben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit)
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Brustkrebs mit der Folge einer Operation
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Ein relativ einfacher operativer Eingriff am Knie : hier
eine Meniskusoperation
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Keine Operation oder Unfall, und auch sonst keine Störung
sichtbar aber in der Familie gehäuft vorkommend. |
Die Patientin bemerkt in Beispiel eins ein deutliches Anschwellen des
betroffenen Armes, weil in der Achselbeuge dieses Arms Lymphknoten entnommen
werden mussten.
Der Patient in Beispiel zwei bemerkt kein Abschwellen seines Knies nach
der Operation, weil im Zuge der Operation auch lymphatische Abflußgefäße
durchtrennt wurden.
Die Tochter einer lymphatisch generell (den ganzen Körper betreffend)
betroffenen Mutter, bemerkt, dass auch sie ihrer Mutter in diesem Punkt
folgt. Ihre Beine, Bauch, Arme, ja sogar ihr Gesicht schwellen langsam
immer mehr an.
Nun, ich kann Ihnen, auf dieser Internetseite keine direkten Lösungs-
oder Therapievorschäge geben, aber Hilfsbeispiele. Also, jeder der
drei Patienten sollte einen Therapeuten aufsuchen, ihm die Situation erklären
und von ihm eine Lösungsmöglichkeit fordern. Ob dies ein Arzt,
Heilpraktiker oder Physiotherapeut ist, ist primär egal. In der Regel
kann dieser Therapeut den Patienten an einen Fachmann weiterleiten, der
die Sachlage klärt und die entsprechenden Maßnahmen koordiniert.
Fachleute sind mit einer (oder mehreren) Zusatzausbildungen versehen.
Ein paar Hilfen zum zurechtfinden gebe ich Ihnen aber gerne:
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MANUELLE LYMPHDRAINAGE |
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Ist eine sanfte Massageform, die in der Regel der Dreh-
und Angelpunkt bei der Behandlung von Lymphproblemen darstellt. |
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KOMPRESSIONSBANDAGIERUNG |
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Wird im Zusammenhang mit der Manuellen Lymphdrainage
durchgeführt. |
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MEDIKAMENTE |
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Lymphatisch wirksame Medizin gibt es wenige auf dem
„Markt“. Lymphdiaral- Salbe, oder Tropfen (Basistropfen)
von der Firma Pascoe sind aber gut und bewährt. Alles über
Apotheke. |
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ÄRZTE / HEILPRAKTIKER |
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Verodner der Manuellen Lymphdrainage, oder/ und der
Kompressionstherapie. Diese Berufe wissen vor Ort auch geeignete Praxen
zur Durchführung der Therapieformen. Wenn es keine oder zu einseitige
Informationen gibt: Mund zu Mundpropaganda hilft! |
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VERORDNUNGEN |
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Sollten ausreichend ausgestellt sein! Zehn Anwendungen
sind meist nur das Minimum, das ausreicht um ein Lymphabflussproblem
zu lösen. Medizin, wie Lymphdiaral- Salbe und Basistropfen brauchen
keine Verordnung |
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ZUSATZTHERAPIEN |
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Manuelle Kopfdrainage oder Manuelle Therapie in Kombination
mit Manueller Lymphdrainage sind therapeutische Zusatzbehandlungen,
die einen Fachmann zu einem Experten machen.
Andere Therapieformen wie Wärme, Kälte, Massagen, Krankengymnastik,
Fitness, Sport, Ernährung und vieles mehr beantwortet Ihnen(hoffentlich)
gerne Ihr Therapeut. |
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