Gesundheitsportal - Abschied vom Kinderwunsch
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letzte Änderung:
16.11.2018

Abschied vom Kinderwunsch
Abschied vom Kinderwunsch

 

Der Abschied vom Kinderwunsch ist ein Thema, dass von vielen Kinderwunschpaaren verdrängt wird. Doch leider ist beim Kinderwunsch irgendwann der Zeitpunkt gekommen, an dem es nicht mehr weitergeht. Sprich die Zeit ist reif für den Abschied! Sei es auf Grunde des Alters, der Gesundheit oder einer anderen Ursache.

Manchmal kommt der Zeitpunkt Abschied zu nehmen, sehr schnell und unvermittelt. Eine Diagnose macht plötzlich alles zu nichte, die biologische Uhr hat aufgehört zu ticken usw. Wenn der Zeitpunkt des Abschiednehmens vom Kinderwunsch gekommen ist, dann bleibt oftmals Verzweiflung und Wut übrig. Viele Paare machen sich Vorwürfe, warum es nicht geklappt hat, ob sie etwas versäumt haben oder besser etwas anders gemacht hätten. Kinderwunschfrauen fühlen oft eine tiefe innere Verzweiflung, glauben sie haben als Frau versagt und fühlen sich minderwertig. Manche werden plötzlich depressiv und haben keine Freude mehr am Leben. Der Abschied vom Kinderwunsch vollzieht sich in mehreren Schritten.

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Niemand kann "plötzlich" oder auf "Knopfdruck" Abschied nehmen, jedes Kinderwunschpaar benötigt Zeit, sich mit der veränderten Situation auseinanderzusetzen und diese anzunehmen. Als erstes sollte sich das Kinderwunschpaar Zeit nehmen, die Vergangenheit Revue passieren zu lassen. Ängste und Sorgen nochmals auszusprechen, vielleicht finden sich sogar positive Seiten. Dann sollte das Kinderwunschpaar beginnen, den Ärger und die Verzweifelung zuzulassen. Bitte unterdrücken Sie niemals Wut, Ärger oder Trauer. Dies ist für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden Gift. Wut ist oftmals ein Gefühl, dass die Trauer verdeckt. Daher ist es wichtig, die Wut nicht zu unterdrücken, sondern die Wut wahrzunehmen und diese zu bewältigen. Manche Kinderwunschfrau hat große Erfolge erzielt mit der Emotionalkörpertherapie, die von Birgit Zart in die alternative Kinderwunscharbeit eingeführt wurde. Diese Methode kann auch am Ende des Kinderwunschweges helfen Gefühle wie Wut, Trauer, Niedergeschlagenheit wahrzunehmen, anzunehmen und zu transformieren.

Ein Neuanfang kann beruflicher Natur sein, vielleicht ein neuer Beruf oder eine Ausbildung bzw. Zusatzqualifikation. Ihr großes Ziel war es damals nach dem BWL Fernstudium so richtig durchzustarten, doch der Kinderwunsch drängte immer stärker in den Vordergrund? Es ist zwar ein Wagnis, aber ein Wagnis zu Ihren Gunsten. Die Veränderungen im Berufsalltag sind dadurch oftmals so umfangreich, dass der Kinderwunsch nach und nach in den Hintergrund tritt. Selbstverständlich kann eine Neuorientierung auch ein neues Hobby sein oder eine ehrenamtliche soziale Tätigkeit, manche frühere Kinderwunschfrau möchte gerne in einem Kinderheim helfen oder ehrenamtlich kranke Kinder im Krankenhaus besuchen. Es gibt sehr erfüllende ehrenamtliche Tätigkeiten, die Glück und Freude vermitteln. Hören Sie sich einfach um. "Mutter-sein" bedingt nicht zwangsläufig nur das biologische "Mutter-sein", Sie können auch Mutter eines Vereines sein oder Mutter von einer Schulklasse, Mütterlichkeit kann man auch außerhalb der Elternschaft leben, dies ist ein sensibles Thema, diesem kann sich eine Frau nur vorsichtig und individuell annähern.

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Nehmen Sie das Leben so an wie es ist, denn ändern können Sie es nicht! Es gibt nur das heute, gestern ist vorbei und ob es ein morgen geben wird, das wissen wir nicht. Nur wenn Sie im Augenblick leben, alles Schöne genießen und Ihre Umwelt achtsam wahrnehmen, nur dann kann ein Leben von Glück erfüllt sein. Pflegen Sie Ihre Partnerschaft, manche Partnerschaft hat unter Sex nach Terminkalender gelitten, das Sexualleben hat sich negativ verändert. Genießen Sie wieder die Zweisamkeit, genießen Sie Sex ohne Kalender und ohne Zwang. Planen Sie gemeinsame Reisen, Theaterbesuche u. ä.!

Wenn Sie neue Lebensaufgaben gefunden haben, werden Sie nach einiger Zeit spüren, dass die tiefe Traurigkeit nachlässt und auch Freude wieder einen festen Platz in Ihrem Leben hat. Vielleicht begleitet Sie die Trauer, niemals Mutter oder Vater geworden zu sein, ein Leben lang, aber die positiven Seiten des Lebens sollten immer im Vordergrund stehen. Trauer und Abschied gehören zum Leben, ihnen können wir nicht aus dem Weg gehen. Aber wir können lernen, achtsam mit Freude und Glück umzugehen und uns auf das morgen zu freuen. Lieben kann auch heißen etwas zu riskieren oder etwas Neues ins Leben zu lassen.


Auszug aus einem Gedicht von Ruth Rau:

Wenn du beginnst zu lieben,
sagst du schon ja
zu den Tränen des Abschieds
sagst ja zu Enttäuschungen,
die nicht ausbleiben,
zu Hoffnungen, die sich nicht erfüllen,
zu Anfängen, die unvollendet bleiben.

 


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